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Bundesweiter BildungsstreikStudis wollen Banken stürmen

Schüler- und Studentengruppen rufen zu einem bundesweiten Bildungsstreik auf. Auch Banküberfälle haben sie geplant. Gewerkschaften unterstützen den Protest.

Nächste Woche siehts hier leerer aus - aus Protest gegen die "McDonaldisierung" der Unis. Bild: dpa

Deutschland steht vor dem größten Bildungsstreik seit einem halben Jahrzehnt. SchülerInnen und StudentInnen in mehr als 80 Städten haben angekündigt, dass sie ab Montag für fünf Tage in einen "Bildungsstreik" treten wollen. Unterstützung für ihren Protest erhalten sie von zahlreichen HochschulleherInnen und dem universitären Mittelbau. Attac, und die Gewerkschaften Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie Ver.di wollen sich ebenfalls beteiligen. Die Organisatoren rechnen mit mindestens 150.000 Teilnehmern.

Ihr Unmut richtet sich vor allem gegen Studiengebühren, die Verschulung des Studiums und das mehrgliedrige Schulsystem. Schüler-Vertreter Kaspaer Metzkow forderte zudem kleinere Klassen und mehr Mitbestimmung in den Schulen. Den Studierenden sind vor allem die Bachelorstudiengänge ein Dorn im Auge. Der Promotionsstudent Florian Wilde von der Uni Hamburg nannte diese Studiengänge, die im Zuge des Bologna-Prozess gegründet wurden, ein "völlig verschultes, durchmoduliertes Schmalspurstudium". Sie würden nur bedingt qualifizieren. Zudem beklagte er den zunehmenden Zwang der Unis zur Eintreibung von Drittmitteln. Damit würde die Wirtschaft immer mehr Einfluss auf die Wissenschaft ausüben. Der inzwischen emeritierte Politikprofessor der Freien Universität (FU) in Berlin, Peter Grottian, sprach von einer "McDonaldisierung" der Unis. Er rechnete vor, dass aus dem Bund-Länder-Pakt für Hochschule und Forschung zwar 18 Milliarden kämen. Der Großteil käme jedoch der Exzellenzinitiative und außeruniversitären Forschung zugute. Grottian kritisierte die Elitisierung der Wissenschaft.

Auch Ver.di-Chef Frank Bsirske unterstützt im Namen des Deutschen Gewerkschaftsbundes den Protest. Deutschland rangiere mit seinen Bildungsausgaben im Vergleich mit anderen OECD- und EU-Ländern inzwischen auf den hinteren Plätzen. Bsirske bezeichnete den Vorstoß der Studierenden als "gut und überfällig". Die Schüler- und Studentenvertreter kritisierten, dass Politiker für die kriselnden Banken innerhalb weniger Tage Milliarden auftreiben könnten. Kindergärten, Schulen und Hochschulen hingegen blieben chronisch unterfinanziert. Sie begrüßten zwar, dass aus dem Konjunkturpaket II auch Geld für die Sanierung von Gebäuden fließen. Man müsse jedoch nicht nur in Beton investieren, sondern auch in Köpfe.

Geplant haben sie neben alternativen Vorlesungen, Demonstrationen und Hörsaalbesetzungen auch symbolische Banküberfälle. So wollen sie am Mittwoch in Berlin eine Filiale der Hypo Real Estate (HRE) "stürmen", um vorübergehend den laufenden Betrieb zu stören.

Auf die Frage, warum die Protestwoche erst auf die Zeit kurz vor den Sommer- und Semesterferien gelegt wurde, nannte Studierendentenvertreter Michael Kolain Abstimmungsprobleme zwischen den vielen Unis. Der Unmut sei aber groß - der Protest würde auch im nächsten Semester noch andauern, ist sich Kolain sicher. Vergangene Studierendenproteste fanden stets mit Beginn der Semesterferien ein jähes Ende.

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67 Kommentare

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  • A
    arki

    die überschrift ist zwar reisserisch, finde ich aber unpassend...der wunsch vieler studenten nach freier bildung um freier mündiger bürger zu werden hat doch eine seriösere überschirft verdient

  • T
    teilnehmerIn

    Der Artikel erwähnt nicht, dass beim Bildungsstreik neben SchülerInnen und StudentInnen auch Auszubildende beteiligt sind. Zu den Schülerinnen zählen auch BerufsschülerInnen. Bei den Protesten sollen alle Menschen im Bildungsbereich eingebunden werden - auch die Lehrenden in (Berufs-/ Hoch-) Schulen.

  • J
    johnconnor

    Einen Bildungsstreik zu veranstalten ist genauso wirksam und zielführend wie einen Bildungsgipfel durchzuführen.

     

    Der AStA in Bonn verweigert sich diesem Streik und sucht den Dialog, um wirkliche Verbesserungen zu erreichen.

  • R
    relia

    Die Idee ist super, endlich geht die Jugend auf die Straßen. Normalerweise sollten sich gerade Eltern solidarisieren und eine „Montagsdemo“ wie dazumal praktizieren um den Sprösslingen ein gut durchdachtes Schulsystem zu garantieren. Leider fehlt es dem Volk immer noch an Aktivität. Wir alle müssen den Sessel mal Sessel sein lassen und uns aufheben für eine bessere Welt, für unsere Zukunft: Unsere Kinder! Ich wünsche viel Erfolg bei den Demos der Studentenschaft.

  • NJ
    navajo joe

    @ Da gruselts: Wer "suboptimal" für McDonaldisierung hält, muss sich fragen, ob er/sie nicht doch krasse voreilige Fehlschlüsse zieht, bzw. Dinge viel zu pauschal in eigene (nicht so ganz rational begründete) Feindbilder zwängt.

  • U
    Unbequemer

    @Von BÄÄÄÄÄRRK

    Zitat: "Rüttelt bis sich die Balken biegen, Schluss mit Ausbeutung, Dumpinglohn, zügelloser freier Marktwirtschaft. Zeigt den etablierten Betonköpfen endlich mal die Stirn. Macht es wie unsere französischen BRÜDER erst aufhören bis diese Laienschauspieler und korrupten Lobbyisten-Knechte von Politikern endlich einmal schnallen das alle Macht vom Volke und nicht von den Wirtschaftsbossen ausgeht."

     

    Das ist ja voll proletenhaft. Machen Sie sich doch bitte selbständig und bauen eine Firma auf. Dann reden wir weiter über Randale machen und Geld verteilen, das man nicht selbst erwirtschaftet hat.

    Aber ob Sie das mit der Firma schaffen würden - ich habe da meine Zweifel...

  • S
    Schüler

    Ersteinmal danke für den Artikel.

    Ich bin selber im Organisationsteam in meiner Stadt.

