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Bürgerkrieg in MaliFrankreich jetzt im Kampfeinsatz

Frankreich setzt im Kampf gegen islamistische Rebellen in Mali seine Luftwaffe ein. Die Stadt Kona wurde bereits zurückerobert. Ein französischer Pilot wurde getötet.

Bekommen seit Freitag Unterstützung der französischen Armee: Soldaten der Armee in Mali. Bild: dapd

PARIS/BEMAKO dpa | Französische Kampfjets haben bei ihrem Einsatz in Mali die islamistischen Rebellen zum Rückzug aus der Stadt Kona gezwungen. Bei den Kämpfen mit islamistischen Rebellen in dem westafrikanischen Staat sei ein französischer Hubschrauberpilot getötet worden, teilte Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian am Samstag mit.

Malis Streitkräfte hätten mit französischer Hilfe die am Donnerstag von den Aufständischen eroberte Stadt Kona wieder unter ihre Kontrolle gebracht, berichtete der Sender France Info am Samstag. Die Regierung in Bamako hatte bereits am Freitag Geländegewinne im Kampf um die strategisch wichtige Stadt im Landesinnern verkündet. Frankreichs Präsident François Hollande hatte am Abend die Öffentlichkeit über den Kampfeinsatz französischer Truppen in Mali informiert.

Frankreichs Ministerpräsident Jean-Marc Ayrault sagte am Samstag nach Angaben der Agentur AFP, der Militäreinsatz sei notwendig, um die terroristische Gefahr aufzuhalten. Sie bedrohe nicht nur Mali und Afrika, sondern auch Frankreich und Europa. Befürchtet wird, dass sich Mali nach dem Putsch in der Hauptstadt Bamako im März 2012 immer stärker zu einem Zentrum des internationalen Terrorismus entwickelt.

Frankreich hatte in den vergangenen Monaten einen Militäreinsatz in der früheren Kolonie auch unter dem Hinweis hinausgezögert, die Sicherheit der Landsleute sei in Gefahr. Nach Medienangaben befinden sich derzeit sieben französische Geiseln in der Gewalt der Aufständischen. Zuvor war die Rede von zwei entführten Franzosen gewesen.

Militäraktion „so lange wie notwendig“

Präsident Hollande kündigte an, die Militäraktion werde so lang dauern wie notwendig. Zuvor hatte der malische Interimspräsident Dioncounda Traoré in einem Brief an Hollande und UN-Generalsekretär Ban Ki Moon um Hilfe gebeten.

Die Situation spitzte sich zuletzt mit dem Vormarsch der Rebellen aus dem Norden auf die Stadt Mopti zu. Die Großstadt gilt als Tor zum Süden des westafrikanischen Landes, das doppelt so groß wie Frankreich ist.

Der Einsatz Frankreichs wurde auch von Malis Nachbarstaaten begrüßt. Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas bereitet sich seit längerem auf die Entsendung einer 3500 Mann starken Truppe nach Mali vor. Allerdings gibt es in Mali Vorbehalte gegen den Einsatz von Soldaten aus den Anrainerstaaten.

Wann der Einsatz beginnen kann, für den der Sicherheitsrat Ende des Jahres grünes Licht gegeben hatte, ist aber noch unklar. Angesichts des Vormarsches der islamistischen Rebellen hatte der UN-Sicherheitsrat in New York am Donnerstag die schnelle Entsendung einer afrikanisch geführten Militärmission gefordert.

Die Europäische Union plant derzeit keinen Kampfeinsatz unter EU-Flagge in Mali. Man wolle aber etwa 200 Militärberater entsenden, die malische Soldaten auf den Kampf gegen Rebellen vorbereiten sollen, sagten Diplomaten in Brüssel. Die Europäische Union will die Militärausbilder allerdings rascher als bisher geplant nach Mali schicken.

Deutschland schließt Kampfeinsatz derzeit aus

Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton teilte am Freitag in Brüssel mit, die EU werde die Vorbereitungen für die Entsendung der Ausbilder „beschleunigen“. Bisher war geplant, die Ausbilder innerhalb der ersten drei Monate dieses Jahres nach Mali zu schicken.

Deutschland schließt einen Kampfeinsatz der Bundeswehr in dem westafrikanischen Krisenstaat derzeit aus. Außenminister Guido Westerwelle rief am Freitag dazu auf, die politischen Bemühungen für ein Ende der Krise nochmals zu verstärken. „Eine allein militärische Lösung wird es nicht geben.“ Das Auswärtige Amt warnte unterdessen vor Reisen nach Mali und rief alle Deutschen, deren Aufenthalt in Mali nicht unbedingt erforderlich sei, zum Verlassen des Landes auf.

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2 Kommentare

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  • J
    juergen

    solange die "führer" in afrika das geld aus bodenschätzen nicht auch dem volk weitergeben -wenigstens zum teil- sondern nur in die eigene tasche stecken, werden diese probleme ob in mali oder zentral afrikanische republik oder kongo noch lange andauern.

    wo sind denn die gelder aus dem goldgeschäft in mali geblieben? die armee wurde nicht ausreichend ausgebildet und unterstützt und solange die im norden einen neuen staat gründen gehts den häuptlingen in der hauptstadt immer noch gut. erst wenns ihnen an den kragen geht dann brauchen sie "hilfe" -nachdem sie ihr geld in sicherheit gebracht haben. warum ist der norden (tuareg) unzufrieden und rebelliert?

    und die welt=uno+frankreich schaut zu bis es zum eklat kommt und jetzt sterben französische menschen ... für was? für frankreich ?

    was hat das land mali -die herrschenden für die bildung ihrer bevölkerung in den letzten 30 jahren getan? dumm halten ist die devise und geld scheffeln und westliche firmen nutzen die lage aus um ihren profit zu steigern -"in ruhe" und das können sie auf viele länder übertragen, bis auf wenige ausnahmen.

  • G
    Gabriel

    Was meinen Sie mit dem Titel "Bürgerkrieg", "Bürgerkrieg in Mali"? Nachdem die Tuareg im Norden nicht mehr an der Regierung beteiligt sind, weiß ich nicht, welche Bürger Sie meinen, welche die Nord-Rebellen unterstützen. Vielleicht die ledigen Mütter, die jetzt dort auf einer Liste zur Zwangsverheiratung sind? Die islamistische Rebellengruppe Ansar Dine kontrolliert alle wichtigen Städte im Norden, z.B. Timbuktu. Frauen müssen sich verschleiern, Diebe müssen damit rechnen, dass ihnen ohne einen rechtsstaatlichen Urteilsspruch die rechte Hand abgehackt wird. Zudem übt Ansar Dine Druck auf Hotels aus, die Alkohol ausschenkten. Radiostationen dürfen keine internationale Musik mehr spielen. Ich glaube nicht, dass sie viele Unterstützer haben. Die Tuareg-Rebellen MNLA sind auf jeden Fall nicht mehr dabei.