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Bürgerschaft ungebildet

Was für CDU-Bildungspolitiker Wolfgang Drews „rot-grüne Altlast“ ist, nennt GALierin Christa Goetsch „Kokolores“. Die gestrige Debatte zum Bildungshaushalt ist geprägt von gegenseitigen Schuldzuweisungen. Bildungssenator Rudolf Lange (FDP) und die ihn tragenden Parteien machten die „jahrelangen Versuche des Vertuschens der schlechten Haushaltslage“ dafür verantwortlich, dass im Schulbereich die Bäume finanziell nicht in den Himmel wachsen.

SPD und GAL attestierten dem Senator dagegen einen „Politikstil, der diktiert, ohne Rücksicht und Teilhabe der schulischen Gremien“. Die angekündigte und dann wieder zurückgenommene Streichung der Fachoberschulen spiegele eine Politik, die sich an den Lebensperspektiven von Kindern und Jugendlichen versündigt“, nennt als Beispiel Britta Ernst (SPD).

Der Senator ist unbeeindruckt: Rot-Grün habe dafür gesorgt, dass allein in diesem Jahr 590 Lehrerstellen fehlten, verkündet er. Allerdings räumt Lange ein, dass „Hamburg bei den Ausgaben pro Schüler und beim Schüler-Lehrerverhältnis einsame Spitze“ sei. Er vermisse aber „bei diesem großen Input einen entsprechenden Output“.

Goetsch vermisst auch etwas, nämlich jegliche Vision. So sei Langes Staatsrat Reinhard Behrens nur „überehrgeizig und an Effekthascherei interessiert“. Kommentar von CDU-Hardliner Karl-Heinz Ehlers zu Goetschs Rede: „Pädagogengeschwätz.“ Dafür kassiert er einen Ordnungsruf. aha

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