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DAS GUTE BUCH

■ „Blickwechsel“ - ein Buch über 25 Jahre Berliner Künstlerprogramm

25 Jahre DAAD, auf dem Grundstein des „Artists-in-Residence -Programms“ der Ford-Foundation mit 700 nach Berlin eingeladenen Künstlern der Sparten Bildende Kunst, Video, Performance, Musik, Literatur (seit 67), Film (seit 74) und Architektur (seit 81) in ein Jubiläumsbuch zu packen, ist schiere Unmöglichkeit. Die Dichte und Dicke eines solchen Kompendiums hat das Werk mit dem ausgelatschten Titel „Blickwechsel“ aber durchaus, ohne unhandlich zu sein, weil die Herausgeber sichtlich vergnügt die Geschichten erzählen lassen. Da läßt sich letztlich all das Kleingedruckte, die tabellarische Aufzählung der Namen und Aktionen, die Bildunterschrift und das Foto wie eine minimalistische Abschweifung. Eigentlich ist es ungerecht, im Rezensionsfuror noch kleinere Bruchstücke aus dem Schwall der polnischen Bizzarien, schweizer Tragödien und ägyptischen Scharaden herauszusezieren. Neben den Tagebuchseiten von Künstlern, nüchternen Infos zu Aufführungen und Projekten kommt die Stimme der Kritik zu Wort. Auch wenn dabei die Rias-Zitate (verständlicherweise) leicht überrepräsentiert scheinen, wird damit zugleich 25 Jahre aufschlußreiche Mediengeschichte geschrieben.

Gegen den ganzen unlesbaren Mist in Form klugscheißerischer Nullkataloge ist das Buch von Stefanie Endlich und Rainer Höynck ein richtiges Buch, das man bis weit in die Nacht nicht mehr aus der Hand legen mag, das man die ganzen 424 Seiten angucken und lesen kann, weil auf jeder zweiten Seite spätestens eine Geschichte zu finden ist, die man weiter lesen möchte, käme da nicht gleich die nächste...

Vogel

Blickwechsel, Berliner Künstlerprogramm des DAAD im Argon Verlag.

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