    Ich möchte aber darauf hinweisen, dass der Streik selber nicht die ganze Woche ist, sondern bundesweit am Mittwoch.

    Die anderen Tage sind Aktionen wie Podiumsdiskussionen geplant nur halt ohne zu streiken.

  • WW
    Walter Wasilewski

    Geld für Bildung.

    Jeder Steuerbetrüger sollte die gleiche Summe als Spende für Bildung abführen m ü s s e n .

    Eine Parlamentsabgabe wird fällig- wenn mehr als 10% der der Parlamentarier zwar angemeldet- nicht aber teilnehmen.

    Zu zahlen von den fehlenden Abgeordneten.

    Walter Wasilewski

  • DG
    Da gruselts

    @navajo joe

     

    wenn man schon so klug daher schwaetzt, sollte man doch bitte schoen selbst solche McDonaldisierungen wie "suboptimal" vermeiden; nebenbei: ich bewerte Ihren gesamten Artikel "pejorativ"

    (My God!)

  • NJ
    navajo joe

    !Pardon, Felix Lee: Vorhin ist mir selber auch ein krasser Flüchtigkeitsfehler unterlaufen :o)

    Ich meinte nicht "Indikativ", sondern "Konjunktiv"!

     

    Als ich den Button "Abschicken" geklickt habe, ging sofort dieser Erkenntnisblitz durch meine Synapsen, aber da war es schon zu spät :o)

  • NJ
    navajo joe

    Meine Solidarität!

     

    ... obwohl ich aber 'an sich' BA Studiengänge für sehr sinnvoll halte, nur nicht in dieser sehr suboptimalen Form, die nicht einmal die erklärten Hauptziele erfüllen wie europäische Vergleichbarkeit von Studienleistungen und mehr Motivation, Auslandssemester zu absolvieren.

     

    Nebenbei: @ Felix Lee: Der Indikativ I (für indirekte Rede) für "kommen" ist nicht "käme", sondern "komme" - wie Sie sicher wissen, aber wohl in der Eile vergessen hatten.

     

    Und noch eine Kleinigkeit: Dass jemand "Promotionsstudent" irgend eines Faches ist, sagt noch nicht unbedingt etwas über die Sachkompetenz in einer speziellen Frage, zumal sogar Professoren in ihren eigenen Fächern oft Blödsinn erzählen (geschweige denn jenseits ihrer Spezialkenntnisse ...)

     

    p.s. Wie schlecht muss die Schule sein, wenn "verschult" - leider oft zurecht - ein pejorativ wertendes Adjektiv/Adverb ist?!

  • B
    BÄÄÄÄÄRRK!!!

    SUPER! TOLL! PRIMA!

    ENDLICH seit 1968 mal wieder eine Jugend die die Faxen von dieser spiessigen kleinbürgerlich neoliberalen gequirteln SCHEISSE dicke hat. Und ich dachte schon dieses zwanzigjährige, von den meisten Medien von CDU/CSU und insbesondere FDP, andauernde neoliberale Trommelfeuer hätte auch schon sämtliche Hirne unserer jungen Menschen komplett weich gekocht.

    Rüttelt bis sich die Balken biegen, Schluss mit Ausbeutung, Dumpinglohn, zügelloser freier Marktwirtschaft. Zeigt den etablierten Betonköpfen endlich mal die Stirn. Macht es wie unsere französischen BRÜDER erst aufhören bis diese Laienschauspieler und korrupten Lobbyisten-Knechte von Politikern endlich einmal schnallen das alle Macht vom Volke und nicht von den Wirtschaftsbossen ausgeht. VIEL ERFOLG!!!

  • AC
    ab cd

    Einen Doktoranden "Promotionsstudent" zu nennen ist ebenfalls McDonaldisierung.

  • S
    Syrus

    so soll es sein. die intellektuellen vereinigen sich! das zwar bildungsproblem ist zwar nur eines von vielen, jedoch von großer bedeutung für die zukunft dieses landes!

     

    und wie ein alter römer sagte:,,bi semper victoria est, ubi concordia est!" (Syrus, Sentrntiae)

     

    zu deutsch: der sieg ist immer da, wo eintracht herrscht!

     

    und ich denke in der bildungsfrage sind sich die menschen (eltern, arbeiter, studenten, schüler etc.) einig!

  • S
    saskia

    ich denke, dass der Bildungsstreik absolut notwendig ist, damit sich die Qulaität an den Hochschulen verbessert.

     

    ich halte den Bachelor für nicht tragbar, weil die Art der Qualifizierung zu gering ist. Als Student ist man dann gewzungen den Master zu machen, was ja von Anfang an überhauupt nicht Ziel der Sache ist.

     

    Ich bin Geisteswissenschaftler an der Ruhr Universität Bochum und bekomme es jeden Morgen mit der eiskalten Wut zu tun.

    Ständige Überbelegung der Räume (man sitzt dann mit 35 Leuten in einem Raum, der für 15 ausgelegt ist), es oftmals an den elementaren Dingen wie Kreide, Stühle, ein Overhead-Projektor. Prestige-Prokejte wie die Bochumer Krebsforschung oder andere Zukunftszweige wie die chemische Fakultät werden mit Forschungsmaterial und Bücher-Geschenken seitens der RUB nahe überhäuft, wobei von den Studiengebühren in anderen Fakultäten nicht viel ankommt.

    Und durch die Komprimierung der Studieninhalte erhöht sich unter den Studenten auch der Druck, was natürlich soziologische Auswirkungen hat. Jeder hat seine eigenen Aufgaben zu bewältigen, man denkt eher an sich und deshalb gibt es auch unter den Studenten kaum sowas wie Gemeinschaftsgefühl.

    Zudem kommt, um nochmal auf die Studieninhalte zurückzukommen, viel zu viel auf den Stundenplan. Mindestens 60% von dem, was ich an der Uni lerne, werde ich später in meinem Leben nie wieder brauchen - das kann ja nicht der Sinn eines Studiums sein. Viele Studierende sind überfordert mit den Semesterwochenstunden,Vor-und Nachbereitungszeit und zusätzlich noch dem Zwang arbeiten gehen zu müssen, um finanziell über die Runden zu kommen.

     

    Wie grade aufgezeigt, liegt die Problematik sehr breit gefächert und tiefliegend. Die Situation der Studis ist, ich will nicht sagen verheerend - aber doch alamierend.

    Der Bildungsstreik ist notwendig, um solche Diskrepanzen zu überwinden, damit sich in der Politik grundlegend etwas ändert.Die oben aufgelisteten Punkte sind nur die Spitze vom Eisberg und schreckt viele vom Studium ab oder bewegt sie zum Abbruch.Denn die Folgen dessen, was mit Deutschland passierrt, wenn weiterhin von seitens des Staates so wenig für den intellektuellen Nachwuchs getan wird, sind unabsehbar und können nur katastrophal sein.

