Community Center: Rettung für Stadtteilzentrum

Das vernetzte Stadtteilzentrum in Barmbek bleibt erhalten. Die Bezirksversammlung hat beschlossen, das Modellprojekt auch künftig zu bezahlen

Sieben Träger unter einem Dach: das Stadtteilzentrum Barmbek Bild: Basch

HAMBURG taz | Auch in drei Wochen hat Heike Gronholz noch einen Job. Das erfuhr die Geschäftsführerin des Stadtteilzentrums Basch in Barmbek am Donnerstagabend, als sich die Bezirksversammlung Hamburg-Nord für den Erhalt von Gronholz’ Büro entschied – und damit für das Konzept eines vernetzten Treffpunkts.

Das Basch ist ein Pilotprojekt, ein so genanntes Community Center, in dem sich 2010 Seniorentreff, Kinderbetreuung und fünf weitere soziale Einrichtungen unter einem Dach zusammengeschlossen haben. Damals zahlte der schwarz-grüne Senat für Bau und Projektentwicklung und gab Gronholz und ihrem Team eine Starthilfe. Sie sollten für die Institutionen im Haus gemeinsame Aktionen organisieren, sich um die Verwaltung kümmern und Kooperationen schaffen. Doch Ende des Jahres laufen die Mittel für ihr Büro aus. Wie es danach weitergehen sollte, dafür gab es lange keinen Plan.

Nun hat der SPD-Senat rund drei Millionen Euro in einen Quartiersfonds gesteckt, einen Topf, aus dem in den kommenden zwei Jahren in der ganzen Stadt Einrichtungen wie das Basch gefördert werden sollen. Für den Bezirk Hamburg-Nord gab es, laut der örtlichen SPD-Fraktion, rund 230.000 Euro. Etwa 70.000 Euro gehen davon an das Basch und seine Mitarbeiter, weil es für die Menschen in Barmbek und „für die sieben Institutionen, die sich hier zusammengefunden haben, einen großen Mehrwert“ habe, steht in dem positiv beschiedenen Antrag von SPD und FDP in der Bezirksversammlung.

Ob es danach wieder eng wird für das Überleben des Basch, hängt von der Haushaltsplanung des Senats in den kommenden Jahren ab. Die Bezirkspolitiker appellieren deshalb an Senat und Bürgerschaft, mit dem nächsten Doppelhaushalt für 2015 und 2016 eine dauerhafte Finanzierung für die Community Center zu schaffen, „damit wir nicht alle zwei Jahre erneut um den Erhalt der Förderung kämpfen müssen“.

„Wir sind froh und glücklich, dass wir die Leitungsstellen behalten können“, sagt Ronald Einfeldt aus dem Vorstand des Stadtteilzentrums. Das Basch hat lange Verhandlungen mit Politikern und Ämtern hinter sich. Die hatten gefordert, dass die Einrichtung selbst Geld einnehmen solle, etwa mit dem kleinen Café im Haus. Einmal war an die Basch-Leiter herangetragen worden, doch eine Abendgastronomie mit Alkoholausschank zu etablieren. „Das passt überhaupt nicht in das Haus oder in das Wohngebiet“, sagt Einfeldt.

Auch Spenden seien immer direkt in das Haus investiert worden, sagt Koordinatorin Heike Gronholz. Die Personalkosten müssten dagegen vom Senat getragen werden: „Die Einrichtungen haben keine finanziellen Spielräume.“

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