piwik no script img

Bundestag wählt KanzlerinBitte, Merkel!

Der Bundestag wählte in geheimer Abstimmung Angela Merkel zur Bundeskanzlerin. Sie erhielt dabei nicht alle Stimmen aus den Koalitionsfraktionen.

„Verpassen Sie nicht grade Ihren Zug?“ Foto: ap

Berlin afp/dpa | Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel ist zum vierten Mal zur Bundeskanzlerin gewählt worden. Die 63-Jährige erhielt am Mittwoch im Bundestag 364 von 688 abgegebenen gültigen Stimmen. Die Koalitionsfraktionen von Union und SPD verfügen über 399 Sitze, für die Kanzlermehrheit waren mindestens 355 Stimmen nötig.

Am Nachmittag sollen auch die Minister der großen Koalition nach ihrer Ernennung durch den Bundespräsidenten im Bundestag vereidigt werden (gegen 13.30 Uhr). Für 17.00 Uhr ist dann die erste Kabinettssitzung der neuen Regierung vorgesehen. Damit endet fast sechs Monate nach der Bundestagswahl die längste Regierungsbildung in der Geschichte der Bundesrepublik.

„Darauf haben viele Menschen lange gewartet“, sagte der designierte Wirtschaftsminister und scheidende Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) am Rande der Abstimmung im ZDF. „Ich glaube, dass es heute auch einen Grund gibt zur Erleichterung und auch ein bisschen zur Freude.“

„Wir hatten einen langen Weg, wir hatten viele Umwege“, sagte SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles im ZDF. Union und SPD hätten nun aber „viele gute Projekte für die nächsten vier Jahre verabredet“.

Der neue Bundesaußenminister Heiko Maas soll bereits am Nachmittag das Auswärtige Amt von Sigmar Gabriel (beide SPD) übernehmen. Im Anschluss will Maas in seiner neuen Funktion bereits nach Paris reisen, um Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian zu treffen. In Pariser Diplomatenkreisen hieß es, dass am Freitag Merkel und der neue Finanzminister Olaf Scholz (SPD) zum Antrittsbesuch in der französischen Hauptstadt erwartet werden.

Korrektur: In einer früheren Version dieses Beitrages waren die Herren Gabriel und Maas beide der CDU zugeschlagen worden. Wir wissen nicht, wie das geschehen konnte und bitten diesen Fehler zu entschuldigen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

8 Kommentare

 / 
  • Das ist der Beweis - es geht auch mit einer Minderheitsregierung.

  • Die Demokratie ist die beste Staatsform weil die Besten gewählt werden und es nach dem Gesetze zugeht! (Aristoteles)

    Aber wenn diese Regierung unserer Zukunft, die Besten sind, die wir haben, dann steht es aber um die Bildung des Volkes schlecht? quod erat demonstrantum!

     

    Das findet sich bereits in dem Titel des neuen Magazins FUTURZWEI. Der Konjunktiv II entspricht dem Flehen der Bürger um eine Regierung, aber um eine gute!

    Wir werden sehen was hinten herauskommt. Und falls wir damit unzufrieden sind, gibt ein Diesel-Regierungsverbot.

  • Am Rande: vor 4 Jahren gab es übrigens mehr Gegenstimmen als heute.

     

    Oder: man nennt es Demokratie, wenn Parlamentarier nicht infolge von zentralstaatlichen Weisungen, sondern nur entsprechend ihrem Gewissen ihre Stimme abgeben ;)

  • an die Redaktion:

    "Der neue Bundesaußenminister Heiko Maas soll bereits am Nachmittag das Auswärtige Amt von Sigmar Gabriel (beide CDU) übernehmen."

    :)

    • @relation:

      Ist jetzt etwa Schluss mit Muttikulti?

    • @relation:

      Ob nun Männlein oder Weiblein - was spielt das denn heute noch für eine Rolle? (;-))

  • Annuntio vobis gaudium magnum: habemus Mamam