  • S
    sdf

    ich hab einen scheiss bachelor abschluss gemacht...

    ich vergleich zum diplom ist das ein witz!!

     

    nicht nur die vergleichsweise schlechte qualifizierung sondern auch den status den man sich damit praktisch erwirbt!

    die bachelorstudiengänge sind absolut auf eine elitisierung dieser ausgelegt!

    ich habe zb. auch bafög bekommen.. allerdings eben nur 6 semester, da dies die maximale bewilligungszeit für bachelor ist. die mindeststudienzeit ist die maximale bafög zeit. im vergleich zum diplom, dort hat man mindestens 2 freisemester.

    mit selbstbetstimmung im studium hat sich seit bachelor auch nicht mehr viel! es ist alles vorgegeben! du hast einfach keine entscheidungsgewalt mehr über dem ablauf deinen studiums!!

  • R
    raik

    Ich sehe die Lage nicht so dramatisch.Es ist viel Schwarzmalerei hier.

    Man sollte in Deutschland froh sein, dass man hier auf jeden Fall studieren kann, wenn man das Ziel hat.In vielen anderen Ländern ist es einfach nicht möglich zu studieren,weil man einfach zu hohe Studiengebühren gibt(vor allem außerhalb der EU).

    Die Grundschulen fordern eine Gemeinschaftschule bis zur 8.Klasse bzw. 10.Klasse.Da bin ich völlig dagegen.Ab der 6.Klasse auf das Gymnasium zu gehen ist eine gute Lösung.Der Grund ist einfach:Schüler, die gut bis sehr gut in der Schule sind, würden unterfordert sein.Klar kann ein Kind in der 6.Klasse noch nicht richtig entscheiden, ob auf das Gymnasium möchte oder nicht.Das Abitur kann man aber jederzeit nachmachen.

    Ich freu mich auf mein Studium in den Niederlanden ab 01.09. und bin froh, dass es das Bachelor/Master System gibt. ICh bekomme auch Auslandsbafög und das nicht wenig. Dafür bin ich auch dankbar. Ich könnte mir sonst Auslandsstudium leisten.

    In den Niederlanden gibt es kein NC. Dort darf jeder Maturand studieren, unabhängig von dem NC((Fach-)Abitur ist natürlich nötig. Nach einem Jahr einem Jahr gibt es dann eine Studienempfehlung, ob der Student anhand der Ergbnisse weiter studieren darf.Das ist ein System was ich übrigens unterstütze. Aber man muss auch pro Studienjahr 1600 € bezahlen.Dafür sind die Unis top ausgestattet.

    ICh hoffe, dass alle Studenten, die an dem Streik teilnehmen, genau wissen, gegen und für was sie streiken.

  • T
    tine

    Also ich bin im 2. semester im BA system! es nervt! an sich ist der bachelor nicht soooo schlecht, das problem ist die umsetzung. es wurden bezüglich des bachelors dinge versprochen, die nichtmal im ansatz verwirklicht wurden! das ist das problem! sowie die finanzielle kürzung der regierung an universitäten!

  • M
    michaelbolz

    Die Situation mit ´68 zu vergleichen ist schwer nachvollziehbar. Wer sich etwa die Abstimmung zum Streik an der HU angesehen hat, musste sich von Anfang an wundern:

     

    Pubertäre Tagebuchforderungen wie: Wir wollen mit Geschirr wieder auf dem Rasen draußen essen dürfen u.ä. wurden (unter großem Beifall) in den Forderungskatalog aufgenommen.

     

    Das übliche, leider nutzlose, polemische Geblubber, dass nur Beifall verursachte, sonst verpuffte wie ein Pups im Tsunami.

     

    Die Abstimmung mit Adlershof kam nicht gemeinsam zustanden, weil die Studenten in Mitte endlich wieder gehen wollten. (Die Adlershofer wollten erst noch weiter über den Streik aufgeklärt werden, bevor sie einfach so abstimmten, dass war denen in Mitte zu anstrengend)

     

    Die Zielsetzung, damit die gesamte Aktion - der Streiks - scheitert im Vorfeld an der mangelnden Selbstdefinition und -bestimmung jedes einzelnen Studenten bis hin zu den großen Streikgruppen - wogegen eigentlich gestreikt wird, ist niemandem klar - die subtilen Strukturen des Prozesses werden von kaum einem Studenden erkannt.

     

    Aber wie soll man darüber in Ruhe und mit genügend Ernst sprechen - wenn die Leutchen kaum mehr als die Dauer eines Durchschnitts-Hollywood-Streifchens ihren Hintern auf den Bänken halten können?

     

    Die Ziellosigkeit drückt sich in schlichten weltlichen Forderungen aus, wie: Weg mit Bologna. Sehr kreativ, sehr funktional, sehr sachlich und sachdienlich. (Wer weiß eigentlich, dass der Magister mit einer Regelstudienzeit von 9 Semestern 1 Semester unter der Regelstudienzeit des Masters liegt? Gut, also zurück zum Magister!)

     

    Dazu kommt, dass der Streik bundesweit ein dezentraler ist. Die Auswirkungen sind einleuchtend: Die Steik-Mücken umschwirren den sakralen Prozesskörper, stechen hier, stechen da, der Körper kratzt sich und cremt sich ein - damit ist das Problem für ihn - vielleicht nach ein wenig Aufregung, was sicherlich als Erfolg für den Streik gewertet wird - erledigt.

     

    Die Streikabstimmung bei der Vollversammlung in der HU war außerdem nichts als ein großer Event - ständig wurde sich beklatscht, so dass kommende Woche sicherlich keine Energie mehr da ist, außer vielleicht dafür, Banken zu stürmen, mit Pistolen an den Füßen, denn die Hände sind fertig.

     

    Gut. So bleibt der Streik, was er ist - Mist. Ein Event, ohne Ziel, ohne Orientierung, ohne konkrete Forderung und Vorschläge, dezentral und ungelenk - aber wohl besser als gar nichts.

     

    Aber eigentlich wäre gar nichts besser: Denn der Streik zeigt nur, worum es hier wirklich geht: Die Studenten organisieren dezentral pseudo-gemeinschaftlich einen Befindlichkeits-Streik-Event mit tollen Sit-Ins, dem überwiegend ein stümperhafter Privat-Tagebuch-Forderungskatalog zugrunde liegt.

    Es ist, wie es einmal ist: Jeder Einzel-Egoist (StudentIn) möchte genau so weiter machen wie bisher, aber seine ganz privaten Befindlichkeiten politisch positiv korrigiert wissen, damit er sich später im Café wohlfühlt, wenn er mit seinen Freunden über den neuen I-Pod plaudert. Und bitte: Ohne großen Aufwand. Meine türkisch-kurdisch-angolanischen Nachhilfe-Kids würden das "hässlich" nennen. Ich würde ihnen zustimmen.

