: Bürgerkriegsgefahr ade!
■ Polizei schafft MGs und Handgranaten ab
West-Berlin. 10.000 Eierhandgranaten und 1.500 Maschinengewehre suchen ein neues Herrchen, sonst droht ihnen die Verschrottung: Die Westberliner Polizei nämlich, stolze Besitzerin des schweren Kampfgeräts, braucht sie nicht mehr. Zu dieser Ansicht haben sich zumindest die Alliierten durchgerungen, ließ Innensenator Pätzold gestern mitteilen. Aber nicht die nachlassende Schlagkraft der Kreuzberger Bevölkerung am 1.Mai haben unsere amerikanische Schutzmacht bewogen, diese Strategie der Deeskalation zu fahren, nein, der Fall der Mauer ist schuld. Nun sei „keine polizeiliche Lage mehr denkbar, die den Einsatz von Maschinengewehren und Handgranaten notwendig erscheinen lasse“, meinte Pätzold.
Aber sollte ein rot-grüner Senat nicht auf Recycling setzen? Die guten Eierhandgranaten und die Maschinengewehre im Dschoint-wentscher-Verfahren nach Moskau, wo sie Väterchen Gorbatschow zur Niederschlagung diverser Aufständler verwenden kann? Nach Bayern, um die Sabotage der Inntalbrücke an den Österreichern zu rächen? Nach Kuba? Nicaragua? Oder am besten nach Sachsen, die kaufen schließlich alles, was aus dem Westen kommt.
esch
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