■ Bosnisches Staatspräsidium einigt sich: Frühere Kriegsgegner unterzeichnen Vertrag
New York/Sarajevo (AP) – Vier Jahre nach Ende des Bosnienkriegs haben die Führer der verfeindeten Volksgruppen die Weichen für den Aufbau eines geeinten, multiethnischen und demokratischen Staates gestellt. Sie unterzeichneten nach amerikanischer Vermittlung einen umfassenden Vertrag und verpflichteten sich vor den Vereinten Nationen zum Gewaltverzicht.
In dem von US-Botschafter Richard Holbrooke vermittelten Abkommen einigen sich Muslime, Serben und Kroaten in Bosnien auf einen gemeinsamen Pass und eine Grenztruppe, die Schmuggel und Kriminalität eindämmen soll. Das paritätisch besetzte Staatspräsidium stellte das Abkommen dem Weltsicherheitsrat vor. Der Kroate Ante Jelavic, der Muslime Alija Izetbegovic und der bosnische Serbe Zivko Radisic verurteilten dabei alle Kräfte, die „für ethnisch motivierte Gewalt und Trennung eintreten“. Bosnien müsse ein demokratischer Bestandteil Europas werden, sagten sie. Oberste Priorität habe die Rückkehr der Kriegsflüchtlinge und die Bekämpfung der Korruption.
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