     

    Schade.

     

    Und deshalb hat der Streik garantiert nichts! Nichts! Mit ´68 zu tun, außer in Parallelen in Bezug auf gewisse Prinzipien - es geht um die kommende Studentenschwemme, darum, dass Gewerkschaften sich mit den Forderungen der Studenten solidarisieren, darum, dass der Unibetrieb durch dreiste Unsachlichkeit von außen in Bezug auf seine Legitimation - die der Streik grundlegend in Frage stellen könnte (teilweise sogar zurecht) als allein negativ dargestellt wird usf. - oberflächlich betrachtet also.

     

    Aber was soll das helfen? Nichts. Und zwar deshalb, weil das subtile System völlig missverstanden ist und wird, vielleicht sogar mit Absicht, weil keine arbeitsreiche Analyse der Situation stattfindet, weil sich niemand darüber bewusst ist, weil niemand weiß, was der Bologna-Prozess überhaupt ist - weil keiner eine Ahnung von einem Schimmer von Vorstellung hat.

     

    Das Ergebnis, dass jetzt schon sicher steht, ist folgendes: Dass die Uni und der Unibetrieb darunter leiden werden, dass die Qualität eines Studiums weiter darunter leiden wird - und letztlich darunter wir alle - die Studenten.

    Politik ist tot.

  • A
    Amos

    Wird Deutschland endlich wach!? Gehen die Studenten,

    gehen auch die Arbeiter auf die Straße. Das Volk

    braucht wieder mehr Demokratie und weniger Selbstbereicherung.

  • B
    Banker

    Kleiner Hinweis an die Damen und Herren Studierenden (und an die sympatisierenden Gewerkschafter):

     

    Woher soll der Bankangestellte und der Wachschutz wissen, ob der gerade stattfindende Banküberfall eine "Demonstration" ist oder ein "echter" Überfall?

     

    Ich kann nur ganz ausdrücklich WARNEN! Das ist kein Ponyhof! Das Beste, was Euch passieren kann, ist eine Nacht in U-Haft und wenn Ihr wirklich Pech habt, kann eine Menge Unfug passieren.

     

    Also nochmal, FINGER WEG VON BANKÜBERFÄLLEN! Ihr macht Euch STRAFBAR. Schonmal über die Konsequenzen für Eure weitere Karriereplanung nachgedacht?

     

    Nix gegen vernünftigen Protest, aber seid nicht irre!!!!

  • S
    student

    Wenn die Semesterferien beginnne, ist der Streik zu Ende. Das zeigt mehr als alles andere, welcher pubertärer Quatsh hier ausgegoren wird.

     

    Wir sind gegen alles, aber bitte nicht in den Ferien!

  • V
    vic

    Studis wollen Banken überfallen?

    Jetzt müssen sie nur noch Schützenvereine für ihre Sache gewinnen, und sie werden unschlagbar sein.

  • DR
    Dr. R. Warmduscher

    kann ich ja nur befürworten ... sollte den Artikel noch lesen aber hab grad keine Zeit.

    Jedoch erfereue ich mich der erkenntniss das endlich die wirklichen Beelzebubn ausgmact sahn und zwar die BANKEN die haben doch die Kohlen sie wollen sie nur nichthergeben weiöl sie sie evtl. nicht wiederkreigen -buhuh- das TAUSCHMITTEL muss endlich aus den HÄNDEN solcher lästigen BLUTSAUGER genommen werden und wir könnten jetzt mit dem notstand der "bürgerlichen parteien" vieleciht jtztz grad ewas dran aendern da diese so schrecklich abgespeisst wurdn für ihre missrespresentation der brurgerlciehn meinung.

    ICh saHG NUR ENDLICH AUF DAS geld scheissn aber RICHTIG!!! und zwar mir der ABSCHAFFUNG der ganzen BANKEN und endlich DIE REALISIERUNG :

    WIR BRAUCHEN SIE GAR NICHT !!!!!!!!!!!

    EUROS FÜR ALLE !!1(VORLÄUFIG DIE DEUTSCHEN dann AUCH DIE ANDEREN EUS und DANN DIE WELTGEMEINDE) zum FAIREN AUSTAÙSCH!!!!!!!!!!!

    YIPPEEEEEEEEEEE!!!!!!!!!!!!

    NUR NOCH ARBEITEN FÜR ECHT GUTES - NCIHT SCHLECHTES - GELD VON DEN BANKEN!!!!!!!!!

    RADIKALISIERUNG IST DEr EINZIGE WEG AUS DIESER SACKGASSENKRISE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  • P
    psy

    Werde mich in Bochum daran beteiligen. Solidarität und viel Erfolg allen anderen Städten!

  • CG
    che guevara lebt

    Das ist ja die erste wirklich erwähnenswerte aktion der gegenwärtigen studentenschaft seit der 68'er aufstände. Hoffentlich geht das ganze einher mit anderen europäischen unis. Ich bin jedenfalls dabei,sollte es wirklich ernst werden.

    Der widerstand muß endlich beginnen und von der basis kommen.

  • TD
    Tyler Durden

    Erfreulich, dass sich mal überhaupt was tut!

    Ich befürchte aber es wird alles wieder einschlafen und so weiter gehen wie bisher.

     

    Also! Überrascht mich!

  • A
    arki

    die überschrift ist zwar reisserisch, finde ich aber unpassend...der wunsch vieler studenten nach freier bildung um freier mündiger bürger zu werden hat doch eine seriösere überschirft verdient

  • T
    teilnehmerIn

    Der Artikel erwähnt nicht, dass beim Bildungsstreik neben SchülerInnen und StudentInnen auch Auszubildende beteiligt sind. Zu den Schülerinnen zählen auch BerufsschülerInnen. Bei den Protesten sollen alle Menschen im Bildungsbereich eingebunden werden - auch die Lehrenden in (Berufs-/ Hoch-) Schulen.

  • J
    johnconnor

    Einen Bildungsstreik zu veranstalten ist genauso wirksam und zielführend wie einen Bildungsgipfel durchzuführen.

     

    Der AStA in Bonn verweigert sich diesem Streik und sucht den Dialog, um wirkliche Verbesserungen zu erreichen.

  • R
    relia

    Die Idee ist super, endlich geht die Jugend auf die Straßen. Normalerweise sollten sich gerade Eltern solidarisieren und eine „Montagsdemo“ wie dazumal praktizieren um den Sprösslingen ein gut durchdachtes Schulsystem zu garantieren. Leider fehlt es dem Volk immer noch an Aktivität. Wir alle müssen den Sessel mal Sessel sein lassen und uns aufheben für eine bessere Welt, für unsere Zukunft: Unsere Kinder! Ich wünsche viel Erfolg bei den Demos der Studentenschaft.

