Buchungsabbrüche bei Deutscher Bahn: Fahrkarte bezahlt, aber nicht bekommen
Noch eine Technik-Störung bei der Deutschen Bahn: Kunden zahlten Geld, bekamen aber keine Tickets. Gutscheine wurden auch nach Tagen nicht erstattet.
![Anzeigetafel der Deutschen Bahn mit Schriftzug „bitte Ansage beachten“ mit Absperrband, an einem für den Bahnverkehr gesperrten Gleis Anzeigetafel der Deutschen Bahn mit Schriftzug „bitte Ansage beachten“ mit Absperrband, an einem für den Bahnverkehr gesperrten Gleis](https://taz.de/picture/7333988/14/36942948-1.jpeg)
Tatsächlich trat das Problem aber nicht nur in der genannten App für mobile Endgeräte, sondern auch bei Buchungen auf bahn.de im Browser auf. Zu ganz unterschiedlichen Tageszeiten erschien nach dem Bezahlen die Meldung: „Es ist ein unerwarteter Fehler aufgetreten.“
„In einem solchen Fall wird das abgebuchte Geld in der Regel automatisch an die Kundinnen und Kunden zurückerstattet“, ergänzte die Unternehmenssprecherin. „Dies kann jedoch, auch bedingt durch die Bearbeitungszeit bei Banken und Zahlungsanbietern, etwas Zeit in Anspruch nehmen.“ Gutscheine würden „nach einer Bearbeitungszeit“ automatisch wieder aktiviert. In mehreren Fällen geschah das aber selbst nach zwei Tagen nicht. Erst nach einem Anruf bei der Bahn wurden die Gutscheine erneuert. In einem Fall lehnte eine Mitarbeiterin das jedoch ab.
„Wir arbeiten mit Hochdruck daran, alle technischen Einschränkungen vollständig zu beheben“, schrieb die Bahn-Sprecherin vergangenen Donnerstag. Am Montag erklärte sie, dass es keinen neuen Sachstand gebe.
Mangelhafte Information
Als die taz nach dem Fehler fragte, bestritt die Pressestelle zunächst, dass es eine „generelle Störung“ dieser Art gebe. Dem Konzern war das Problem damals jedoch schon bekannt, wie Auskünfte von MitarbeiterInnen der Servicehotline zeigten. Auf Nachfrage räumte daraufhin die Sprecherin doch eine zwischenzeitliche Störung ein. Die taz versuchte nun jedoch eine Probebuchung und stieß wieder auf das Problem. Nach einer weiteren Nachfrage der taz schrieb die Sprecherin schließlich, dass die Bahn daran arbeite, alle Störungen zu beheben. Die Zahl der betroffenen KundInnen nannte sie immer noch nicht.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
„Edgy sein“ im Wahlkampf
Wenn eine Wahl als Tanz am Abgrund verkauft wird
Jens Bisky über historische Vergleiche
Wie Weimar ist die Gegenwart?
Denkwürdige Sicherheitskonferenz
Europa braucht jetzt Alternativen zu den USA
Jugendliche in Deutschland
Rechtssein zum Dazugehören
Erpressungs-Diplomatie
Wenn der Golf von Mexiko von der Landkarte verschwindet