Kommentar: CDU-Köpfe rollen
■ Kündigungswelle geräuschlos geplant
Im Bremer CDU-Haus wird aufgeräumt. Kaum einer, der dort in den letzen Jahren im Hintergrund für den Erfolg der Partei gedient hat, wird demnächst noch dort zu finden sein. Das Zepter beim Personalwechsel führt der neue Fraktionschef, aber die Kündigungen und „einvernehmlichen Vertragsauflösungen“ betreffen auch die Partei, die unter demselben Dach residiert und über deren Querfinanzierungen aus der Fraktionskasse die CDU derzeit mit dem Rechnungshof vertraulich streitet. Nach den Mitarbeiterinnen wird bald auch der nur noch „kommissarisch“ amtierende Geschäftsführer der Partei durch einen neuen ersetzt.
Ganz geräuschlos sollte das vor sich gehen, ohne öffentliche Erklärung für das Auswechseln des Personals. Die meisten CDU-MitarbeiterInnen akzeptierten still leidend ihr vorzeitiges Vertragsende. Aber einer will sich vorm Arbeitsgericht wehren, dort könnte die allzu schlichte und hemdsärmelige Kündigungs-Begründung nun zum Bumerang werden: „wirtschaftiche Gründe“ werden kaum ziehen, wenn in einer ernsthaften Gerichtsverhandlung die Summe der Kündigungen gezogen wird. So pleite kann die CDU gar nicht sein. Vielleicht wird es dann eine Antwort auf die Frage geben, ob das alte CDU-Haus wirklich so schlecht gearbeitet hat oder ob es sich um die Kulissen-Verschiebungen des CDU-internen Machtkampfes handelt. Klaus Wolschner
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