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Brandanschlag versucht

■ Lübeck: Unbekannter sprühte nachts Hakenkreuze auf türkisches Restaurant

Offenbar hatten AnwohnerInnen ihn gestört. Doch die Zeit hatte gereicht, um Hakenkreuze auf die Fassade und mehrere Autos zu sprühen. Zwei noch ungezündete Molotowcocktails ließ er zurück. Nur knapp scheint in der Nacht zu Freitag ein Brandanschlag auf das türkische Restaurant „Marmara“ in Lübeck verhindert worden zu sein.

Zwei BewohnerInnen des StudentInnenwohnheimes außerhalb der Lübecker Innenstadt, in dessen Anbau sich das türkische Lokal befindet, waren gegen 1.30 Uhr auf den Mann aufmerksam geworden, der mit Sprühdosen vor dem Gebäude hantierte. Offenbar hatte auch er sie bemerkt. Der Sprayer konnte mit dem Fahrrad flüchten.

Günther Müller, Sprecher der Lübecker Staatsanwaltschaft, erklärte, es werde „in alle Richtungen“ ermittelt. Es sei ebenso ein rechtsradikaler wie auch ein „ethnischer“ Hintergrund möglich. Die Hakenkreuze seien spiegelverkehrt gesprüht worden. Das lasse jedoch nicht auf eine bestimmte Tätergruppe schließen, sagte Müller.

Den „ethnischen Hintergrund“ hält das „Lübecker Bündnis gegen Rassismus“ hingegen für nahezu ausgeschlossen: „Als Ziel für türkische Faschisten sticht das Lokal nicht hervor“, kommentierte eine Sprecherin. Das Bündnis verweist auf Parallelen zum Brand in einem anderen Lübecker StudentInnenwohnheim vor gut einer Woche, bei dem ein Bewohner ums Leben kam. Polizei und Staatsanwaltschaft seien von einem technischen Defekt ausgegangen. Doch auch dort seien Hakenkreuzschmierereien aufgetaucht, betont das Bündnis, das von einer „neuerlichen Anschlagserie“ spricht. Rassistische Gewalt in Deutschland halte unvermindert an. Elke Spanner

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