Bremens Expo-Motto: Blaustarke Zeiten
■ Bedenken gegen „Bremen macht blau“
Ab morgen heißt es für drei Monate „Bremen blaustark“ – schon das zweite Motto für die Bremer Expo-Beteiligung. Eigentlich sollte ja „Bremen macht blau“ die gestressten Expo-Gäste zum Ausspannen einladen. Aber da gab es dann doch Bedenken: eine Provokation gegen die Finanzausgleich-Geberländer, wenn die Nehmer sich einfach auf die faule Haut legen? Danach sollte es „Bremen saustark“ heißen. Aber müssen die reichen Länder es nicht wiederum als anmaßend empfinden, wenn der Sanierungsfall der Republik sich so auf die Brust trommelt? Oder „bockstark“. Aber nein. Keine Vorwände für die Finanzausgleichs-Verhandlungen liefern. Von wegen Bremen würde sich bockig anstellen. Also ein Kompromiss: „Baustark“. Geht auch nicht. Das visualisiert Bremen zur Expo zwar eindrücklich, weckt aber auch nur den Neid der Sparsamen.
Aber richtig, die blaue Farbe war ja schon gekauft. Und statt des Blauen Reiters hätte man ja auch nicht einfach einen roten Radler zeigen können. Also blau. Blaustark. Was keiner versteht, kann auch keiner missverstehen. Der alte Slogan musste auch nicht ganz unbenutzt in die Tonne. Mit dem Recycling-Produkt „Hamburg macht blau“ werben nun Schwimmhallen im anderen Hansestadtstaat. Den Hamburger Nettozahlern kann Stoiber wenigstens nicht den Badewasserhahn zudrehen. not
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