Bundesagentur für Arbeit: Detlef Scheele soll neuer Chef werden
Der Verwaltungsrat der Bundesagentur hat den früheren Hamburger Sozialsenator zum Nachfolger von Frank-Jürgen Weise gewählt. Nahles zeigt sich zufrieden.
Der Wahl muss allerdings noch die Bundesregierung zustimmen. Da Scheele als Vertrauter von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) gilt, wird daran nicht gezweifelt. Scheele gehört dem BA-Vorstand seit Oktober 2015 an.
Nahles selbst zeigte sich am Freitag mit der Entscheidung des BA-Kontrollgremiums zufrieden: „Mit Detlef Scheele bekommt die Bundesagentur für Arbeit einen versierten Experten als Vorstandschef, der sowohl die Praxis an der Basis kennt als auch die Gestaltung der Arbeitsmarktpolitik auf Landes- und Bundesebene hervorragend beherrscht“, erklärte sie.
Die mit Weises Ausscheiden frei werdende Vorstandsposition soll nach einem Vorschlag des Verwaltungsrats zum 1. April mit der Verbandsmanagerin Valerie Holsboer besetzt werden. Sie war bisher Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Systemgastronomie sowie der Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss. Seit Juli 2016 gehört sie auch dem BA-Verwaltungsrat an. Sie ist damit die erste Frau im Vorstand der Nürnberger Bundesbehörde.
Nach Angaben von Verwaltungsratschef Peter Clever soll sie als normales Vorstandsmitglied bisherige Aufgabenbereiche von Weise übernehmen. Weise ist unter anderem für Finanzen, Personal, Controlling und IT zuständig.
Zur Personalie Scheele betonte Clever, seine Wahl stehe „nicht für einen Neuanfang, sondern für eine Akzentverschiebung“. Er erwarte, dass Scheele, was Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Bundesagentur angehe, Weises Weg fortsetzen werde. Zugleich setze der Verwaltungsrat darauf, dass der frühere Hamburger Sozialsenator seine Kenntnisse und Erfahrungen in Sachen Arbeitsmarktpolitik bei der Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit nutze. Gleiches gelte bei der Integration von Flüchtlingen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Utøya-Attentäter vor Gericht
Breivik beantragt Entlassung
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin
Böllerverbot für Mensch und Tier
Verbände gegen KrachZischBumm
Entlassene grüne Ministerin Nonnemacher
„Die Eskalation zeichnete sich ab“
Sicherheitsleck in der JVA Burg
Sensibler Lageplan kursierte unter Gefangenen