  • NJ
    navajo joe

    @ Da gruselts: Wer "suboptimal" für McDonaldisierung hält, muss sich fragen, ob er/sie nicht doch krasse voreilige Fehlschlüsse zieht, bzw. Dinge viel zu pauschal in eigene (nicht so ganz rational begründete) Feindbilder zwängt.

  • U
    Unbequemer

    @Von BÄÄÄÄÄRRK

    Zitat: "Rüttelt bis sich die Balken biegen, Schluss mit Ausbeutung, Dumpinglohn, zügelloser freier Marktwirtschaft. Zeigt den etablierten Betonköpfen endlich mal die Stirn. Macht es wie unsere französischen BRÜDER erst aufhören bis diese Laienschauspieler und korrupten Lobbyisten-Knechte von Politikern endlich einmal schnallen das alle Macht vom Volke und nicht von den Wirtschaftsbossen ausgeht."

     

    Das ist ja voll proletenhaft. Machen Sie sich doch bitte selbständig und bauen eine Firma auf. Dann reden wir weiter über Randale machen und Geld verteilen, das man nicht selbst erwirtschaftet hat.

    Aber ob Sie das mit der Firma schaffen würden - ich habe da meine Zweifel...

  • S
    Schüler

    Ersteinmal danke für den Artikel.

    Ich bin selber im Organisationsteam in meiner Stadt.

    Ich möchte aber darauf hinweisen, dass der Streik selber nicht die ganze Woche ist, sondern bundesweit am Mittwoch.

    Die anderen Tage sind Aktionen wie Podiumsdiskussionen geplant nur halt ohne zu streiken.

  • WW
    Walter Wasilewski

    Geld für Bildung.

    Jeder Steuerbetrüger sollte die gleiche Summe als Spende für Bildung abführen m ü s s e n .

    Eine Parlamentsabgabe wird fällig- wenn mehr als 10% der der Parlamentarier zwar angemeldet- nicht aber teilnehmen.

    Zu zahlen von den fehlenden Abgeordneten.

    Walter Wasilewski

  • DG
    Da gruselts

    @navajo joe

     

    wenn man schon so klug daher schwaetzt, sollte man doch bitte schoen selbst solche McDonaldisierungen wie "suboptimal" vermeiden; nebenbei: ich bewerte Ihren gesamten Artikel "pejorativ"

    (My God!)

  • NJ
    navajo joe

    !Pardon, Felix Lee: Vorhin ist mir selber auch ein krasser Flüchtigkeitsfehler unterlaufen :o)

    Ich meinte nicht "Indikativ", sondern "Konjunktiv"!

     

    Als ich den Button "Abschicken" geklickt habe, ging sofort dieser Erkenntnisblitz durch meine Synapsen, aber da war es schon zu spät :o)

  • NJ
    navajo joe

    Meine Solidarität!

     

    ... obwohl ich aber 'an sich' BA Studiengänge für sehr sinnvoll halte, nur nicht in dieser sehr suboptimalen Form, die nicht einmal die erklärten Hauptziele erfüllen wie europäische Vergleichbarkeit von Studienleistungen und mehr Motivation, Auslandssemester zu absolvieren.

     

    Nebenbei: @ Felix Lee: Der Indikativ I (für indirekte Rede) für "kommen" ist nicht "käme", sondern "komme" - wie Sie sicher wissen, aber wohl in der Eile vergessen hatten.

     

    Und noch eine Kleinigkeit: Dass jemand "Promotionsstudent" irgend eines Faches ist, sagt noch nicht unbedingt etwas über die Sachkompetenz in einer speziellen Frage, zumal sogar Professoren in ihren eigenen Fächern oft Blödsinn erzählen (geschweige denn jenseits ihrer Spezialkenntnisse ...)

     

    p.s. Wie schlecht muss die Schule sein, wenn "verschult" - leider oft zurecht - ein pejorativ wertendes Adjektiv/Adverb ist?!

  • B
    BÄÄÄÄÄRRK!!!

    SUPER! TOLL! PRIMA!

    ENDLICH seit 1968 mal wieder eine Jugend die die Faxen von dieser spiessigen kleinbürgerlich neoliberalen gequirteln SCHEISSE dicke hat. Und ich dachte schon dieses zwanzigjährige, von den meisten Medien von CDU/CSU und insbesondere FDP, andauernde neoliberale Trommelfeuer hätte auch schon sämtliche Hirne unserer jungen Menschen komplett weich gekocht.

    Rüttelt bis sich die Balken biegen, Schluss mit Ausbeutung, Dumpinglohn, zügelloser freier Marktwirtschaft. Zeigt den etablierten Betonköpfen endlich mal die Stirn. Macht es wie unsere französischen BRÜDER erst aufhören bis diese Laienschauspieler und korrupten Lobbyisten-Knechte von Politikern endlich einmal schnallen das alle Macht vom Volke und nicht von den Wirtschaftsbossen ausgeht. VIEL ERFOLG!!!

  • AC
    ab cd

    Einen Doktoranden "Promotionsstudent" zu nennen ist ebenfalls McDonaldisierung.

  • S
    Syrus

    so soll es sein. die intellektuellen vereinigen sich! das zwar bildungsproblem ist zwar nur eines von vielen, jedoch von großer bedeutung für die zukunft dieses landes!

     

    und wie ein alter römer sagte:,,bi semper victoria est, ubi concordia est!" (Syrus, Sentrntiae)

     

    zu deutsch: der sieg ist immer da, wo eintracht herrscht!

     

    und ich denke in der bildungsfrage sind sich die menschen (eltern, arbeiter, studenten, schüler etc.) einig!

  • S
    saskia

    ich denke, dass der Bildungsstreik absolut notwendig ist, damit sich die Qulaität an den Hochschulen verbessert.

     

    ich halte den Bachelor für nicht tragbar, weil die Art der Qualifizierung zu gering ist. Als Student ist man dann gewzungen den Master zu machen, was ja von Anfang an überhauupt nicht Ziel der Sache ist.

     

    Ich bin Geisteswissenschaftler an der Ruhr Universität Bochum und bekomme es jeden Morgen mit der eiskalten Wut zu tun.

    Ständige Überbelegung der Räume (man sitzt dann mit 35 Leuten in einem Raum, der für 15 ausgelegt ist), es oftmals an den elementaren Dingen wie Kreide, Stühle, ein Overhead-Projektor. Prestige-Prokejte wie die Bochumer Krebsforschung oder andere Zukunftszweige wie die chemische Fakultät werden mit Forschungsmaterial und Bücher-Geschenken seitens der RUB nahe überhäuft, wobei von den Studiengebühren in anderen Fakultäten nicht viel ankommt.

