■ Soundcheck: Cucumber Men
Heute abend: Cucumber Men. Eine der am härtesten arbeitenden Bands der Stadt unterzieht sich mutig einer Hörprobe: Die Cucumber Men, eine - gern unterschätzte - groovende Rasselbande, knallfingern mit Bässen und rasen mit Gitarren. Mit dem Willen zum Funk verrichtet der Schlagzeuger seine Arbeit. Als Beleg für die Fähigkeit, Stimmungsmache und Selbstdistanz zu verbinden, kleidete das Trio im Dezember einen historischen Christfestgruß der Gruppe Wham neu ein. „Last X-Mas“ ergänzt bollerig-zuversichtlich die Beiträge der Labelkollegen, der Monroes und der Scouts of Evolution, auf einer kleinen Platte mit dem beziehungsreichen Titel „Single Bells“. Cucumber Men platzen vor Einfällen, schwören auf Musik, kennen Gnade und einige sehr gute Melodien. Nur manchmal hinterließen ihre Konzerte in der Vergangenheit den Eindruck, daß zu wuchtig gehaltene Hau-Drauf-und-Schluß-Rhythmen dominieren. Jetzt aber ist bei den Cucumber Men beherzte Filigranität ausgebrochen. Scharfgefeilte Patterns stemmen sich gegen heißspornigen Gesang. Hörfestschmauserlebnis.
nnnnnnnnnKristof Schreuf
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