: Bremer Grüner in der Türkei verhaftet
■ Demo-Fotos aus kurdischer Stadt abgenommen / Schläge mit MP
Das Mitglied des grünen Bremer Landesvorstandes, Uwe Helmke, ist am Freitag im türkischen Teil Kurdistans von türkischen Militärs verhaftet worden Helmke war Mitglied einer Delegation, die sich anläßlich des kurdischen Neujahrsfestes in der Stadt Cizere aufhielt. Zum kurdischen Neujahrsfest finden traditionsgemäß Demonstrationen gegen die türkische Gewaltherrschaft in Kurdistan statt, die von einem Heer türkischer Sicherheitskräfte überwacht werden.
Telefonisch gab Helmke, der mittlerweile wieder auf freiem fuß ist, folgenden Bericht über die Umstände seiner Verhafung durch. „Die Demonstration zu kurdischen Neujahrsfest in Cizere wurde von starken türkischen Militär- und Polizeieinheiten behindert und abgedrängt. Die scharf bewaffneten Einheiten haben auf einzelne Demonstrationszüge geschossen. Ich persönlich weiß von zwanzig Verletzten und einem Toten; eine weitere Eskalation wurde offenbar durch die Anwesenheit von zahlreichen internationalen Journalisten verhindert. Die Stadt ist allerdings von Panzerwagen umstellt.“
Helmke wurde nach Angaben der Grünen während der Demonstration verhaftet und mit einem Maschinengewehr geschlagen. Nach einer kurzen Vernehmung sei ihm ein belichteter Film mit Fotos von der Demonstraion abgenommen worden. Danach wurde er einem türkischen Journalisten übergeben
Helmke selbst erklärte, daß die Sicherheitskräfte zu weiteren Gewalttaten bereit seien. „Die Öffentlichkeit ist derzeit der einzige Schutz der Kurden“, erklärte er nach seiner Freilassung.
taz
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