Bundeswehreinsatz in Afghanistan beendet: Alle Soldat:innen abgezogen
Nach 20 Jahren hat die Bundeswehr den Afghanistaneinsatz beendet. Die letzten Soldat:innen sollen am Mittwochmorgen in Deutschland eintreffen.
„Ein historisches Kapitel geht zu Ende, ein intensiver Einsatz, der die Bundeswehr gefordert und geprägt hat, bei dem sich die Bundeswehr im Kampf bewährt hat“, erklärte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU). Es sei aber auch ein Einsatz gewesen, „bei dem Angehörige unserer Streitkräfte an Leib und Seele verletzt wurden, bei dem Menschen ihr Leben verloren haben, bei dem wir Gefallene zu beklagen hatten.“
Der Einsatz im Konfliktland Afghanistan im Rahmen der Missionen ISAF und RS („Resolute Support“) währte fast 20 Jahre. Die USA und ihre Nato-Verbündeten waren nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in Afghanistan einmarschiert um die radikalislamischen Taliban zu stürzen. Mittlerweile sind die aber wieder auf dem Vormarsch. Die Sicherheitslage in Afghanistan ist weiter extrem schlecht.
„Wir werden offen darüber reden, was gut war, was nicht gut war und was wir gelernt haben“, betonte Kramp-Karrenbauer. Das gelte für die Bundeswehr, aber auch für die Bundesregierung insgesamt.
Für all diejenigen, die im Afghanistaneinsatz dienten, solle es im Sommer einen Festakt geben. Insgesamt leisteten der Mitteilung zufolge rund 160.000 Soldat:innen Dienst in Afghanistan, 59 verloren im Zusammenhang mit dem Einsatz ihr Leben, 35 davon durch Fremdeinwirkung. Vor Beginn der Rückverlegung nach Deutschland im Mai betrug die Personalstärke in Afghanistan noch etwa 1.100.
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