Corona-Lage in Hamburg stabil: Von Entwarnung weit entfernt
Zahl der Neuinfektionen nimmt erstmals ab. Besuchsverbot für Altenpflegeeinrichtungen ausgesprochen. Abiturprüfungen werden ein paar Tage verschoben.
Gleichzeitig konnte Prüfer-Storcks verkünden, dass die Zahl der Neuinfektionen in Hamburg von Montag auf Dienstag erstmals merklich abnahm. Hatte es zuvor jeweils weit über 100 registrierte Neuansteckungen pro Tag gegeben, sank die Zahl auf 76. Derzeit sind 2.290 Infizierte bekannt. 174 von ihnen werden stationär behandelt, 40 auf einer Intensivstation.
Zu beurteilen, ob es sich bei dem Rückgang der Neuansteckungen um einen statistischen Ausreißer oder eine Trendwende handele, sei aber „noch viel zu früh“, warnte die Politikerin. Immerhin sei die Lage stabil, das Gesundheitssystem gewinne an Zeit, um die Zahl der Intensivbetten und Beatmungsgeräte zu erhöhen, für den Fall, dass die Zahl der Neuinfektionen weiter steige.
Ist dieTrendwende schon erkennbar?
Dieser stabile Zustand sei „das Ziel und das Resultat“ der verfügten Kontakteinschränkungen, betonte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). Es wäre „leichtfertig“ diese Erfolge „aufs Spiel zu setzen“, indem man die Verbote nun wieder lockere. Von einer Mundschschutz-Pflicht beim Einkaufen hält der Bürgermeister derzeit nichts, schon weil der Nachschub an Atemmasken noch immer stockt.
Von der Telefonkonferenz der Ministerpräsidenten am heutigen Mittwoch erwartet Tschentscher keine Aufweichung aber auch keine weitgehende Verschärfung der Regeln. Vielmehr müssten sich die HamburgerInnen darauf einstimmen, dass alle beschlossenen Einschränkungen nicht nur bis Ostern, sondern mindestens bis zum 19. April gelten.
Die Schulen bleiben mindestens bis dahin geschlossen – auch für die schriftlichen Abiturprüfungen, die ab dem 16. April geschrieben werden sollten. Sie werden um fünf Tage verschoben und sollen nun zwischen dem 21.April und dem 6.Mai stattfinden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Selbstzerstörung der FDP
Die Luft wird jetzt auch für Lindner dünn
Stellenabbau bei Thyssenkrupp
Kommen jetzt die stahlharten Zeiten?
BSW in Koalitionen
Bald an der Macht – aber mit Risiko
Stellungnahme im Bundestag vorgelegt
Rechtsexperten stützen AfD-Verbotsantrag
Dieter Bohlen als CDU-Berater
Cheri, Cheri Friedrich
Kinderbetreuung in der DDR
„Alle haben funktioniert“