■ Gurke des Tages * Betr.: Boris Becker in der Bild-Zeitung / Memoiren: Colin Powell besiegt Norman Schwarzkopf
Gestern morgen, der müde Blick streift gelangweilt über die Titelseite der Bild-Zeitung, will sich schnell wieder abwenden, doch da – mein Gott! – was ist das? Ein wahrlich unvorteilhaftes Foto habt Ihr, garstige Bild, da von Boris Becker rausgewurschtelt. Habt Ihr was gegen ihn? Dieser Brutalo- Zug um die künstlich verhärmten Mundwinkel, diese stechende Eiseskälte in den Augen; und dann dieser widerliche Rotstich überall, also mal ehrlich, das habt Ihr doch mit Absicht gemacht. Jetzt werdet Ihr uns als Entschuldigung bestimmt noch erzählen, die große Foto-Überschrift (11,6 mm) „Boris mit Raper-Frisur“ (Boris mit Vergewaltiger-Frisur) sei ein peinliches Versehen gewesen, nicht wahr? Weil sonst Eure Seriosität flötengeht. Oder wie?
Memoiren
Colin Powell besiegt Norman Schwarzkopf
New York (AFP) – Der US-Generalstabschef im Weißen Haus, General Colin Powell, wird nach Zeitungsberichten für die Veröffentlichung seiner Memoiren etwa sechs Millionen Dollar (zehn Millionen Mark) erhalten. Am Dienstag abend veröffentlichte der Verlag „Random House“ eine Erklärung, daß es die Powell-Memoiren 1995 veröffentlichen wolle. Das Buch soll den ganzen Lebensweg des Generals umfassen, von seiner Kindheit im New Yorker Stadtteil Bronx bis zu der Berufung als Generalstabschef. Wieviel Geld Random House für den Vertrag zahlte, wurde nicht erwähnt. Die Washington Post sprach von sechs Millionen Dollar, die New York Times gar von 6,5 Millionen. Der General bekäme damit die höchste Summe, die in den USA je einem Militär für seine Memoiren gezahlt wurde. Nach dem Golfkrieg hatte sich Random House geweigert, schlappe fünf Millionen Dollar für die Memoiren des US-Befehlshabers im Golfkrieg, General Norman Schwarzkopf, zu zahlen.
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