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Blutspende-Vorgaben in IsraelAfrikaner unerwünscht

Einer in Äthiopien geborenen Knesset-Abgeordneten wird mit dem Hinweis auf ihre Herkunft untersagt, Blut zu spenden. Die entsprechende Vorschrift wird nun geprüft.

Beutel mit aus Vollblut gewonnenem Plasma. Bild: dpa

JERUSALEM afp | Die Weigerung von israelischen Rotkreuzhelfern, bei einer Spendenaktion das Blut der schwarzen Parlamentsabgeordneten Pnina Tamano-Shata zu akzeptieren, hat einen Skandal ausgelöst. Es stellte sich heraus, dass die Sanitäter nach Richtlinien des israelischen Gesundheitsministeriums handeln, die Blutspenden von in Afrika geborenen Menschen grundsätzlich ablehnen. Wie der staatliche israelische Rundfunk am Donnerstag berichtete, soll am Montag im Gesundheitsausschuss der Knesset eine Änderung der Vorgaben beraten werden.

Die in Äthiopien geborene Politikerin hatte am Mittwoch an der Blutspendeaktion teilnehmen wollen, die in der Knesset stattfand. Nachdem die Rotkreuzmitarbeiter ihr die ministeriellen Richtlinien vorlegten, in denen es heißt, das Blut nicht in Israel geborener äthiopischer Juden sei ungeeignet, weil es Malaria- oder Aids-Erreger verbreiten könne, empörte sich die 32-jährige Tamano-Shata in TV-Interviews: „Ich durfte in Israel Militärdienst leisten und zwei Kinder zur Welt bringen. Es gibt keinen Grund, mich so zu behandeln.“

Bereits vor 16 Jahren hatte es in Jerusalem große Demonstrationen gegeben, als Medien aufdeckten, dass Blutspenden bestimmter Bevölkerungsgruppen heimlich ausgesondert und vernichtet wurden. Jetzt zeigten sich Politiker aus allen Lagern überrascht, dass die diskriminierenden Vorschriften für in Äthiopien geborene Bürger weiter in Kraft sind.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu rief die Abgeordnete der liberalen Zukunftspartei an und versicherte ihr, die Direktiven würden sofort auf den Prüfstand gestellt. In Israel leben rund 120.000 Juden äthiopischer Abstammung, von denen zwei Drittel in Afrika geboren sind.

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53 Kommentare

 / 
  • BM
    Bloody Mary

    Was soll das, wenn die genug haben, können die aussuchen von wem das Blut kommt und wenn Afrikaner nicht unetrsucht wurden vor der Spende und man nicht weiß, ob sie gesund sind (nicht wegen ihrer Herkunft, sondern weil man ihren Gesundheitsstaus nicht kennt) muss man sie nicht nehmen. Juden sind da besonders wählerich, denn sie haben ihre eigenen Ansichten die in Deutschland toleriert werden. Zeigen Jehovas würden nie Blut spenden und auch keins von anderen wollen. Seid doch so tolerant wie ihr es anderen vorschreibt.

  • G
    Gast

    Spigel: "Auch in Deutschland hätte die Abgeordnete kein Blut spenden dürfen. Laut dem deutschen Tropeninstitut liegt Äthiopien in einem Malaria gefährdetem Gebiet, eins der dauerhaften Ausschlusskriterien. Demnach dürfen Personen, die in einem Malariagebiet geboren oder aufgewachsen sind oder längere Zeit dort gelebt haben, beim Deutschen Roten Kreuz kein Blut spenden."

     

    http://www.blutspendehamburg.de/blutspender-gesucht/ausschluss

  • AG
    ALI G

    @ABSHALOM

     

    "man hatte auch bedenken wegen dem bildungsniveau."

     

    Jaja, der Dativ ist dem Genitiv sein Feind - und was "europide" für eine Adjektivkonstruktion sein soll, ist nur Ihnen exklusiv bekannt.

     

    "Important" gibt es im Deutschen nicht - die Übersetzungs-möglichkeiten sind vielfältig: "wichtig" oder "bedeutend" fallen mir als erste ein.

     

    Nur mal so... wegen

    "des Bildungsniveaus"

  • A
    abshalom

    ja das ist auch für die einwanderung important.denn man will nicht zu viele afrikanische juden in israel.hielt man sie doch lange zeit für ungebildet

    und evtl.auch unintelligenter als europide juden.man hatte auch bedenken wegen dem bildungsniveau.

    na und all dem anderen was religiöser nationalismus so an hierachien entwickeln kann.

