Buchungs-Bug bei spanischer Bahn: Ticketkauf mit Tücken
Die Internetseite der Staatsbahn Renfe verhindert mit Fehlermeldungen Buchungen. Die Grünen fordern Buchungssystem für die EU.
Nutzer des Internetforums „Ausland classic“ auf der Seite der Bahnzeitschrift Drehscheibe bestätigten, dass es bei renfe.com immer wieder Schwierigkeiten gebe, Tickets zu erwerben. Offenbar ist ein Programmierfehler die Ursache.
Die Probleme zeigen, dass es teilweise immer noch schwierig ist, Bahnfahrkarten im Ausland zu kaufen. Das ist ein weiterer Nachteil der relativ umweltfreundlichen Bahn im Wettbewerb mit dem klimaschädlichen Flugzeug.
Der Renfe-Kundenservice riet auf schriftliche Nachfragen, den Browser Internet Explorer zu benutzen. Doch das funktionierte nicht. Auch mit dem Apple-Browser Safari war keine Buchung möglich. Das galt genauso für Versuche mit dem Firefox unter den Betriebssystemen Windows und Linux.
Mit dem Browser Chromium unter Linux dagegen ebenso wie mit dem Tor-Browser für anonymes Surfen konnte man den Buchungsvorgang fortsetzen. Möglich war auch ein Kauf über die privaten Bahnticketportale Trainline.de und Loco2.com. Dort war das gewünschte Sonderangebot ohne Aufpreis und auf Deutsch zu bekommen.
Die Bundestagsfraktion der Grünen forderte wegen der Probleme beim Buchen internationaler Verbindungen zum Beispiel in einem Antrag im Mai 2017 von der Regierung, „sich auf europäischer Ebene für eine einheitliche Buchungsplattform für alle Angebote des Schienenpersonenfernverkehrs und Nachtzugverkehrs einzusetzen, die im Gebiet der Europäischen Union verkehren“.
Der Bundestag lehnte das jedoch ab. Stattdessen beschloss sie mit der Mehrheit der Großen Koalition eine Forderung nach einem einheitlichen Buchungssystem lediglich für den Nachtzugverkehr.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Wirbel um KI von Apple
BBC kritisiert „Apple Intelligence“
Russische Männer auf TikTok
Bloß nicht zum Vorbild nehmen
Streit um Russland in der AfD
Chrupalla hat Ärger wegen Anti-Nato-Aussagen
Umgang mit nervigen Bannern
Bundesrat billigt neue Regeln für Cookies