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Boulevard der BestenThekla Bethe

Foto: Isabel Lott

Die Kunst der Gastgeberei ist ja wirklich eine. In jedem gastronomischen Betrieb hat das jeder schon einmal erlebt: Essen okay, aber die Bedienung – ohne Worte. Im taz Café werden prima Speisen serviert – und die Kolleg*innen, die servieren, sind durch Zugewandtheit und Schnelligkeit bekannt.

Und dann gibt es da noch Thekla Bethe, die durch ihre Beherztheit in jeder Hinsicht eine besondere Performance bietet. Sie, gebürtige Dortmunderin, lebt die alte taz-Devise „Niemals auf andere herabschauen, nie hochgucken“ so wie keine sonst.

Die Mutter eines Sohnes hat sich, ehe sie 2005 zur taz kam, viel im alternativen Projekte­dschungel Berlins getummelt. In unserem Haus ist sie inzwischen, mit kühler Professionalität, nicht nur Angehörige der legendären taz-Café-Service­brigade. In der wirkt sie gern, denn sie liebt das Gewusel im taz Café, und ganz besonders zur Mittagszeit.

Aber vor allem ist sie Mitarbeiterin im taz Shop. Dort ist Thekla Bethe verantwortlich für die Beschaffungslogistik und Lagerorganisation: TOM-Kalender, Pfeffer-und-Salz-Mühlen, Piepshow-Vogelhäuschen und Metallophone.

Das bringt den Kontakt zu Herstellern und Lieferanten mit sich. Vorausschauendes Planen von Wareneingängen, um den begrenzten Platz im Lager ausschöpfen zu können. Sie hält den Überblick zu Lieferzeiten, hakt bei Engpässen nach, handelt Rabatte und Sonderkonditionen mit aus – kurzum: Dass das taz-Shop-Lager so glänzt, liegt wesentlich an ihr. Sie sagt: „Perfektion gibt es nicht, nicht im wahren Leben, nicht bei meiner Arbeit.“ Nebenbei: Das Packen, man könnte sagen: eine höhere Form der lieferfähigen Umsorge, besorgt sie auch für taz-Messeauftritte. Man darf sagen: mit größter Akkuratesse.

Die taz ist viel, viel mehr als die Redaktion mit ihren journalistischen Kolleg*innen

Eigentlich sollen diese Zeilen nur dies sagen: Die taz ist viel, viel mehr als die Redaktion mit ihren journalistischen Kolleg*innen – und diese Kollegin, gelernte Einzelhandelskauffrau, ist mit die Erfrischendste unter allen taz-Menschen. Dass ihre definitiv unhochnäsige Ruhrpott-Tonart („Höm’ma“, „Gib’ma“) zu ihrem Erfolg beiträgt: Das ist dann doch kein Wunder. Jan Feddersen

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