  • W
    Wolfgang

    Auch die Nachkommen der Opfer des deutschen Kapital-Faschismus, - der imperialistischen deutschen Finanz- und Quandtschen Monopolbourgeoisie -, entscheiden sich für eine postfaschistisch-rassistische Gesellschaftsordnung - oder?

  • wenn schon, dann gegen afrikanische juden. aber so simple gestrickt war die kritik der MK, welche jüdin aus Äthiopien, denn doch nicht. vielleicht, Johnny, lesen Sie einfach noch mal nach.

     

    was ich jetzt gern wüßte: gilt diese Afrika-regel auch für juden aus süd-afrika?

    • J
      johnny
      @christine rölke-sommer:

      Nein, nicht "gegen afrikanische Juden", sondern "gegen Afrikaner". Der Titel lautet: "Afrikaner unerwünscht". Bitte lesen.

    • A
      ama.dablam
      @christine rölke-sommer:

      Stammen Sie aus Südafrika und beabsichtigen Sie, in Israel Blut zu spenden?

  • I
    Icke

    auch in deutschland, der schweiz und einer weiteren anzahl mitteleuropäischer staaten dürfte die frau kein blut spenden. äthiopien ist malariagebiet, die frau ist dort geboren und hat ihre ersten lebensjahre dort verbracht. der ausschlussgrund würde hier genauso wie in israel sowohl für schwarze, als auch weisse gelten, auf die diese kriterien zutreffen und dient ausschließlich der prävention. daraus einen rassismusverdacht zu konstruieren ist entweder ein zeichen von nichtwissen oder bösartigkeit.

  • AG
    ALI G

    Ach ne -in Israel gibt es Rassismus?

     

    Mensch, liebe taz: Ich dachte nach der Lektüre Eurer Zeitung immer, Rassismus wäre ein deutsches Alleinstellungsmerkmal.

     

    Wie kann das sein?

    Kann doch nicht sein!

     

    Da müsst Ihr aber noch mal nachrecherchieren, bis das gewünschte Ergebnis rauskommt - die Rotkreuzhelfer waren doch bestimmt.... DEUTSCHE!

  • SD
    Stimme der Demokratie

    Keine Meldung über Israel wäre zu dumm, als dass sie nicht unkommentiert von der TAZ weiter gegeben werden würde.

     

    http://meshuggestan.wordpress.com/2013/12/12/spiegel-online-deckt-rassismusskandal-in-israel-auf/

  • M
    Max

    Dieses ganze Risikogruppengequatsche zusammen mit Verweisen auf die Dauer der Bildung von Antikörpern erklärt die Vorgehensweise null. Wer in Afrika geboren ist und seit Jahren woanders lebt hat nun mal keine besonderen Risikofaktoren mehr. Entweder er ist gesund, oder nicht, wie jeder anderen Mensch an dem Ort der Blutspende.

    und wenn hier so freimütig behauptet wird, das wäre in Deutschland genauso, dann hätte ich für meinen Teil das gerne belegt, denn ich kann es mir nicht vorstellen, dass Menschen, die vor Jahrzehnten aus Afrika immigriert sind in Deutschland kein Blut spenden dürfen.

    • M
      M.A.
      @Max:

      "Dieses ganze Risikogruppengequatsche zusammen mit Verweisen auf die Dauer der Bildung von Antikörpern erklärt die Vorgehensweise null."

       

      Ihren Kenntnisstand bzgl. der Humanbiologie kann man anhand ihrer Aussage recht exakt auf "null" schätzen. Ihren Kenntnisstand bzgl. der Blutspendevorraussetzungen schätze ich auf die gleiche Höhe bzw. genauso niedrig.

    • @Max:

      @Max

      Auch wenn du dir etwas nicht vorstellen kannst, kann es Regeln geben ... Ich hatte hier schon einmal auf die Richtlinien zu Blutspenden und dem Aufenthalt in Großbritannien hingewiesen. Wenn du zwischen 1980 und 1996 länger als 6 Monate im UK gelebt hast darfst du in vielen Ländern dieser Welt nicht mehr Blut spenden ...

      • M
        Max
        @Gesunder Menschenverstand:

        Und wo steht jetzt diese Regel, nach der angeblich in Afrika geborene Menschen auch in Deutschland kein Blut spenden dürfen? Behaupten kann ich auch viel.

        • J
          johnny
          @Max:

          Für Sie, da Sie anscheinend nicht selbst Google bedienen wollen:

          http://de.wikipedia.org/wiki/Ausschlusskriterien_bei_der_Blutspende

           

          > die in einem Malariagebiet geboren oder aufgewachsen sind (erste fünf Lebensjahre),

           

          > Personen, die sich in der Zeit von 1. Januar 1980 bis 31. Dezember 1996 insgesamt länger als sechs Monate im Vereinigten Königreich Großbritannien und/oder Nordirland aufgehalten haben (Bovine spongiforme Enzephalopathie (BSE))

          > Personen, die zwischen dem 1. Januar 1980 und Ende 2003 in Großbritannien operiert wurden oder Bluttransfusionen erhielten

           

          > Personen mit häufig wechselnden Sexualpartnern,

          > männliche und weibliche Prostituierte,

          > Männer, die Sex mit Männern haben,

          > Gefängnisinsassen,

          > Alkohol-, Medikamenten- und Drogenabhängige, sowie dessen begründet Verdächtige

           

          Diese Informationen hätte natürlich auch der Artikel vermitteln können. Aber mit Informationen lässt sich nicht mehr so subtil hetzen.

          • MM
            Mtu mbaya
            @johnny:

            Entschuldige Johnny,

            erstens ist Wikipedia nicht für alles eine seriöse Quelle, zweitens hast du trotzdem nicht auf Max Frage geantwortet. Oder ist ganz Afrika Malariagebiet?

            Also eine seriöse Quelle wäre dann doch ratsam.

             

            Liebste Grüße einstweilen

            • J
              johnny
              @Mtu mbaya:

              Dummfug. Wikipedia liefert dir da Quellen. Lahmes Derailing.

              • MM
                Mtu mbaya
                @johnny:

                Auch in deinen Wikipediaquellen steht nirgends, dass ein in Afrika geborener Mensch, in Deutschland, nicht Blut spenden darf. So langsam würde mich so eine Quelle doch interessieren. Da kannst du noch so oft von derailing reden.

                Ach, wenn du mir derailing vorwirfst darf ich dir Rassismus vorwerfen?

                • J
                  johnny
                  @Mtu mbaya:

                  Lügen über Lügen, wie üblich. Auch weiter oben gepostet: http://www.blutspendehamburg.de/blutspender-gesucht/ausschluss

                   

                  Wenn Du jetzt wieder rumflennst, es gäbe aber keine Quelle in der Merkel, Schröder und Hitler das zusammen beschließen, kann ich nur sagen: wie bekannt sind die Antisemiten unterdurchnittlich intelligent und Du bist ihr Median in der Hinsicht.

                  • MM
                    Mtu mbaya
                    @johnny:

                    So du kannst mich für unterdurchschnittlich intelligent halten oder einen Antisemiten ist mir egal, auch wenn die Ebene, auf der du dich jetzt bewegst echt schwach ist.

                    Ich hab die Quelle gelesen und das von dir behauptete steht einfach nicht dort. Die in einem Malariagebiet geboren oder aufgewachsen sind (erste fünf Lebensjahre, sind ausgeschlossen.

                    Nur ist nicht ganz Afrika ein Malariagebiet. Ich gehe mal davon aus, dass dir bewusst ist, dass Afrika ein Kontinent ist und kein Land!?

                    Viele Grüße

  • D
    D.J.

    @Peter Haller,

     

    selbstverständlich "nehmen die deutsches Blut" ebenso wie chinesisches und eskimoisches und indianisches und marokkanisches, wenn keine Risikofaktoren vorliegen. Ich verstehe nicht recht, was Sie uns sagen wollen, Herr Haller.

  • D
    D.J.

    @Regenwetter,

    gewiss, der Eindruck könnte bei Menschen hervorgerufen werden, die dem Staat Israel nicht einfach mit Kritik, sondern mit einem gewissen Fanatismus gegenüberstehen.

    • @D.J.:

      Ist das so? Wo und bei wem sehen Sie diesen Fanatismus?

      • J
        johnny
        @Regenwetter:

        Ich sehe ihn bei vielen hier.

         

        Ist ein einfacher Selbsttest. Fragen Sie sich: kritisiere ich Israel, weil es mir um die Sache geht? Kritisiere ich andere Länder, in denen das selbe passiert, mit der selben Leidenschaft? Bediene ich in der Formulierung meiner Kritik vorurteilsbeladene Klischees?

