Bundesanwaltschaft zur BVB-Attacke: Möglicher terroristischer Hintergrund
Im Zuge der Ermittlungen zur Spengstoffattacke gegen den BVB-Bus ist ein Verdächtiger festgenommen worden. Derzeit werden zwei Bekennerschreiben überprüft.

Frauke Köhler, die Sprecherin des Generalbundesanwalts, bei der Pressekonferenz am 12. April in Karlsruhe Foto: dpa
KARSRUHE afp/dpa/taz | Die Bundesanwaltschaft hat nach dem Sprengstoffanschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund zwei Verdächtige aus der islamistischen Szene ins Visier genommen. Einer der Männer sei vorläufig festgenommen worden, sagte die Sprecherin des Generalbundesanwalts, Frauke Köhler, am Mittwoch in Karlsruhe. Über die Eröffnung eines Haftbefehls sei noch nicht entschieden.
Der Tatverdächtige ist ein 25-jährigen Iraker aus Wuppertal. Ihm wird eine Nähe zur terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat“ vorgeworfen. Bei einem zweiten Verdächtigen handelt es sich um einen 28-jährigen Deutschen aus Fröndenberg im Kreis Unna. Bei beiden waren nach Angaben der Bundesanwaltschaft die Wohnungen durchsucht worden.
Es sei von einem terroristischen Hintergrund der Tat auszugehen, sagte die Sprecherin weiter. Die genaue Motivlage sei noch unklar. Ein islamistischer Hintergrund des Anschlags sei „möglich“. Drei in Tatortnähe gefundene Bekennerschreiben würden nun insbesondere unter islamwissenschaftlichen Gesichtspunkten von Experten ausgewertet. Eine abschließende Bewertung sei noch nicht möglich.
Ebenso würde derzeit ein weiteres Schreiben geprüft, das auf der linken Website Indymedia veröffentlicht worden sei. Darin werde ein linksextremistischer Hintergrund behauptet. Derzeit bestünden aber erhebliche Zweifel an der Echtheit dieser Bekennung, so Köhler.
Kurz vor dem Champions-League-Spiel der Dortmunder gegen den AS Monaco waren am Dienstagabend drei Sprengsätze in der Nähe des BVB-Mannschaftsbusses explodiert, als dieser vom Hotel im Dortmunder Stadtteil Höchsten zum Stadion losfuhr. Dabei wurden der Innenverteidiger Marc Bartra und ein Polizist verletzt. Das Spiel sollte Mittwochabend nachgeholt werden.
Leser*innenkommentare
Rainer B.
Der Fußballgott hat erste Konsequenzen angekündigt.
http://www.der-postillon.com/2017/04/fuballgott.html#more
Neinjetztnicht
@Rainer B. Hahaha, dafür! Ich möchte da aber noch mehr Dudes sehen: Fritz von Thurn und Taxis, Marcel Reif, Loddar, die gesamte Möchtegernexpertenriege von Sport1 und Sky, den HSV, RB Leipsrgöohnadfgb, TSG Hoffedaflöoiuna, den VFL Wolfsdlifhn, Bayer04Wüüüüüüarg und den FC Hoeness... Falls ich jemanden ekelhaften vergessen habe, es sei mir verziehen, ich muss jetzt mal wohin.
lulu schlawiner
@Rainer B. peinlich
Rainer B.
@lulu schlawiner Nicht nötig - Sie müssen sich jetzt nicht schämen.
Neinjetztnicht
Ganz ehrlich: welche Gründe sollte es aus linksextremer Sicht geben den Bus vom BvB zu sprengen? Nazifans? Haben die, gibt aber schlimmere Vereine... und dann den Bus angreifen? Vollkommener Unsinn...
Auf indymedia kann im Grunde jeder Idiot was posten...
IS? Hmm, irrtionale Ziele angreifen? Schon eher... verwirrte Fanatiker...
Aber heimlich tippe ich auf Schalkefans....
Thomas_Ba_Wü
Ich hoffe auch, dass man das Ganze einem "Fußballidioten" anheften kann.
Ich fürchte allerdings, dass es doch einen Hintergrund hat, der außerhalb des Fußball zu suchen ist.
Neinjetztnicht
Irgendwie bezeichnend, dass der Satz, den ich am wenigsten ernst gemeint habe, Ihre Hoffnung ist. Ich habe nichts gegen Schalkefans und bezog mich lediglich auf die Lokalrivalität dieser beiden Clubs.
Ihre Befürchtung teile ich aber...
Hanne
Wer weiß, vielleicht waren die Täter, die möglicherweise dem IS nahe stehen, ja auch zugleich (in ihrem früheren Leben) Schalke-Fans. Das eine schließt das andere ja nicht aus.
Und vielleicht waren sie sogar in ihrer früheren Jugend auch mal "links".
Und vor lauter Verwirrung und Orientierungslosigkeit kam dann eben das dabei heraus?
Neinjetztnicht
Ich verstehe was Sie meinen, aber die Hinweise auf IS und Schalkefans waren auch eher mit etwas bösem Sarkasmus gespickt.
Wenn ich spekulieren darf: ich tippe auf den rechten Rand. Ähnliche Aktionen gab es in der Vergangenheit schon und die Hemmschwellen solche Wege zu gehen sind dort definitiv nicht sehr hoch...
Nicht, dass ich sowas dem IS nicht zutrauen würde, aber die gesamte Form, zumindest wie sie in den Medien vermittelt wird, spricht für mich dagegen.
lulu schlawiner
@Neinjetztnicht Analyse ihres Textes ergibt : Geschmacklosigkeit. Das ist nicht witzig. Das hat bestimmt nichts mit Schalke zu tun. Das ist ein Angriff auf unsere Gesellschaft. Da gibt es nicht zu witzeln.
Neinjetztnicht
Tja, dann haben Sie meine "Analyse" eben nicht verstanden. Und vielleicht habe ich sie scheiße geschrieben...
Aber meinen manchmal etwas bösen Humor lasse ich mir trotzdem nicht nehmen. Und ich frage mich ernsthaft, wie Sie meinen "Schalkeverdacht" wirklich für bare Münze nehmen konnten. Muss ich jetzt doch mehr "Emoticons" benutzen um zu verdeutlichen, was welchen Sinn hat?