CDU fordert mehr Rechte für Bundestag: Ein Vetorecht für Waffenexporte
Ein Rüstungsexperte der Union fordert, dass der Bundestag bei Waffenexporten mitentscheiden darf. Für Exporte in Krisenländer müsse es ein Vetorecht geben.
BERLIN afp | In der Debatte über deutsche Waffenexporte hat der Abrüstungsexperte der Unionsfraktion, Roderich Kiesewetter (CDU), für ein Vetorecht des Bundestages plädiert. Es stelle sich die Frage, ob bei weitreichenden Entscheidungen über Rüstungsexporte einem speziellen Parlamentsausschuss eine Rückrufmöglichkeit eingeräumt werden solle – „also die Möglichkeit, Entscheidungen des Bundessicherheitsrates zu widerrufen“, sagte Kiesewetter dem Tagesspiegel. Er denke dabei an umstrittene Exporte in kritische Länder, die weder der EU noch der NATO angehörten.
Er halte es zudem für sinnvoll, „eine Art Vertrauensgremium des Bundestages“ vorab über Entscheidungen des geheim tagenden Bundessicherheitsrates zu informieren, sagte der ehemalige Bundeswehr-Oberst der Zeitung.
Die Regierung könne in der Debatte über Waffenexporte gestärkt werden, „wenn die Koalitionsfraktionen dabei für ihre Entscheidungen argumentieren könnten“, begründete Kiesewetter seinen Vorstoß.
In den vergangenen Monaten hatten mehrfach Berichte über geplante Panzergeschäfte mit Saudi-Arabien und anderen Ländern mit fragwürdiger Menschenrechtsbilanz – wie Indonesien – für Protest gesorgt. Die Bundesregierung äußert sich zu solchen Geschäften mit Verweis auf die geheimen Beratungen im zuständigen Bundessicherheitsrat nicht.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Müntefering und die K-Frage bei der SPD
Pistorius statt Scholz!
Angeblich zu „woke“ Videospiele
Gamer:innen gegen Gendergaga
Unterwanderung der Bauernproteste
Alles, was rechts ist
Experten warnen vor Trump-Zöllen
Höhere Inflation und abhängiger von den USA
Die Brennelementefabrik und Rosatom
Soll Lingen Außenstelle von Moskaus Atomindustrie werden?
Klimagipfel in Baku
Nachhaltige Tierhaltung ist eine Illusion