Brandenburger Geschichten: Rätsel um geklauten Wald gelöst
Eine Waldbesitzerin meldet einen Kiefernwald mit 2.000 Bäumen als gestohlen. Wie konnte das passieren? Nun stellt sich raus: Es war gar kein Diebstahl.
Den Auftrag für das Fällen der zwischen 100 und 130 Jahre alten Kiefern habe der Sohn der Besitzerin veranlasst, um ihr bei der Bewirtschaftung des Waldes zu helfen, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion West am Mittwoch. Ein Diebstahl liege damit nicht vor. Der Mann hatte seine Mutter offensichtlich nicht informiert.
Der Mann meldete sich nach dem Zeugenaufruf bei der Polizei. Er hatte nach eigenen Worten den Auftrag, die Bäume zu fällen und abzutransportieren gegeben, jedoch ohne Rücksprache mit seiner Mutter.
Wie das genau passieren konnte, will die Kriminalpolizei in Vernehmungen mit Mutter und Sohn noch herausfinden. „Die Strafanzeige wegen Diebstahls wurde von der Waldbesitzerin wieder zurückgenommen“, sagte der Sprecher. Die Besitzerin hatte den Verlust der Bäume am Montag angezeigt. Nach Angaben der Frau waren die Kiefern Anfang Dezember noch da und jetzt verschwunden.
In Brandenburg gibt es 100.000 private Waldbesitzer. Insgesamt werden 1,1 Millionen Hektar Wald bewirtschaftet, 270.000 Hektar gehören dem Land. In dem Bundesland stehen insgesamt 808 Millionen Bäume, davon 71 Prozent Kiefern.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Prozess zu Polizeigewalt in Dortmund
Freisprüche für die Polizei im Fall Mouhamed Dramé
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Leben ohne Smartphone und Computer
Recht auf analoge Teilhabe
Fall Mouhamed Dramé
Psychische Krisen lassen sich nicht mit der Waffe lösen
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins
Ex-Mitglied über Strukturen des BSW
„Man hat zu gehorchen“