    Und durch die Komprimierung der Studieninhalte erhöht sich unter den Studenten auch der Druck, was natürlich soziologische Auswirkungen hat. Jeder hat seine eigenen Aufgaben zu bewältigen, man denkt eher an sich und deshalb gibt es auch unter den Studenten kaum sowas wie Gemeinschaftsgefühl.

    Zudem kommt, um nochmal auf die Studieninhalte zurückzukommen, viel zu viel auf den Stundenplan. Mindestens 60% von dem, was ich an der Uni lerne, werde ich später in meinem Leben nie wieder brauchen - das kann ja nicht der Sinn eines Studiums sein. Viele Studierende sind überfordert mit den Semesterwochenstunden,Vor-und Nachbereitungszeit und zusätzlich noch dem Zwang arbeiten gehen zu müssen, um finanziell über die Runden zu kommen.

     

    Wie grade aufgezeigt, liegt die Problematik sehr breit gefächert und tiefliegend. Die Situation der Studis ist, ich will nicht sagen verheerend - aber doch alamierend.

    Der Bildungsstreik ist notwendig, um solche Diskrepanzen zu überwinden, damit sich in der Politik grundlegend etwas ändert.Die oben aufgelisteten Punkte sind nur die Spitze vom Eisberg und schreckt viele vom Studium ab oder bewegt sie zum Abbruch.Denn die Folgen dessen, was mit Deutschland passierrt, wenn weiterhin von seitens des Staates so wenig für den intellektuellen Nachwuchs getan wird, sind unabsehbar und können nur katastrophal sein.

  • S
    sdf

    ich hab einen scheiss bachelor abschluss gemacht...

    ich vergleich zum diplom ist das ein witz!!

     

    nicht nur die vergleichsweise schlechte qualifizierung sondern auch den status den man sich damit praktisch erwirbt!

    die bachelorstudiengänge sind absolut auf eine elitisierung dieser ausgelegt!

    ich habe zb. auch bafög bekommen.. allerdings eben nur 6 semester, da dies die maximale bewilligungszeit für bachelor ist. die mindeststudienzeit ist die maximale bafög zeit. im vergleich zum diplom, dort hat man mindestens 2 freisemester.

    mit selbstbetstimmung im studium hat sich seit bachelor auch nicht mehr viel! es ist alles vorgegeben! du hast einfach keine entscheidungsgewalt mehr über dem ablauf deinen studiums!!

  • R
    raik

    Ich sehe die Lage nicht so dramatisch.Es ist viel Schwarzmalerei hier.

    Man sollte in Deutschland froh sein, dass man hier auf jeden Fall studieren kann, wenn man das Ziel hat.In vielen anderen Ländern ist es einfach nicht möglich zu studieren,weil man einfach zu hohe Studiengebühren gibt(vor allem außerhalb der EU).

    Die Grundschulen fordern eine Gemeinschaftschule bis zur 8.Klasse bzw. 10.Klasse.Da bin ich völlig dagegen.Ab der 6.Klasse auf das Gymnasium zu gehen ist eine gute Lösung.Der Grund ist einfach:Schüler, die gut bis sehr gut in der Schule sind, würden unterfordert sein.Klar kann ein Kind in der 6.Klasse noch nicht richtig entscheiden, ob auf das Gymnasium möchte oder nicht.Das Abitur kann man aber jederzeit nachmachen.

    Ich freu mich auf mein Studium in den Niederlanden ab 01.09. und bin froh, dass es das Bachelor/Master System gibt. ICh bekomme auch Auslandsbafög und das nicht wenig. Dafür bin ich auch dankbar. Ich könnte mir sonst Auslandsstudium leisten.

    In den Niederlanden gibt es kein NC. Dort darf jeder Maturand studieren, unabhängig von dem NC((Fach-)Abitur ist natürlich nötig. Nach einem Jahr einem Jahr gibt es dann eine Studienempfehlung, ob der Student anhand der Ergbnisse weiter studieren darf.Das ist ein System was ich übrigens unterstütze. Aber man muss auch pro Studienjahr 1600 € bezahlen.Dafür sind die Unis top ausgestattet.

    ICh hoffe, dass alle Studenten, die an dem Streik teilnehmen, genau wissen, gegen und für was sie streiken.

  • T
    tine

    Also ich bin im 2. semester im BA system! es nervt! an sich ist der bachelor nicht soooo schlecht, das problem ist die umsetzung. es wurden bezüglich des bachelors dinge versprochen, die nichtmal im ansatz verwirklicht wurden! das ist das problem! sowie die finanzielle kürzung der regierung an universitäten!

  • M
    michaelbolz

    Die Situation mit ´68 zu vergleichen ist schwer nachvollziehbar. Wer sich etwa die Abstimmung zum Streik an der HU angesehen hat, musste sich von Anfang an wundern:

     

    Pubertäre Tagebuchforderungen wie: Wir wollen mit Geschirr wieder auf dem Rasen draußen essen dürfen u.ä. wurden (unter großem Beifall) in den Forderungskatalog aufgenommen.

     

    Das übliche, leider nutzlose, polemische Geblubber, dass nur Beifall verursachte, sonst verpuffte wie ein Pups im Tsunami.

     

    Die Abstimmung mit Adlershof kam nicht gemeinsam zustanden, weil die Studenten in Mitte endlich wieder gehen wollten. (Die Adlershofer wollten erst noch weiter über den Streik aufgeklärt werden, bevor sie einfach so abstimmten, dass war denen in Mitte zu anstrengend)

     

    Die Zielsetzung, damit die gesamte Aktion - der Streiks - scheitert im Vorfeld an der mangelnden Selbstdefinition und -bestimmung jedes einzelnen Studenten bis hin zu den großen Streikgruppen - wogegen eigentlich gestreikt wird, ist niemandem klar - die subtilen Strukturen des Prozesses werden von kaum einem Studenden erkannt.

     

    Aber wie soll man darüber in Ruhe und mit genügend Ernst sprechen - wenn die Leutchen kaum mehr als die Dauer eines Durchschnitts-Hollywood-Streifchens ihren Hintern auf den Bänken halten können?

     

    Die Ziellosigkeit drückt sich in schlichten weltlichen Forderungen aus, wie: Weg mit Bologna. Sehr kreativ, sehr funktional, sehr sachlich und sachdienlich. (Wer weiß eigentlich, dass der Magister mit einer Regelstudienzeit von 9 Semestern 1 Semester unter der Regelstudienzeit des Masters liegt? Gut, also zurück zum Magister!)

