: Breit und rund
■ Sechs Tage gings oval in Bremen
Andere Gemeinwesen haben einen schiefen Turm, die Hannover -Messe, den Mainzer Karneval oder die hängenden Gärten der Simarmis. Wir Bremer haben dafür die Six-Days erfunden, um alljährlich anläßlich eines Massenbesäufnisses von geradezu überbordenender Ausgelassenheit für Schlagzeilen in der Welt -und ganzseitige Reportagen in der Lokalpresse zu sorgen. Die örtliche Prominenz besäuft sich massen, die überregionale Prominenz besäuft sich massen und 120.000 weniger Prominente trinken auch nicht wenig.
Den Grund für den sprunghaften Anstieg in den Umsatzkurven ortsansässiger Brauereien liefern einige Herren, die aus unerfindlichen Gründen von der allgemeinen Fröhlichkeit ausgeschlossen werden. Sie fahren derweil mehrere Runden Fahrrad, und zwar vertragsgemäß solange, bis die Gäste ausgetrunken und aufgegessen haben. Etwa so, wie kleinere Lokale als die Bremer Stadthalle z.B. Bauchtänzerinnen oder Einmann-Combos umsatzsteigernd engagieren. Mit dem Unterschied, daß sich Radlern weder Geldscheine in den Ausschnitt stecken noch zur Erfüllung von musikalischen Sonderwünschen zum Bier einladen lassen. Es war auch in diesem Jahr wieder sehr schön, sagen Leute, die da waren. !!!!
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen