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Bomben im Stadtwald

■ Explosive Hinterlassenschaft entdeckt / Für Beseitigung bislang kein Geld

Die Baggerführer und Bauarbeiter staunten nicht schlecht: Statt Schlamm, vermodertem Laub und morschen Ästen fischten sie Panzerfäuste, Handgranaten und Haftminen aus dem Stadtwaldteich - wahrscheinlich die Hinterlassenschaft der letzten Verteidiger des Deutschen Reichs gegen die anrückenden englischen Truppen 1945. Dabei hatte die Bürgerparkverwaltung dem Baggerunternehmen eigentlich nur den Routine-Auftrag erteilt, den Stadtwald-See von seit Jahren wachsenden Schlammablagerungen zu reinigen. Das war im Oktober 1988.

Eine Information der Öffentlichkeit hielten damals weder die Bürgerparkverwaltung noch das Stadt- und Polizeiamt, zuständig für alle Belange der Sicherheit, für notwendig. Auch heute, drei Monate später ist noch unklar, wer den Teich von weiteren Munitionsüberbleibseln befreien soll. Klammheimlich wurde die an die Wasseroberfläche beförderte hochexplosive Fracht inzwischen zwar von Bremens Sprengmeister Harry Warrelmann entschärft, z.T. an Ort und Stelle gesprengt. Für die Bergung weiterer Munitionsreste fühlt man sich im Stadt-und Polizeiamt aber weder zuständig noch ausgerüstet. Eine Berliner Spezialfirma könnte den Stadtwaldsee für rund eine halbe Million Mark wieder in ein „ruhendes Gewässer“ verwandeln. Der Bürgerparkverein allerdings will nicht für die Kostenaufkommen, obwohl man die Risiken für den See kennt: Durch die stark angerosteten Metallhülsen droht der Sprengstoff auszutreten und das Gewässer zu verseuchen. Parkdirektor Reinsch: „Das gehört nicht zu unseren Aufgaben der Parkpflege.“ Auch in der Bremer Innenbehörde weiß nur so viel: Wir sind nicht zuständig. Für die Beseitigung von Kriegsfolgen ist der Bund zuständig. Bis die Kostenfrage geklärt ist, bleibt Bremer Stadtwald-Spaziergängern nur ein Trost: Unmittelbare Explosionsgefahr besteht laut Bombenexperte Harry Warrelmann nicht.

K.S.

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