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■ Lord gesteht Geheimpakt mit BlairBritisches Oberhaus entläßt Oppositionsführer

London (dpa) – Der Führer der konservativen Opposition im britischen Oberhaus ist am Mittwoch abend vom Parteivorsitzenden William Hague entlassen worden. Lord Cranborne hatte eingestanden, mit der Labour- Regierung von Tony Blair einen „geheimen Pakt“ über die Beibehaltung von 91 Sitzen des Erbadels im Oberhaus geschlossen zu haben. Als Gegenleistung sollte sich die zweite Kammer des britischen Parlaments verpflichten, Gesetzesvorhaben der Regierung nicht zu blockieren.

Die Labour-Regierung will in einer Verfassungsreform die Rechte des Erbadels im britischen Oberhaus abschaffen. Die Mehrheit seiner nicht gewählten Mitglieder gehören der konservativen Partei an. Hague sagte am Abend, Cranborne habe „ohne seine Zustimmung“ gehandelt. Er habe sich „schweren Herzens“ von ihm getrennt. Der Regierung warf Hague einen „unglaublichen Kuhhandel“ vor. Cranborne sagte, er sei wie ein „schlecht trainierter Hund“ davongejagt worden.

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