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Bulgarische Sozialisten werben um Koalition

■ Partei möchte angesichts der Probleme nicht allein regieren und will „Übereinstimmung“ / Oppositionsbündnis winkt ab

Sofia (ap) - Die aus der früheren KP hervorgegangene Bulgarische Sozialistische Partei strebt nach Angaben ihres Vorsitzenden weiter eine „Regierung der nationalen Übereinstimmung“ an, obwohl sie nach dem am Donnerstag bekanntgegebenen Zwischenergebnis bereits nahe an der absoluten Mehrheit im künftigen Parlament steht. Über die letzten 91 von insgesamt 400 Sitzen wird bei Stichwahlen am kommenden Sonntag entschieden; für die absolute Mehrheit fehlen den Sozialisten noch 29 Mandate.

Der Vorsitzende Alexander Likow sagte auf einer Pressekonferenz am Donnerstag abend in Sofia: „Wir glauben, daß die Demokratie in Bulgarien jetzt alle politischen Kräfte braucht. Wir sehen die anderen Parteien zwar als politische Gegner, aber auch als politische Partner an.“ Der amtierende Ministerpräsident Andrei Lukanow hat bereits erkennen lassen, daß er nicht amtieren wolle, wenn sich keine anderen Parteien an der Regierung beteiligten.

Der Chef der aus 16 Parteien bestehenden oppositionellen Union der Demokratischen Kräfte (UDK), Schelju Schelew, hat sich jedoch bereits gegen ein Zusammengehen mit den Sozialisten ausgesprochen. Er sprach sich für die Bildung einer Expertenregierung aus, die auf die Unterstützung aller wichtigen Kräfte zählen könne. Die ehemaligen Kommunisten nannte er eine „sündige Partei“. Ein Bündnis mit ihnen käme einem „Selbstmord“ gleich und würde den Demokratisierungsprozeß stoppen. Der UDK-Führer wertete das Abschneiden seiner Gruppierung bei der Wahl vom vergangenen Sonntag als einen „enormen“ und „wunderbaren“ Erfolg und vertrat die Ansicht, die Wahl habe bewiesen, daß die Bulgaren gegen den Kommunismus gestimmt hätten.

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