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Bremer G8-Proteste zum Dritten

■ Zwei Wochen nach dem G8-Gipfel protestieren wieder 100 BremerInnen

Etwa hundert Demonstranten zogen am Samstag vom Ostertorsteinweg zum Italienischen Konsulat am Sielwall, um erneut gegen die polizeiliche Willkür anlässlich des G8-Gipfels in Genua zu protes-tieren und die Freilassung der verbliebenen 49 Inhaftierten in Italien zu fordern.

Gegen 12 Uhr, als die Kundgebung angesetzt war, hatte sich nur ein Häuflein von ca. 15 Protestanten am Penny-Markt eingefunden – so wenig, dass angesichts des Regens überlegt wurde, ob man auf den angemeldeten Demo-Zug nicht ganz verzichten sollte. Dann wurden es aber doch mehr.

Unter die Demonstranten mischte sich diesmal Jörg Hutter vom Landesvorstand der Bremer Grünen. Die meisten von denen, die da beharrlich ihr Anliegen vortrugen, sind junge Menschen aus den Altersgruppen, über deren politisches Desinteresse sich die abwesenden etablierten politischen Gruppierungen immer beklagen. Entsprechend improvisiert war die Art der Kundgebung. „Wenn noch Leute was sagen wollen, sollen die herkommen“, meinte einmal ein Kundgebungsredner. Die Initiative „widerstand international“, die zu der Kundgebung aufgerufen hatte, will die Gegner der Globalisierung weiter mobilisieren. Vor dem Haftbeschwerde-Termin am Mittwoch soll „Druck gemacht werden“, betonte die Rednerin.

Organisierte Unterstützung hat die kleine Solidaritätsbewegung nur von der „Sozialistischen Alternative“ (SAV) erhalten, die hier die Chance sieht, die „Bewegung weiter zu entwickeln“. Ziel sei es, die Arbeiter an einen „politischen Streik heranzuführen“, wie einer ihrer Redner erklärte. Die SAV informiert ihrer Sympathisanten demnächst auch anlässlich von Trotzkis 61. Todestag über das Thema „Revolution ist großartig – Die Revolution in Russland 1917 und Trotzkis Ideen“.

Am kommenden Mittwoch, wenn in Genua über die weitere Inhaftierung auch der drei Bremer Demonstranten entschieden wird, will die Solidaritäts-Gruppe erneut zu Info-Ständen und Kundgebungen aufrufen. Am Dienstag wollen sich alle Bremer Genua-Fahrer zu einem internen Informationsaustausch treffen. Die Namen der zwei Frauen und des Mannes aus Bremen, die noch in Genua sitzen, wird bislang nicht mitgeteilt, um den Familien der Betroffenen die Aufdringlichkeiten der privaten Fernsehsender zu ersparen, erklärte einer vom Solidaritätsgruppe gegenüber der taz.

Klaus Wolschner

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