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Chef der Jungen UnionWinkel verdreht Brandmauer-Debatte

Johannes Winkel, Chef der Jungen Union, wirft SPD und Grünen vor, sich nicht genug von der Linken abzugrenzen. Implizit setzt er die Partei mit der rechtsextremen AfD gleich.

Mischt sich in Debatte um die Abgrenzung der Union zur AfD ein: Johannes Winkel vertritt wirre Thesen Foto: Bernd Thissen/dpa

Berlin dpa | In der Debatte um eine Abgrenzung von der AfD hat der Vorsitzende der Jungen Union (JU), Johannes Winkel, Vorwürfe gegen die SPD und die Grünen erhoben. „Wenn es eine Brandmauer gegen eine Politik geben soll, die Putin hofiert und Austritte aus EU und Nato forciert, dann gilt das sowohl für die AfD als auch für die Linkspartei“, sagte Winkel der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft. „Das Thema „Zusammenarbeit mit politischem Extremismus“ ist in der Realität also vor allem ein Problem für SPD und Grüne, die die Brandmauer nach Linksaußen aus blankem Machtstreben eingerissen haben.“ Die Linke ist zurzeit in Thüringen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern an den Landesregierungen beteiligt.

Er setze AfD und Linkspartei nicht gleich, aber beide überschritten die Grenze dessen, was zum demokratischen Grundkonsens gehöre, sagte Winkel. „Deswegen kommt eine Zusammenarbeit mit beiden Parteien nicht in Frage.“

SPD-Vorsitzende Saskia Esken wies den Vorwurf am Mittwoch im RTL/ntv-„Frühstart“ zurück und bezeichnete diesen als Ablenkungsmanöver. Man habe beim Parteitag der AfD gesehen, was bei der Partei passiere. „Die AfD kennt in ihrem Richtungsstreit nur eine Richtung: Es geht nach rechts, es geht immer weiter nach rechts“, sagte Esken. Der Vergleich von Winkel sei ein Versuch, von den Schwierigkeiten abzulenken, „in die Herr Merz seine CDU gebracht hat. Ich glaube, es ist ein untauglicher Versuch“.

Eine Zusammenarbeit der SPD mit der AfD auch auf kommunaler Ebene lehnt Esken ab. Sie distanzierte sich von den Parteikollegen im thüringischen Hildburghausen, die zusammen mit der AfD einen Bürgermeister der Linkspartei abgewählt hatten.

Esken kritisiert Kooperation der SPD mit AfD

„Das ist sicher auch eine fragwürdige Zusammenarbeit, aber keine, die von der Spitze der SPD weder dort im Land noch hier im Bund gutgeheißen wird und die zum Normalfall erklärt wird, sondern wo wir dann schon auch sehr deutlich machen, Leute, so geht es nicht“, sagte Esken. „Es muss ganz klar sein: Es gibt keine Zusammenarbeit mit der AfD, auf keiner Ebene.“ Die Kante gegen rechts müsse hart gehalten werden, und „da ist die CDU eben in den vergangenen Tagen in einem Fragezeichen.“

Äußerungen von CDU-Bundesparteichef Friedrich Merz im ZDF-Sommerinterview zum Umgang mit der AfD in den Kommunen waren vielfach als Aufweichung der klaren Abgrenzung der CDU zu den Rechten interpretiert worden. Die AfD wird vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft und beobachtet.

Nach heftiger Kritik auch aus eigenen Reihen hatte Merz versichert, dass der Unvereinbarkeitsbeschluss seiner Partei gelte. In einem Parteitagsbeschluss von 2018 heißt es: „Die CDU Deutschlands lehnt Koalitionen und ähnliche Formen der Zusammenarbeit sowohl mit der Linkspartei als auch mit der Alternative für Deutschland ab.“

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11 Kommentare

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  • "Demokratischer Grundkonsens" ist natürlich ein völlig schwammiger Begriff,den man sehr beliebig auslegen kann.Nach meiner Ansicht verstoßen ALLE parlamentarischen Parteien gegen den Grundkonsens!Hier zeigt sich dennoch letztlich auch das Problem eines Parteiverbotes: Es bedarf dazu bestimmter objektiver Kriterien,die allgemeingültig sind und nicht auf eine Partei/Organisation maßgeschneidert sind.Und wenn man dann erst mal mit anfängt...

