: Bremer Verhältnisse
■ Schnell beugte sich die SPD den Umweltverbänden
Ein Gespenst geht um in der Freien Hansestadt Bremen. Es heißt „Hamburger Verhältnisse“. Eine Kooperation mit der CDU, das hat dieser Tage ein SPD–Funktionär in einer internen Debatte erklärt, würde die SPD „in den 30 Streit um die Formulierung des Umweltschutz–Artikels festzulegen. Es drohte ein Volksentscheid, in dem Naturschutzverbände und Grüne gemeinsam gegen SPD und CDU gestanden hätten. Es dauerte einen Tag, um in der Bremer SPD–Spitze die Brisanz dieser Konstellation deutlich werden zu lassen. Sie brauchte eine Fraktionssitzung, um zu tun, was die Umweltverbände forderten: Naturschutz steht nun ohne das relativierende „möglichst“ in der Bremer Landesverfassung. Alles sei ein „Mißverständnis“ gewesen, erklärt die Partei. Sicherlich ist das ein symbolischer Erfolg. Aber gerade Symbole können Mut machen. Der ungewöhnliche Bremer Vorgang zeigt die Nervosität, in die die SPD gestürzt ist. Daß die Drohung „Hamburger Verhältnisse“ wirkt, läßt für die Umweltpolitik hoffen. Klaus Wolschner
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