: Bosnier sollen zurück
■ Niedersachsen plant Abschiebungen
Hannover. Die geplante Abschiebung von Kriegsflüchtlingen aus Niedersachsen nimmt konkrete Züge an. Beim Landeskriminalamt sind die ersten beiden Bosnier zur Abschiebung angemeldet, teilte das Innenministerium in Hannover auf Anfrage mit. Mit ihrer Rückführung auf dem Luftweg sei aber voraussichtlich erst Ende des Monats zu rechnen.
Laut Ministerium wurde einer der beiden Männer vom Landkreis Schaumburg zu Abschiebung angemeldet. Bei ihm handele es sich um einen Straftäter, der in der Justizvollzugsanstalt Bückeburg sitze. Den anderen Mann habe der Landkreis Emsland angemeldet. Er komme aus einer sicheren Region, in die er ohne Probleme zurückkehren könne. Er benötige zuvor jedoch noch einen gültigen Paß.
Die SPD-Landesregierung hat die rund 17.500 in Niedersachsen lebenden Bürgerkriegsflüchtlinge zur Rückkehr in ihre Heimat aufgefordert. Wer nicht freiwillig ausreisen wolle, müsse damit rechnen, abgeschoben zu werden. Zunächst müßten rund 3 000 Alleinstehende und Ehepaare ohne Kinder nach Bosnien-Herzegowina zurückkehren. dpa
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