  • Ja wie? “Chef der Jungen Union: Winkel verdreht Brandmauer-Debatte“



    Was erwarten - stupid?!

    Is haltn Winkeladvokat •



    Stupidia - Dummheit - after 2. Examen!



    Non nocet - schadet nicht - 🙀🥳👹 - Woll!



    Voll normal ey!

  • Moment, habe ich eine Information des VS bzgl. der Einstufung der AfD verpasst ? Ist sie denn inzwischen gesichert Rechtsextrem oder bleibt es bei Verdachts- und Beobachtungsffällen, die im Grunde genommen vollkommen unbedeutend sind ?

    • @SeppW:

      Und was wollen sie uns damit sagen?

      • @Andreas J:

        Das die AfD nicht gesichert Rechtsextrem ist und von daher die TAZ mit dem Eingangssatz über das Ziel hinaus schießt. Denn "gesichert rechtsextremistisch" ist bis dato nur die Junge Alternative, nicht die gesamte Partei.

        • @SeppW:

          Der Verfassungsschutz hat ein drittel der Parteimitglieder als rechtsextrem eingestuft. Reden auf den AfD-Parteitag in Magdeburg wurden als rechtsextreme Verschwörungstheorien eingeordnet und Innerhalb der Partei starke verfassungsfeindliche Strömungen ausgemacht. Relativierende Kommentare wie den ihren kann ich nicht nachvollziehen.

          • @Andreas J:

            Ihre Aussagen mögen alle Richtig sein, sie haben aber bisher nicht dazu geführt das die AfD als Ganzes als "gesichert rechtsextremistisch" eingestuft werden konnte. Es lässt sich durch Aussagen einzelner Mitglieder nun mal keine Faktenlage generieren, die für einen Extremismus einer Partei im Gesamten spricht. Dazu braucht es schon etwas mehr.

            Nehmen wir zB. die NPD als Beispiel wo die Lage klar ist. Gesichert Rechtsextrem, in jederlei Hinsicht. Programm, Mitglieder etc. Ohne geringsten Zweifel. Bisher nur nicht verboten, da politisch absolut unbedeutend und ohne Gefahr für den Rechtsstaat und die Demokratie.

            So eine wasserdichte Beweislage gibts bei der AfD nicht. Und deswegen ist sie bisher nicht im Gesamten gesichert Rechtsextrem...und dementsprechend von Verboten ausgenommen.

            • @SeppW:

              Die AFD ist rechtsextrem und fertig. Da braucht es keine Expertise eines Verfassungsschutzes der selbst nicht ganz koscher ist was Verbindungen ins rechte Milieu angeht und unter politischer Einflussnahme steht. Sie verteidigen hier die AFD.

              • @Andreas J:

                "Die AFD ist rechtsextrem und fertig. "



                -------------------------

                Was sagt denn das BVerfG dazu ? Vieleicht ist Ihre Expertise das entscheidende Zünglein an der Waage für ein Parteienverbot, das bisher gefehlt hat.

                • @SeppW:

                  Da ich als Bürger nicht darüber zu entscheiden habe ob die AFD verboten wird oder nicht sind mir juristische Spitzfindigkeiten in meiner Meinungsbildung egal. Die AFD vertritt ein menschenverachtendes und antidemokratisches Weltbild. Wer sie verteidigt oder wählt macht sich damit gemein.

  • Billigster Whataboutism.



    Darüber hinaus eine Verharmlosung der AfD.



    Man kann gar nicht soviel essen wie man...