         

        Wenn Sie eine der Fragen mit Nein beantworten, ist die Motivation zur "Kritik" ein Problem mit Israel an sich.

        Sie können das übrigens auch wunderbar auf andere Gruppen / Länder übertragen. Setzen Sie einfach "USA", "Deutschtürken", "Feministinnen" ein und stellen Sie sich die Fragen erneut.

         

        Da ich von niemandem hier ein Wort der Kritik daran hörte, dass es diese Regeln in Deutschland (und anderen Ländern) gibt, scheint mir, es geht um Israel, nicht um die Blutspenden.

  • S
    szjszj

    Der Artikel zeigt leider einmal mehr die Einseitigkeit der taz in Bezug auf Israel. Qualitätsjournalismus ist das nicht...

  • PH
    Peter Haller

    Aber deutsches Blut nehmen die vermutlich mit Handkuss !

    Oder sehe ich das falsch ?

    • NM
      Noch mal für Sie
      @Peter Haller:

      Ja sie sehen es falsch und wollen nur provozieren.

      Es darf auch gerne holländisch, brittisch oder norwegisch sein. Da gibt es übrigens auch viele Schwarze, Gelbe und Braune die spenden. Sie dürfen ebend nur nicht zur Risikogruppe gehören.

      Jetzt verstanden?

      • @Noch mal für Sie:

        @Gast

        Keine Ahnung von nichts aber hier Bäuerchen machen.

         

        Britisches Blut und Blut von Leuten, die in der Zeit von 1980 bis 1996 länger als 6 Monate im UK lebten kommt in Deutschland in die Tonne ... Schon mal was von Rinderwahnsinn und Creuzfeldt-Jakob-Krankheit gelesen? So schnell wird man Risikogruppe, übrigens lebenslang ...

        • G
          Gast
          @Gesunder Menschenverstand:

          Sie beide meinen doch das selbe:

          Risikogruppen dürfen nicht spenden. Sie haben es doch hier ebend bestätigt. CJK ist ein Risiko.

  • Sicher ist es eine Diskriminierung jemanden auf Grund der Mitgliedschaft in einer Risikogruppe von der Blutspende auszugrenzen. Bei der Blutspende ist allerdings die Gesundheit der Empfänger_innen wichtiger als die Gleichbehandlung aller Spender_innen.

    Was wäre die bessere Vorgehensweise? Die Blutspenden von Risikogruppen zuzulassen aber wegzuschmeissen, damit niemand sichtbar diskriminiert wird? Sollen alle Blutspenden diskriminierungsfrei genommen werden und dafür höhere Infektionsraten bei den Empfänger_innen akzeptiert werden?

    • @Velofisch:

      Werden Blutspenden nicht grundsätzlich auf Ansteckungsgefahren getestet? Welche Rolle spielt es also, welcher Risikogruppe ein Spender angehört oder nicht?

       

      So macht es den Eindruck, dass eine Mehrheit nicht mit dem aus abstrakteren Gründen als "schmutzig" oder "minderwertig" erachteten Blut einer Minderheit "verunreinigt" werden will.

      • @Regenwetter:

        Das Problem bei der Blutspende ist die Zeit wo sich ein Virus oder Bakterie auch beim Test nachweisen lässt.

        Wenn ich in einem Infektionsgebiet war wo große Ansteckungsgefahr ist, dann ist diese Maßnahme nur vernünftig. Wer wäre denn schuld, wenn diese Maßnahmen wider besseren Wissens nicht getroffen werden?

        • @Demokrat:

          Nachvollziehbar - in begrenztem Maße. Denn gleichzeitig bedeutet dies, dass ein Bedürftiger mit Blut versorgt werden könnte, das ebenso Ansteckungsrisiken birgt, aber trotzdem Verwendung findet, alleine weil dessen Spender keiner Risikogruppe angehört. Ist es schlicht eine Kostenfrage, Blutspenden grundsätzlich umfassend zu testen, bevor man sie einsetzt?

