CDU-Clip gegen Rezos „Zerstörung“: Amthor mit blauen Haaren

Die Netzgemeinde wartet ungeduldig auf ein Video des jungen CDU-Politikers Philipp Amthor – und betreibt Lookism.

Politiker Philipp Amthor während einer Rede vor dem Deutschen Bundestag

Jüngster CDU-Abgeordneter und Zielscheibe für schlechte Witze: Philipp Amthor Foto: dpa

Der Youtuber Rezo hat mit der „Zerstörung der CDU“ für Aufregung gesorgt. Medienvertreter*innen und Politiker*innen kommentierten Rezos 55 Minuten langes Video mit knapp fünf Millionen Klicks. Jetzt sind alle Blicke auf die CDU gerichtet, genauer: auf Philipp Amthor.

Ein angekündigter Antwort-Clip des CDU-Jungpolitikers wird ungeduldiger herbeigesehnt als das Staffelfinale von Game of Thrones. „Frage für den Jahresrückblick: Wo warst Du als das Internet auf das #Amthor-Video gewartet hat?“, twitterte ein Nutzer.

Aber woher kommt das plötzliche politische Interesse von Twitteruser*innen? Dass es bei all der Aufregung um die Inhalte einer Partei geht, ist schwer vorstellbar. Stattdessen stehen Aussehen und Auftreten eines konservativen Jungpolitikers im Vordergrund der Beiträge in den Sozialen Netzwerken.

Die aufgeregte Tweet-Schlacht zeugt von Sensationsgeilheit. Es fragen sich alle nur eines: Wie wird sich der kleine Philipp wohl lächerlich machen?

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Die Twitter-Community erhofft sich ein peinliches Video eines Politikers, der mit seinen konservativen Ansichten aneckt. Mit dem blauhaarigen Youtuber Rezo hat der Anzug und Brille tragende Politiker nur das Alter gemeinsam.

Die Aussicht auf das CDU-Antwortvideo scheint weniger politisch Interessierte als vielmehr auf Äußerlichkeiten fixierte Schaulustige auf den Plan gerufen zu haben. Bearbeitete Fotos von Amthor mit blauen Haaren verbildlichen nur die Absurdität einer Debatte, die mit überholten Rollenbildern arbeitet.

Der 26-jährige Philipp Amthor lässt sich nicht in ein klassisches Millennial-Raster einsortieren. Und genau diese Abweichung scheint gerade all diejenigen zu verunsichern, die sich über sein Auftreten lustig machen. Über politische Meinungen lässt sich streiten – beim Aussehen ist jeder Kommentar einer zu viel.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.