     

    Dazu kommt, dass der Streik bundesweit ein dezentraler ist. Die Auswirkungen sind einleuchtend: Die Steik-Mücken umschwirren den sakralen Prozesskörper, stechen hier, stechen da, der Körper kratzt sich und cremt sich ein - damit ist das Problem für ihn - vielleicht nach ein wenig Aufregung, was sicherlich als Erfolg für den Streik gewertet wird - erledigt.

     

    Die Streikabstimmung bei der Vollversammlung in der HU war außerdem nichts als ein großer Event - ständig wurde sich beklatscht, so dass kommende Woche sicherlich keine Energie mehr da ist, außer vielleicht dafür, Banken zu stürmen, mit Pistolen an den Füßen, denn die Hände sind fertig.

     

    Gut. So bleibt der Streik, was er ist - Mist. Ein Event, ohne Ziel, ohne Orientierung, ohne konkrete Forderung und Vorschläge, dezentral und ungelenk - aber wohl besser als gar nichts.

     

    Aber eigentlich wäre gar nichts besser: Denn der Streik zeigt nur, worum es hier wirklich geht: Die Studenten organisieren dezentral pseudo-gemeinschaftlich einen Befindlichkeits-Streik-Event mit tollen Sit-Ins, dem überwiegend ein stümperhafter Privat-Tagebuch-Forderungskatalog zugrunde liegt.

    Es ist, wie es einmal ist: Jeder Einzel-Egoist (StudentIn) möchte genau so weiter machen wie bisher, aber seine ganz privaten Befindlichkeiten politisch positiv korrigiert wissen, damit er sich später im Café wohlfühlt, wenn er mit seinen Freunden über den neuen I-Pod plaudert. Und bitte: Ohne großen Aufwand. Meine türkisch-kurdisch-angolanischen Nachhilfe-Kids würden das "hässlich" nennen. Ich würde ihnen zustimmen.

     

    Schade.

     

    Und deshalb hat der Streik garantiert nichts! Nichts! Mit ´68 zu tun, außer in Parallelen in Bezug auf gewisse Prinzipien - es geht um die kommende Studentenschwemme, darum, dass Gewerkschaften sich mit den Forderungen der Studenten solidarisieren, darum, dass der Unibetrieb durch dreiste Unsachlichkeit von außen in Bezug auf seine Legitimation - die der Streik grundlegend in Frage stellen könnte (teilweise sogar zurecht) als allein negativ dargestellt wird usf. - oberflächlich betrachtet also.

     

    Aber was soll das helfen? Nichts. Und zwar deshalb, weil das subtile System völlig missverstanden ist und wird, vielleicht sogar mit Absicht, weil keine arbeitsreiche Analyse der Situation stattfindet, weil sich niemand darüber bewusst ist, weil niemand weiß, was der Bologna-Prozess überhaupt ist - weil keiner eine Ahnung von einem Schimmer von Vorstellung hat.

     

    Das Ergebnis, dass jetzt schon sicher steht, ist folgendes: Dass die Uni und der Unibetrieb darunter leiden werden, dass die Qualität eines Studiums weiter darunter leiden wird - und letztlich darunter wir alle - die Studenten.

    Politik ist tot.

  • A
    Amos

    Wird Deutschland endlich wach!? Gehen die Studenten,

    gehen auch die Arbeiter auf die Straße. Das Volk

    braucht wieder mehr Demokratie und weniger Selbstbereicherung.

  • B
    Banker

    Kleiner Hinweis an die Damen und Herren Studierenden (und an die sympatisierenden Gewerkschafter):

     

    Woher soll der Bankangestellte und der Wachschutz wissen, ob der gerade stattfindende Banküberfall eine "Demonstration" ist oder ein "echter" Überfall?

     

    Ich kann nur ganz ausdrücklich WARNEN! Das ist kein Ponyhof! Das Beste, was Euch passieren kann, ist eine Nacht in U-Haft und wenn Ihr wirklich Pech habt, kann eine Menge Unfug passieren.

     

    Also nochmal, FINGER WEG VON BANKÜBERFÄLLEN! Ihr macht Euch STRAFBAR. Schonmal über die Konsequenzen für Eure weitere Karriereplanung nachgedacht?

     

    Nix gegen vernünftigen Protest, aber seid nicht irre!!!!

  • S
    student

    Wenn die Semesterferien beginnne, ist der Streik zu Ende. Das zeigt mehr als alles andere, welcher pubertärer Quatsh hier ausgegoren wird.

     

    Wir sind gegen alles, aber bitte nicht in den Ferien!

  • V
    vic

    Studis wollen Banken überfallen?

    Jetzt müssen sie nur noch Schützenvereine für ihre Sache gewinnen, und sie werden unschlagbar sein.

  • DR
    Dr. R. Warmduscher

    kann ich ja nur befürworten ... sollte den Artikel noch lesen aber hab grad keine Zeit.

    Jedoch erfereue ich mich der erkenntniss das endlich die wirklichen Beelzebubn ausgmact sahn und zwar die BANKEN die haben doch die Kohlen sie wollen sie nur nichthergeben weiöl sie sie evtl. nicht wiederkreigen -buhuh- das TAUSCHMITTEL muss endlich aus den HÄNDEN solcher lästigen BLUTSAUGER genommen werden und wir könnten jetzt mit dem notstand der "bürgerlichen parteien" vieleciht jtztz grad ewas dran aendern da diese so schrecklich abgespeisst wurdn für ihre missrespresentation der brurgerlciehn meinung.

    ICh saHG NUR ENDLICH AUF DAS geld scheissn aber RICHTIG!!! und zwar mir der ABSCHAFFUNG der ganzen BANKEN und endlich DIE REALISIERUNG :

    WIR BRAUCHEN SIE GAR NICHT !!!!!!!!!!!

    EUROS FÜR ALLE !!1(VORLÄUFIG DIE DEUTSCHEN dann AUCH DIE ANDEREN EUS und DANN DIE WELTGEMEINDE) zum FAIREN AUSTAÙSCH!!!!!!!!!!!

    YIPPEEEEEEEEEEE!!!!!!!!!!!!

    NUR NOCH ARBEITEN FÜR ECHT GUTES - NCIHT SCHLECHTES - GELD VON DEN BANKEN!!!!!!!!!

    RADIKALISIERUNG IST DEr EINZIGE WEG AUS DIESER SACKGASSENKRISE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  • P
    psy

    Werde mich in Bochum daran beteiligen. Solidarität und viel Erfolg allen anderen Städten!

  • CG
    che guevara lebt

    Das ist ja die erste wirklich erwähnenswerte aktion der gegenwärtigen studentenschaft seit der 68'er aufstände. Hoffentlich geht das ganze einher mit anderen europäischen unis. Ich bin jedenfalls dabei,sollte es wirklich ernst werden.

    Der widerstand muß endlich beginnen und von der basis kommen.

