piwik no script img

Bundesliga-Auftakt in DortmundBremen spielt gut, aber verliert

Auftakt auf Augenhöhe: Im ersten Spiel der 50. Bundesliga-Saison schlägt Dortmund ein überraschend gut eingestelltes Werder Bremen dank besserer Chancenverwertung mit 2:1.

Jetzt geht das wieder los: Jubelnde Dortmunder. Hier in Person von Hummels, Götze und Reus nach dem 2:1. Bild: dpa

DORTMUND dpa | Mario Götze hat einen wankenden deutschen Meister Borussia Dortmund vor einem Fehlstart in das Unternehmen Titelverteidigung bewahrt. Nur drei Minuten nach seiner Einwechslung führte der Nationalspieler den BVB am Freitagabend mit seinem Treffer (81. Minute) zum glücklichen 2:1 (1:0)-Erfolg über Werder Bremen.

Vor 80.645 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park erzielte Neuzugang Marco Reus (11.) die frühe Führung der Borussen, Theodor Gebre Selassie (75.) ließ die Bremer zwischenzeitlich auf einen erfolgreichen Auftakt in die 50. Bundesliga-Saison hoffen.

„Dass es so gelaufen ist, ist für mich persönlich sehr, sehr wichtig. Dieses Tor ist für mich eine große Befreiung“, sagte Götze, der in der Vorbereitung zeitweise verletzt gefehlt hatte. Der holprige Auftakt konnte BVB-Coach Jürgen Klopp die gute Laune nicht vermiesen: „Ich find's geil, so zu gewinnen. Wir haben nicht damit gerechnet, dass wir die Sterne vom Himmel spielen.“

Dortmund spielte zwar längst nicht so begeisternd wie im Double-Jahr, dafür gegen einen unbequemen Gegner aber umso effektiver. Die einzige BVB-Chance der ersten Halbzeit verwertete Reus und knüpfte damit sofort an seine berauschende Leistungen der Vorsaison für Borussia Mönchengladbach an, die ihm den Titel als Deutschlands Fußballer des Jahres eingebracht hatten. „Wir haben uns selber das Leben unnötig schwer gemacht. Ich bin froh, dass ich bei der Borussia spiele, es macht einfach super viel Spaß“, meinte der 23-Jährige.

29 Spiele ohne Niederlage

Die Fakten

Borussia Dortmund - Werder Bremen 2:1 (1:0)

Borussia Dortmund: Weidenfeller - Kirch (82. Perisic), Subotic, Hummels, Schmelzer - Gündogan (71. Leitner), Kehl - Blaszczykowski, Reus, Großkreutz (78. Götze) - Lewandowski

Werder Bremen: Mielitz - Gebre Selassie, Prödl, Sokratis, Ignjovski (66. Petersen) - Junuzovic, Fritz, Hunt (87. Füllkrug) - Arnautovic, de Bruyne, Elia

Schiedsrichter: Zwayer (Berlin)

Zuschauer: 80 645 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Reus (11.), 1:1 Gebre Selassie (75.), 2:1 Götze (81.)

Gelbe Karten: Gündogan, Kehl / Ignjovski, Junuzovic

Trotz der lange fehlenden Kreativität in den Offensivbemühungen schraubten die Dortmunder ihre Bilanz auf 29 Ligapartien ohne Niederlage hintereinander. Zudem baute der Titelverteidiger eine weitere Serie aus: auch im elften Eröffnungsspiel blieb der deutsche Meister ungeschlagen. „Wir waren ein guter Gast und haben die Punkte hier gelassen, darüber ärgern wir uns natürlich“, meinte Werder-Trainer Thomas Schaaf. Für Stürmer Marko Arnautovic war die Niederlage „sehr enttäuschend, wir haben sehr gut Fußball gespielt und gezeigt, was wir können. Zwei Chancen – und dann sowas. Dortmund hat einfach Glück.“

Vor dem ersten Anpfiff und einer kleinen Eröffnungsfeier trugen der frühere BVB-Torwart Hans Tilkowski und Bremens Arnold „Pico“ Schütz als Männer der ersten Bundesliga-Stunde die Meisterschale auf den Rasen. 1963 hatte Werder zum Auftakt mit 3:2 gewonnen.

Und auch ein halbes Jahrhundert später begannen die Bremer trotz der peinlichen Pokalpleite bei Preußen Münster in der Vorwoche mutig und überraschten mit einer offensiven Ausrichtung. Der von Chelsea ausgeliehene Mittelfeldspieler Kevin de Bruyne stürmte flankiert von Neuzugang Eljero Elia und Arnautovic.

Nach einer ersten Drangphase der Gäste nutzte jedoch die Borussia die altbekannten Bremer Abwehrschwächen eiskalt aus. Jakub Blaszczykowski überraschte den hüftsteifen Außenverteidiger Aleksandar Ignjovski mit einem Pass in die Spitze, Reus erwischte Werder-Torwart Sebastian Mielitz aus halbrechter Position auf dem falschen Fuß.

Kirch statt Piszczek

Bei Dortmund hatten sich alle Hoffnungen auf einen Starteinsatz von Lukasz Piszczek wegen muskulärer Problemen im Oberschenkel zerschlagen. Stattdessen lief der aus Kaiserslautern geholte Oliver Kirch auf der rechten Abwehrseite auf.

Und der Neuzugang ebnete den Weg für die erste Bremer Großchance. Nach einem Fehler von Kirch tauchte Elia alleine vor Roman Weidenfeller auf, der BVB-Schlussmann blockte den Schuss des früheren Hamburgers (18.) geschickt ab. Nur sechs Minuten später donnerte Arnautovic eine Direktabnahme an den Pfosten. „Im Konter sind sie sehr gut“, sagte Bundestrainer Joachim Löw in der Pause, wenn Dortmund jetzt früh stört, macht Bremen aber vielleicht Fehler.“

Auch ohne eklatante Werder-Patzer zeigte sich der BVB in der zweiten Halbzeit dominanter, bekam das Spiel aber nie komplett in den Griff. Der Weitschuss von Zlatko Junuzovic (63.) strich nur knapp am Tor von Weidenfeller vorbei. Gut zehn Minuten später war der Keeper geschlagen, als sich der Kopfball von Gebre Selassie nach Arnautovic-Flanke unhaltbar hinter ihm ins Netz senkte. Doch der eingewechselte Götze ließ die Heimfans nach Doppelpass mit Robert Lewandowski wieder jubeln.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • H
    holger

    werder bremen, mein verein. leider jetzt als stroker ace truppe. bok bok bok. verdammt!