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Bombenanschlag auf spanische PolizeikaserneAnschlagserie der Eta befürchtet

Die spanischen Behörden machen die baskische Terrorgruppe Eta für die Bombenexplosion in Burgos verantwortlich. Mehr als 50 Menschen wurden verletzt.

Die Fassade an der Polizeikaserne ist fast vollständig weggesprengt worden. Bild: reuters

MADRID taz | Bei einem Bombenanschlag auf eine Kaserne der spanischen Polizeieinheit Guardia Civil in Burgos im Norden Spaniens am Mittwoch sind 54 Menschen leicht verletzt worden. Das Gebäude wurde weitgehend zerstört, eine Fassade fast komplett weggesprengt. Die Explosion um vier Uhr morgens des in einem Kleintransporter versteckten Sprengsatzes riss zudem einen tiefen Krater in den Boden und beschädigte auch umliegende Gebäude.

Die spanischen Behörden gehen von einem Attentat der baskischen Terrorgruppe Eta aus. Die Organisation hatte bereits zuvor häufig Anschläge auf Beamte und Einrichtungen der Guardia Civil verübt. Spaniens Innenminister Alfredo Pérez Rubalcaba erklärte, die Eta habe offenbar ein Massaker unter den Beamten und ihren Familien geplant, die zum Zeitpunkt des Anschlags in ihren Wohnungen in der Kaserne schliefen.

Spanische Zeitungen mutmaßen, dass dieses Attentat nur der Auftakt für eine Anschlagsserie in diesem Sommer sein könne. Die Eta stiehlt für ihre Aktionen gewöhnlich in Südfrankreich Kleintransporter und ersetzt die französischen Nummernschilder durch spanische. Bereits seit einiger Zeit suchten spanische und französische Behörden nun nach drei Kleintransportern, die in diesem Jahr in Südfrankreich gestohlen wurden, berichtete die spanische Tageszeitung El Mundo Mittwoch in ihrer Internetausgabe.

Der Anschlag erinnert zudem an den 50. Jahrestag der Gründung der Eta. Am 31. Juli 1959 gründeten junge baskische Nationalisten "Euskadi ta Askatasuna". Ein Jahr vor ihrer offiziellen Konstituierung hatte die Organisation einen Verkehrspolizisten in der Nähe von San Sebastián getötet. Insgesamt sind der Eta 856 Menschen zum Opfer gefallen. Doch ein Blick auf die Opferstatistik zeigt, dass die Organisation heute längst nicht mehr so stark ist, wie zu Beginn der spanischen Demokratie. 1980 brachte sie 92 Menschen um, 2009 ist bislang ein Polizist das einzige Opfer.

Schon oft wurde gehofft, die ETA könnte ihr Ende selbst beschließen. Mehrmals führten spanische Regierungen Verhandlungen darüber, stets beendete die ETA die Gespräche mit Toten, zuletzt vor zwei Jahren, als eine Bombe im Madrider Flughafen ein Parkhaus zum Einsturz brachte und zwei ecuadorianische Einwanderer tötete. Doch noch nie wurde aus den eigenen Reihen so laut nach einem Schlussstrich gerufen wie derzeit. So sagte zuletzt der ETA-Häftling Txema Matanzas, es sei Zeit, "den Laden dichtzumachen". Der spanische Staat werde mit der ETA nicht mehr verhandeln, die Gewalt verhindere aber die Zusammenarbeit mit den friedlichen separatistischen Strömungen im Baskenland, erklärt er in einem sichergestellten Dokument.

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