  • TD
    Tyler Durden

    Erfreulich, dass sich mal überhaupt was tut!

    Ich befürchte aber es wird alles wieder einschlafen und so weiter gehen wie bisher.

     

    Also! Überrascht mich!

  • A
    arki

    die überschrift ist zwar reisserisch, finde ich aber unpassend...der wunsch vieler studenten nach freier bildung um freier mündiger bürger zu werden hat doch eine seriösere überschirft verdient

  • T
    teilnehmerIn

    Der Artikel erwähnt nicht, dass beim Bildungsstreik neben SchülerInnen und StudentInnen auch Auszubildende beteiligt sind. Zu den Schülerinnen zählen auch BerufsschülerInnen. Bei den Protesten sollen alle Menschen im Bildungsbereich eingebunden werden - auch die Lehrenden in (Berufs-/ Hoch-) Schulen.

  • J
    johnconnor

    Einen Bildungsstreik zu veranstalten ist genauso wirksam und zielführend wie einen Bildungsgipfel durchzuführen.

     

    Der AStA in Bonn verweigert sich diesem Streik und sucht den Dialog, um wirkliche Verbesserungen zu erreichen.

  • R
    relia

    Die Idee ist super, endlich geht die Jugend auf die Straßen. Normalerweise sollten sich gerade Eltern solidarisieren und eine „Montagsdemo“ wie dazumal praktizieren um den Sprösslingen ein gut durchdachtes Schulsystem zu garantieren. Leider fehlt es dem Volk immer noch an Aktivität. Wir alle müssen den Sessel mal Sessel sein lassen und uns aufheben für eine bessere Welt, für unsere Zukunft: Unsere Kinder! Ich wünsche viel Erfolg bei den Demos der Studentenschaft.

  • NJ
    navajo joe

    @ Da gruselts: Wer "suboptimal" für McDonaldisierung hält, muss sich fragen, ob er/sie nicht doch krasse voreilige Fehlschlüsse zieht, bzw. Dinge viel zu pauschal in eigene (nicht so ganz rational begründete) Feindbilder zwängt.

  • U
    Unbequemer

    @Von BÄÄÄÄÄRRK

    Zitat: "Rüttelt bis sich die Balken biegen, Schluss mit Ausbeutung, Dumpinglohn, zügelloser freier Marktwirtschaft. Zeigt den etablierten Betonköpfen endlich mal die Stirn. Macht es wie unsere französischen BRÜDER erst aufhören bis diese Laienschauspieler und korrupten Lobbyisten-Knechte von Politikern endlich einmal schnallen das alle Macht vom Volke und nicht von den Wirtschaftsbossen ausgeht."

     

    Das ist ja voll proletenhaft. Machen Sie sich doch bitte selbständig und bauen eine Firma auf. Dann reden wir weiter über Randale machen und Geld verteilen, das man nicht selbst erwirtschaftet hat.

    Aber ob Sie das mit der Firma schaffen würden - ich habe da meine Zweifel...

  • S
    Schüler

    Ersteinmal danke für den Artikel.

    Ich bin selber im Organisationsteam in meiner Stadt.

    Ich möchte aber darauf hinweisen, dass der Streik selber nicht die ganze Woche ist, sondern bundesweit am Mittwoch.

    Die anderen Tage sind Aktionen wie Podiumsdiskussionen geplant nur halt ohne zu streiken.

  • WW
    Walter Wasilewski

    Geld für Bildung.

    Jeder Steuerbetrüger sollte die gleiche Summe als Spende für Bildung abführen m ü s s e n .

    Eine Parlamentsabgabe wird fällig- wenn mehr als 10% der der Parlamentarier zwar angemeldet- nicht aber teilnehmen.

    Zu zahlen von den fehlenden Abgeordneten.

    Walter Wasilewski

  • DG
    Da gruselts

    @navajo joe

     

    wenn man schon so klug daher schwaetzt, sollte man doch bitte schoen selbst solche McDonaldisierungen wie "suboptimal" vermeiden; nebenbei: ich bewerte Ihren gesamten Artikel "pejorativ"

    (My God!)

  • NJ
    navajo joe

    !Pardon, Felix Lee: Vorhin ist mir selber auch ein krasser Flüchtigkeitsfehler unterlaufen :o)

    Ich meinte nicht "Indikativ", sondern "Konjunktiv"!

     

    Als ich den Button "Abschicken" geklickt habe, ging sofort dieser Erkenntnisblitz durch meine Synapsen, aber da war es schon zu spät :o)

  • NJ
    navajo joe

    Meine Solidarität!

     

    ... obwohl ich aber 'an sich' BA Studiengänge für sehr sinnvoll halte, nur nicht in dieser sehr suboptimalen Form, die nicht einmal die erklärten Hauptziele erfüllen wie europäische Vergleichbarkeit von Studienleistungen und mehr Motivation, Auslandssemester zu absolvieren.

     

    Nebenbei: @ Felix Lee: Der Indikativ I (für indirekte Rede) für "kommen" ist nicht "käme", sondern "komme" - wie Sie sicher wissen, aber wohl in der Eile vergessen hatten.

     

    Und noch eine Kleinigkeit: Dass jemand "Promotionsstudent" irgend eines Faches ist, sagt noch nicht unbedingt etwas über die Sachkompetenz in einer speziellen Frage, zumal sogar Professoren in ihren eigenen Fächern oft Blödsinn erzählen (geschweige denn jenseits ihrer Spezialkenntnisse ...)

     

    p.s. Wie schlecht muss die Schule sein, wenn "verschult" - leider oft zurecht - ein pejorativ wertendes Adjektiv/Adverb ist?!

  • B
    BÄÄÄÄÄRRK!!!

    SUPER! TOLL! PRIMA!

    ENDLICH seit 1968 mal wieder eine Jugend die die Faxen von dieser spiessigen kleinbürgerlich neoliberalen gequirteln SCHEISSE dicke hat. Und ich dachte schon dieses zwanzigjährige, von den meisten Medien von CDU/CSU und insbesondere FDP, andauernde neoliberale Trommelfeuer hätte auch schon sämtliche Hirne unserer jungen Menschen komplett weich gekocht.

    Rüttelt bis sich die Balken biegen, Schluss mit Ausbeutung, Dumpinglohn, zügelloser freier Marktwirtschaft. Zeigt den etablierten Betonköpfen endlich mal die Stirn. Macht es wie unsere französischen BRÜDER erst aufhören bis diese Laienschauspieler und korrupten Lobbyisten-Knechte von Politikern endlich einmal schnallen das alle Macht vom Volke und nicht von den Wirtschaftsbossen ausgeht. VIEL ERFOLG!!!

  • AC
    ab cd

    Einen Doktoranden "Promotionsstudent" zu nennen ist ebenfalls McDonaldisierung.