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Bürgerkrieg in SyrienDutzende Tote bei Luftangriff

Nach Angaben von Rettungskräften starben über 40 Menschen in der Stadt Maaret al-Numan. Die Region in der Provinz Idlib ist derzeit heftig umkämpft.

Verschüttete Opfer: Auch am Vortag hatte es in der Region Idlib Luftangriffe gegeben. Bild: dapd

DAMASKUS afp/taz | Bei dem Luftangriff auf eine syrische Rebellenhochburg sind nach Angaben von Rettungskräften insgesamt 44 Menschen getötet worden. Unter den Opfern des Angriffs auf die Stadt Maaret al-Numan im Nordwesten des Landes waren den Angaben zufolge zahlreiche Kinder. Zuvor hatte ein Arzt von mindestens 20 Toten und 30 Vermissten gesprochen.

Kampfflugzeuge der syrischen Luftwaffe hatten die Stadt den ganzen Morgen überflogen. Die syrischen Rebellen hatten die strategisch wichtige Stadt Anfang des Monats erobert. Maaret al-Numan liegt zwischen Hama und Aleppo an der Autobahn, welche Damaskus mit der umkämpften Wirtschaftsmetropole im Norden des Landes verbindet. Über die Straße wird der militärische Nachschub der Regierungstruppen von Damaskus nach Aleppo transportiert.

In der Region, die zur Provinz Idlib gehört, finden derzeit zahlreiche Angriffe und Kämpfe statt. So berichten die lokalen Koordinationskomitees am 17. Oktober, dass in der Umgebung von Maaret al-Numan die Bäckereien in den Dörfern gezielt von der Luftwaffe beschossen worden seien.

In einem Anfang der Woche von der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch veröffentlichten Bericht über den Einsatz von Streubomben durch die reguläre Armee heißt es, dass vor allem Ziele in Maaret al-Numan und entlang der Autobahn mit diesen von über 100 Staaten geächteten, heimtückischen Waffen beschossen wurde.

Am Samstag wird der Syrien-Sondergesandte Lakhdar Brahimi in Damaskus erwartet. Dort werde er sich mit Außenminister Walid al-Muallim treffen, sagte Außenamtssprecher Dschihad Makdissi am Donnerstag. Brahimi hatte in den Tagen zuvor bereits mehrere Nachbarländer Syriens besucht, um über einen Ausweg aus dem seit März 2011 anhaltenden Konflikt zu beraten.

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2 Kommentare

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  • T
    toddi

    nachdem die "DJ"s dieser Welt Tagelang die selbe Litanei runtergerasselt,gelogen, spekuliert und kräftig die Kriegstrommel gerührt haben. Kommt nun ganz klein das Dementi (von Kommentatoren -die mittlerweile die TAZ in Aussenpolitiksfragen noch journalistisch Interessant machen). Zitat: "Die Türkei habe ihre bisherigen Vorwürfe, dass es an Bord Munition gegeben habe, „jetzt faktisch desavouiert“, teilte der russische Außenamtssprecher Alexander Lukaschewitsch am Donnerstag in Moskau mit. Nach seinen Worten bezweifelt die türkische Seite nicht mehr die Legitimität der Fracht, die bei der Durchsuchung des Jets beschlagnahmt worden war, hat jedoch Einwände gegen deren Deklarierung.... Obwohl die türkische Seite bereits ihr Bedauern ausgesprochen habe, bestehe Moskau weiter auf einer Ermittlung, weil die Passagiere des Flugzeuges - darunter 17 Russen - über eine grobe Behandlung durch türkische Beamte geklagt haben, sagte der russische Außenamtssprecher. Auch erwarte Moskau, dass die Türkei die beschlagnahmte Fracht zurückgebe."

    Und es wird bereits die Nächste "Sau" durch das Dorf getrieben Zitat:"Al-Arabiya hat ein Foto veröffentlicht und behauptet damit, die syrische Regierung würde russische Cluster-Bomben gegen die syrische Zivilbevölkerung einsetzen. Nach Untersuchungen im Web haben Syrer das Foto identifiziert und festgestellt, dass das Original die Situation im Libanon im Jahre 2006 zeigt. Dargestellt ist eine nicht explodierte israelische Cluster-Bombe in dem libanesischen Dorf Ouazaiyeh, der Fotograph war Mohammed Zaatari."

    und die von US Geheimdiensten beeinflusste "Human Rights Watch", ich kann mich nicht erinnern das diese "Menschenrechts" Organisation jeh irgendwo Obdachlosigkeit, Arbeitslosigkeit, usw. reklamiert hätte- hat diese Phantombomben sogar gesehen. Das zur Glaubwürdigkeit westlicher Menschenrechtsaktivitäten. Aber was solls - Der Zweck die mittlerweile nicht mehr so obrigkeitshörige Bevölkerung Kriegsreif zu manipulieren, endlich wieder nach der Pfeife des Kapitals durch die Schützengräben tanzen zu lassen wurde erfüllt und das Rad der Geschichte dreht sich langsam zurück- und der "DJ" kriegt seine Gage...

  • T
    topal

    zu der Behauptung, Syrien hätte Streumunition verwendet:

     

    http://syrieninfo.blogspot.de/2012/10/clusterbombenfoto-von-al-arabiya-zeigt.html