49681 Garrel: Brinkum gerettet
■ Großbäcker aus Garrel kauft seine Konkurrenz / Bremer „Garde“ gibt auf
49681 Garrel kommt nicht aus den Schlagzeilen. Nach den Berichten über das „Drückmich-Brot“ (taz vom 25.3.95) und die Tiefflieger, die „Garrel weiträumig umfliegen“ (taz vom 3.6.1995), beansprucht der niedersächsische Vorzeigeort schon wieder Weltinteresse: Großbäcker Wendeln („Drückmich-Brot“) kauft seinen Konkurrenten Rugenberger aus Moers auf.
Moers, in vielem Garrel ähnlich (keine Nistplätze, gehäuftes Auftreten von Hörsturz, keine Mercedes-Teststrecke) wird als Backwarenstandort aufgegeben. Bäcker Wendeln rettet aber den Standort Brinkum, worüber man besonders in dem von Rück- und Tiefschlägen nicht gerade verschonten Straßendorf im Süden Bremens sehr froh ist.
In Bremen gibt gleichzeitig Garde auf, größter und ältester Bäcker am Ort. Ausgerechnet aus Achim-Uesen, einer ganz eigenwilligen Mischung aus Industriegebiet und Ampelkreuzung, kommt der Käufer: die Achimer „Stadtbäckerei“. Sie wird damit größter Bäcker der Region mit bald insgesamt 56 Verkaufsstellen und 500 Beschäftigten.
Die ehemalige Garde-Produktion in Bremen wird allerdings aufgelöst und wandert ins Niedersächsische ab. Die „Garde“-Angestellten werden gezwungen sein, tagtäglich die deprimierende Fahrt nach Achim-Uesen zu unternehmen.
dpa/taz
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