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CDU ohne Kohl

Exbundeskanzler Helmut Kohl sagt die geplanten Unterstützertermine für CDU-Kandidat Frank Steffel ab

Die Berliner Christdemokraten müssen im Wahlkampf zumindest vorerst ohne Helmut Kohl auskommen. Der Exbundeskanzler sagte nach CDU-Angaben von gestern einen geplanten Auftritt bei einer Veranstaltung der Union zum 40. Jahrestag des Mauerbaus ab. Die Berliner CDU hat dafür Verständnis. Weitergehende Planungen für eine Rolle des Exkanzlers im Berliner Wahlkampf hat es nach den Worten von CDU-Landesgeschäftsführer Matthias Wambach bisher nicht gegeben.

Ein Sprecher Kohls begründete die Absage des Exkanzlers mit dem Tod von dessen Ehefrau Hannelore. Kohl habe für die kommenden Wochen sämtliche öffentlichen Auftritte abgesagt. Wie lange der 71-Jährige vorhabe sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen, konnte der Sprecher nicht sagen. Dass Helmut Kohl an der Veranstaltung der Union zum Mauerbau-Jahrestag nicht teilnehme, sei zwar „bedauerlich“, so Wambach, aber dass er nach dem Tod seiner Frau „weniger Zeit und Herz für die Politik hat, müssen wir verstehen“.

Der Exbundeskanzler hatte Mitte Juni angekündigt, „massiv“ in den Berliner Wahlkampf eingreifen zu wollen, um eine Regierungsbeteiligung der PDS in der Hauptstadt verhindern zu helfen. Er wolle mit den Worten des früheren SPD-Vorsitzenden Kurt Schumacher, Kommunisten seien rot lackierte Faschisten, in die Schlacht ziehen.

Nach dieser Ankündigung zeigte sich der Kandidat der Union, Frank Steffel, offiziell begeistert. Hinter den Kulissen machte die Landes-CDU jedoch deutlich, dass sie die Präsenz des Exkanzlers gerne auf den jetzt abgesageten Termin beschränkt sehen wollte. Statt allein auf Kohl zu setzen, solle ein breites Spektrum bundespolitischer Prominenz in den Wahlkampf eingebunden werden. Steffel: „Wir werden flächendeckend alles einsetzten, was Rang und Namen hat.“ DDP/TAZ

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