Bombenanschlag in der Osttürkei: Sieben Polizisten getötet
Im Südosten der Türkei explodierte am Donnerstag eine Autobombe. Sieben Polizisten starben. Sicherheitskräfte gehen in der Region seit Monaten gegen die PKK vor.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der sich wegen einer Atomkonferenz in Washington aufhielt, verurteilte den Anschlag in Diyarbakir. Er sprach von 27 Verletzten. „Das zeigt einmal mehr die hässliche Fratze des Terrorismus“, sagte Erdogan. Die Entschlossenheit der türkischen Sicherheitskräfte werde dem ein Ende machen.
Unter den Opfern des Sprengstoffanschlags seien Polizisten und Zivilisten, verlautete aus türkischen Sicherheitskreisen. Das Attentat habe einem Minibus mit Spezialeinsatzkräften der Polizei gegolten. Ein Sprengsatz sei detoniert, als das Fahrzeug in der Nähe einer Bushaltestelle vorbeigefahren sei, berichtete der Fernsehsender Habertürk.
Im Südosten der Türkei war es zu einer Welle der Gewalt gekommen, seit die Waffenruhe zwischen der PKK und der Regierung in Ankara im Juli vorigen Jahres beendet wurde. Die Sicherheitskräfte haben nach Regierungsangaben seither Tausende Militante getötet. 350 Angehörige der Sicherheitskräfte seien ums Leben gekommen. In Teilen des Südostens wurden Ausgangssperren verhängt. Unter den anhaltenden Kämpfen leidet auch das wirtschaftliche Leben.
Ein Ableger der PKK hatte sich zu zwei schweren Anschlägen mit Autobomben in Ankara in diesem Jahr bekannt. Bei dem ersten Attentat am 17. Februar auf einen Militärbus wurden 29 Menschen getötet, die meisten von ihnen waren Soldaten. Einen Monat später kamen bei dem zweiten der PKK zugeschriebenen Attentat im Zentrum der Hauptstadt 37 Menschen ums Leben.
Zudem wird die Extremistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) für Anschläge in der Türkei verantwortlich gemacht. Im März sprengte sich ein Selbstmordattentäter in Istanbul in die Luft und tötete drei Israelis und einen Iraner. Nach Angaben der türkischen Regierung gehörte der Attentäter dem IS an.
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