Coronavirus breitet sich weiter aus: EU-Kommission plant Milliardenfonds

In Deutschland und Europa versucht die Politik die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise einzudämmen. Erstmals meldet auch die Türkei einen Infizierten.

Eine Ärztin in Schutzkleidung hält einen Abstrichstäbchen in den Händen

Nicht aufzuhalten, höchstens zu verlangsamen: Das neue Coronavirus breitet sich weiter aus Foto: dpa

Brüssel afp | Die EU-Kommission plant, mit einem 25 Milliarden Euro schweren Fonds die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise abzufedern. Der Fonds solle unter anderem kleinere Unternehmen, den Arbeitsmarkt und die Gesundheitssysteme unterstützen, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstagabend. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich unterdessen offenbar am Freitag mit Arbeitgebern und Gewerkschaften treffen und zu wirtschaftspolitischen Maßnahmen gegen die Corona-Krise beraten.

Die Störungen der wirtschaftlichen Aktivitäten durch die Epidemie haben Ängste vor einem weltweiten Konjunktureinbruch ausgelöst. Am Montag stürzten wegen dieser Sorgen und auch eines Verfalls des Ölpreises rund um den Globus die Börsenkurse ab. Die ökonomischen Folgen der Epidemie gehörten zu den Themen einer Videokonferenz der EU-Staats- und Regierungschefs am Dienstag. Die EU-Staatenlenker vereinbarten, sich im Kampf gegen die Epidemie enger abzustimmen als bislang. Die Gesundheits- und Innenminister sollten sich nun „täglich“ abstimmen, sagte EU-Ratspräsident Charles Michel.

Zur Eindämmung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Epidemie hatte die Große Koalition bereits zu Wochenbeginn Erleichterungen beim Kurzarbeitergeld beschlossen. Das Vorhaben wurde am Dienstag vom Kabinett im Eiltempo auf den Weg gebracht. Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) kündigte zudem an, dass im Bundeshaushalt zusätzliche Mittel von bis zu einer Milliarde Euro für den Kampf gegen das Virus bereitgestellt werden sollen. Das Geld solle unter anderem in die Forschung fließen.

Auch auf den Konkurrenzkampf um den CDU-Vorsitz könnte sich die Corona-Krise bald auswirken. Der Kandidat Norbert Röttgen geht davon aus, dass der bislang für den 25. April geplante Sonderparteitag zur Neuwahl des Parteichefs wegen des Virus verschoben werden muss.

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Der Verlauf der Ansteckung in anderen Staaten spreche dafür, dass „wir in einigen Wochen eine ganz ähnliche Situation auch in Deutschland haben werden“, sagte der Ex-Bundesumweltminister der Augsburger Allgemeinen (Mittwochausgabe). Größere Veranstaltungen würden dann nicht mehr stattfinden, „Ausnahmen wird es nicht geben“.

In der Türkei hat das Gesundheitsministerium indes den ersten Coronavirus-Fall offiziell bestätigt. Ein männlicher Patient sei positiv getestet worden, teilte die Behörde mit. Der Mann sei isoliert worden, seine Familienmitglieder stünden unter Beobachtung.

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