: Contras hin, Waffen her
■ In Nicaragua feilschen die Contra-Rebellen um ihre Gewehre
Managua (ap) - Unter den nicaraguanischen Contra-Rebellen ist offener Streit darüber ausgebrochen, ob die seit dem 8. Mai laufende Waffenabgabe fortgesetzt werden soll. Die Regierung und der Contra-Generalstab widersprachen am Samstag einer tags zuvor von ihrem Mitstreiter Israel Galeano abgegebenen Erklärung, wonach die Freischärler bis auf weiteres die Ablieferung ihrer Waffen gestoppt haben. Galeano vertrete nicht mehr die offizielle Linie, sagte ein Sprecher der Contras in Miami. Präsidentin Violeta Chamorro teilte mit, andere Guerillaführer hätten eine schnellere Entwaffnung zugesagt.
Die Contras hatten unlängst in einer Vereinbarung zugesichert, ihre Waffen in der Zeit vom 8. Mai bis 10.Juni abzugeben. Bis Samstag hatten nach Regierungsangaben weniger als 1.100 der rund 11.000 Rebellen die Waffen niedergelegt. In der Erklärung Galeanos hieß es, die Einwilligung zur Ablieferung der Waffen sei wegen einer von den Sandinisten hervorgerufenen „Atmosphäre der Unsicherheit und sozialen Instabilität“ hinfällig geworden.
In seiner Erklärung führte Galeano unter anderem an, „sandinistische Truppen“ hielten sich nach wie vor in den Sicherheitszonen auf, die den Contras zugewiesen worden seien. Außerdem erhielten die Rebellen nicht die ärztliche Hilfe und die Versorgung mit Nahrungsmitteln, die ihnen zugesagt worden sei.
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