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Christopher Street Day 2012Dresden gegen Homo-Symbole

Die sächsische Landeshauptstadt will zum CSD keine Regenbogenflagge am Rathaus hissen. Die sächsische Beflaggungsvorschrift verbiete das.

In Hamburg geht´s, in Dresden nicht: Regenbogenflagge am Rathaus. Bild: dpa

BERLIN taz | Die Stadt Dresden weigert sich, zum diesjährigen Christopher Street Day (CSD) Ende Mai eine Regenbogenflagge auf dem Rathaus zu hissen. Als Grund führt CDU-Bürgermeister Hartmut Vorjohann in einem Brief an die Veranstalter die sächsische Verwaltungsvorschrift zur Beflaggung an.

Dort sei „für den CSD als örtliche Veranstaltung eine Sonderbeflaggung nicht vorgehen ist“. Nur die Oberbürgermeisterin, die zugleich erstmalig Schirmherrin des CSD Dresden ist, könne eine Beflaggung bei einer „nichtpolitischen Veranstaltung" anordnen. Wegen einiger Sponsoren zweifelt die Stadt an der politischen Ernsthaftigkeit des CSD.

Der CSD eine kommerzielle Veranstaltung? Die Veranstalter wehren sich gegen diese Darstellung. „Natürlich sind wir eine politische Veranstaltung“, sagt Arne Grimm, Sprecher des CSD Dresden, taz.de. Es gebe einen breiten Forderungskatalog, der CSD sei weltweit als politische Veranstaltung anerkannt.

Die erneute Weigerung der Stadt, den CSD symbolisch zu unterstützen, sei daher abstrus. Man werde jetzt mit den örtlichen Parteien reden und versuchen, die Stadtregierung noch umzustimmen. „Dafür müssen wir auch öffentlichen Druck aufbauen“. Der CSD hat deshalb eine Protest-Facebook-Seite gestartet.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Dresden die Beflaggung zum Gedenk- und Demonstrationstag von Schwulen, Lesben und Transgender abgelehnt. Damals wurden noch Bauarbeiten als Grund angeführt. Die diesjährige Begründung mit Beflaggunsvorschriften scheint vorgeschoben. Immerhin gilt diese im gesamten Freistaat. In Leipzig aber wird seit Jahren die Regenbogenflagge zum CSD gehisst, ebenso wie in vielen anderen sächsischen Städten.

„Sachsen ist deutschlandweit Schlusslicht bei der Gleichstellung von Homosexuellen“, sagt Grimm. Es fehle bei vielen politisch Verantwortlichen Sensibilität und Kenntnis. „Gerade deshalb wäre es so wichtig, ein öffentlichen Zeichen für Schwule, Lesben und Transgender in der Landeshauptstadt zu setzen.“

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6 Kommentare

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  • B
    brikan

    wenn es nach demokratischer Abstimmung gehen würde möchte ich nicht wissen wie es ausgeht.Aber die hervorstehende Meinung ist macht was ihr wollt,aber lasst mich in Ruhe.Und zur Pflicht sollte es auch nicht werden.

  • AZ
    am zweifler zweifler

    ich glaube, lieber zweifler, dass sie garkeine ahnung haben, dass nicht-heteronormativ lebende menschen in vielen teilen deutschlands immer noch diskriminiert und auch bedroht werden. testen sie es doch, laufen sie händchenhaltend über ein dorffest, küssen sie mal jemanden ihres geschlechts auf dem wochenmarkt. sie werden feststellen, dass die menschen viel weniger tolerant sind, als sie es scheinen...genauso wie rassismus & antisemitismus sind homo-&transphobie immer noch weit verbreitet..

  • DZ
    der zweifler

    wann kommen wir endlich dazu, dass in deutschland nicht jeder seine befindlichkeit öffentlich austrägt.

    wo ist die diskriminierung? wir haben einen sachwulen aussenminister, einen schwulen bürgermeister, eine lestbische (erfolgreiche) tatortkommissarin, eine (erfolgreiche) lesbische polittalkerin....

    bitte - sexualität und religion sind privatsache, lasst den rest der welt damit in ruhe...

  • W
    words

    die frau bürgermeisterin erweckt immer wieder den anschein, als wolle sie regelrecht die nazis im februar zu ihren demonstrationen einladen.

     

    soviel sympathiepunkte, wie dresden übers ganze jahr nach rechts abstrahlt... *kopfschüttel*

  • R
    rolff

    Hallo Herr Vorjohann, hoffentlich fallen Ihnen auch passende Verwaltungsvorschriften ein wenn die "Braune Soße" wieder einmal durch die Stadt schwappen möchte.

    Manchmal frage ich mich, ob alle im Osten das mitbekommen haben, dass Ämter kein Selbstzweck sind, sondern für die Bürger da sein sollen.

  • A
    AntiFunt

    Finde ich angemessen kultursensibel, diese Entscheidung, obwohl - was soll der Scheiss mit geltendem recht? Hier gehts schliesslich drum, die richtige Gesinnung zu demonstrieren.

     

    Ich bin zwiegespalten.