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Brandanschlag auf Oldenburger Synagoge„Aktenzeichen XY“ führt Polizei zu Tatverdächtigem

Am Freitag hat die Polizei einen 27-Jährigen festgenommen. Er soll im April 2024 einen Brandsatz gegen die Synagoge in Oldenburg geworfen haben.

Die Eingangstür der Oldenburger Synagoge wurde durch den Brandsatz beschädigt Foto: Dittrich/picture alliance/dpa

Oldenburg afp | Mehr als neun Monate nach einem Brandanschlag auf eine Synagoge im niedersächsischen Oldenburg haben Ermittler einen Verdächtigen festgenommen. Bei ihm handelt es sich um einen 27-Jährigen aus dem Landkreis Vechta, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Oldenburg am Freitag mitteilten. Auf seine Spur kamen die Ermittler nach der Ausstrahlung eines Fahndungsaufrufs in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“.

Danach seien mehrere Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Bei der Auswertung rückte der 27-Jährige in den Fokus der Ermittlungen. Der Verdacht konnte anschließend weiter erhärtet werden. Er wurde am Freitag vorläufig festgenommen. In einer ersten Vernehmung habe er die Tat eingeräumt. Die Staatsanwaltschaft stellte einen Antrag auf Untersuchungshaft.

Warf Brandsatz gegen Synagogentür

Der 27-Jährige soll am 5. April tagsüber einen Brandsatz gegen eine Eingangstür der Synagoge in Oldenburg geworfen haben. In dem jüdischen Gottes- und Gemeindehaus fand zu dem Tatzeitpunkt keine Veranstaltung statt, Menschen kamen nicht zu Schaden.

Der Anschlag löste Bestürzung aus. Behörden lobten eine Belohnung von 5000 Euro für Hinweise aus, die zur Festnahme des Täters führen. Einen Monat später fahndeten die Ermittler mit einem Bild aus einer Überwachungskamera einer Regionalbahn nach dem Mann.

Laut Ermittlern ging der Verdächtige nach dem Brandsatzwurf vermutlich zu Fuß zum Bahnhof Oldenburg und stieg dort in einen Zug in Richtung Bremen. Etwa 20 Minuten später stieg er am Bahnhof von Delmenhorst aus, wo sich seine Spur verlor.

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2 Kommentare

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  • Warum wurde das Video / Bildmaterial nicht eher veröffentlicht ?



    Es ist zu hoffen es gingen zwischenzeitliche Verbrechen nicht auch auf das Konto des Verbrechers.



    Dem Täter sollte eine professionelle Therapie, zusätzlich zur Gefängnisstrafe auferlegt werden. Ohne Resozialisierung wird wohl kein Wiedereinstieg ins Gesellschafte Leben möglich sein.

  • Gute Arbeit. Danke XY, danke Zuschauer, danke Polizei. Ein Verbrecher weniger auf freiem Fuß.