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Camp in SlowenienFlüchtlinge brechen aus

Sie wollen mit aller Macht nach Österreich und überwinden deshalb Absperrungen. In Sentilj kam es zu dramatischen Szenen.

Die Flüchtlinge warteten bei kaltem Wetter stundenlang auf das Überqueren der Grenze. Foto: ap

Sentilj ap | Hunderte Asylbewerber haben sich in einem Lager an der slowenischen Grenze zu Österreich über Metallabsperrungen hinwegsetzt. Nachdem sie stundenlang bei kaltem Wetter auf eine Grenzüberquerung gewartet hatten, drängten bis zu 1.000 Menschen zwischen den von Polizisten errichteten Barrieren im Camp Sentilj nach vorn. Dabei sprangen sie übereinander und trampelten aufeinander herum.

Nachdem die Polizei mehrere Hundert Personen in Richtung Österreich ziehen ließ, beruhigte sich die Lage. Augenzeugen berichteten, sie hätten einige Menschen auf Tragen liegen sehen.

Zuvor war am Donnerstag ein Kampf zwischen Asylbewerbern in dem Lager ausgebrochen. Die Auseinandersetzung macht die Anspannung unter den Tausenden Flüchtlingen deutlich, die auf eine Grenzüberquerung warten. Die Abläufe vor Ort sind sehr langsam.

Die Behörden auf beiden Seiten der Grenze lassen jeweils nur kleine Gruppen auf einmal passieren.

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2 Kommentare

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  • Für die Unterbringung so vieler Menschen ist eine Verlangsamung der Bewegungen sicher wünschenswert.

    Dafür sind aber Zusicherungen an die Ausgebombten und Vertriebenen notwendig.

    Sie haben Angst zu spät zu kommen und wissen nicht mehr wohin.

    Die europäischen Regierungen lassen lieber Putin und das Assad-Regime gewähren, als ihre Absatzmärkte zu gefährden.

    Ja, diese humanitäre Krise war bereits 2013 voll entfaltet.

    Jetzt handeln eben die Opfer der Diktaturen.

  • Es ist hart aber es müssen auch einfach mal Regeln aufgezeigt werden.

    Die Behörden sind überfordert, deswegen verzögert sich alles,aber deren Arbeit wird nur noch schwerer wenn jeder macht was er will.

    Hier ist auch von den Flüchtlingen ihre Mitarbeit zu erwarten.