          • C
            cosmopol
            @Regenwetter:

            Ich habe gerade nachgesehen, Blutkonserven sind bis zu 42 Tage haltbar. Damit hat das Argument, das der Test daneben liegen kann, auf jede nFall Gültigkeit. Und bis zu einem gewissen Punkt wird eine Blutspende damit zu einem russischen Roulette. Würde mensch es damit verknüpfen ein vorhergehendes Checkup für (Langzeit-)Spender*innen und evtl. deren Partner*innen anzubieten (Großes Blutbild, HIV/Hepatitis-Tests etc), und diese gezielt (anonym) nach ihren Ansteckungsrisiken zu befragen dann ließe sich vielleicht die Sicherheit viel stärker erhöhen. Und die regelmäßige Blutspende attraktiver machen, vor allem für jüngere Erwachsene die noch keinen Zugang zu Vorsorge-Untersuchungen haben.

  • Typisches Israel-Bashing: Es ist eine verbreitete Praxis weltweit, mögliche Risikogruppen von Blutspenden auszuschließen – auch in Deutschland. Warum wird das jetzt ausgerechnet in Bezug auf Israel problematisiert? vermutlich, weil man mal wieder die Israelhasser-Fraktion zufrieden stellen möchte.

     

    Wäre es für uns als Deutsche nicht spannender darüber zu diskutieren, warum bei uns schwule Spender zurückgewiesen werden?

    • @Oma Kruse:

      Ich kann nicht erkennen, dass es sich hier um "Israel-Bashing" handelt. Eine diskriminierende Richtlinie ist in Israel genauso hässlich wie sie es in Deutschland ist und umgekehrt. Und der Verweis auf die Diskriminierung Homosexueller hierzulande sollte nicht dazu dienen, Diskriminierungen andernorts nicht zu diskutieren, Oma Kruse!

      • H
        HaSh76
        @KorBo:

        Vielleicht sollte man sich informieren, bevor man etwas als Qualitätsjournalismus berichtet. Überall in der westlichen Welt, werden Risikogruppen von Blutspenden ausgeschlossen. Auch in Deutschland darf niemand der in einem Risikogebiet wie in Afrika die ersten 5 Lebensjahre verbracht hat, oder dort gelebt hat, Blutspenden. Man muss das nicht richtig finden, aber daraus eine Story zu machen ist schon ziemlich armselig. Wenn es nichts über Häuser, oder Konflikte aus Israel zu berichten gibt, dann muss schon mal eine Story herhalten, die gar keine ist. Wo ist die Schlagzeile: Skandal: in Deutschland dürfen in Afrike geborene kein Blutspenden? Wie kommt es denn, dass es mal wieder im Zusammenhang mit Israel hier thematisiert wird?

         

        Korbo: Doch ganu dazu sollte es dienen. Zuerst schön vor der eigenen Haustür kehren, bevor man mit dem Finger auf andere zeigt. Ansonsten zeigt der Finger ganz schnell auf eien selbst.

         

        Schon die Schlagzeile ist suggestiv und irreführend. Hinzu kommt, dass in dem Artikel überhaupt nichts über die gängige Praxis in industriell entwickelten Ländern eingegangen wird. Wenn das so ein grosses Thema ist, warum gab es hierzu nie eine so reisserische Schlagzeile über die in deutschland identitisch praktizierte Regelung?

         

        Es geht um den Schutz der Empfänger und nicht um die "Rechte" der Spender. Oder möchtest Du eine Leber von einem Alkoholiker gespendet bekommen? Oder meinst Du, es wäre diskrimierend, wenn diesem nicht gestattet wird, seine Leber zu spenden?

         

        Es ist Israelbashing auf unterstem Niveau. Nicht mehr und nicht weniger!

        • @HaSh76:

          man kann zweifellos Israel-bashing draus machen. aber der artikel selbst macht es nicht, sondern informiert darüber, dass eine praxis, die auch anderswo gäng und gäbe ist, genauso wie anderswo auch in Israel auf kritik ausgeschlossener trifft. mehr ist erst mal nicht. zum bashing wird's, wenn man "bashing!" schrei/b/t.

          • J
            johnny
            @christine rölke-sommer:

            > Blutspende-Vorgaben in Israel

            > Afrikaner unerwünscht

             

            soso, "der Artikel informiert". Nein, der Artikel skandaliert auf billigem "die Juden haben was gegen Afrikaner".

  • T
    tiffy

    Ja aber jetze volle Schnappatmung bitte: das DRK schliesst "Männer die mit Männern Sex haben", Personen die in Malaria-Verbreitungsgebieten geboren wurden", Prostituierte und noch ganz viele andere Gruppen von der Blutspende aus! Das ist ja sowas von Autobahn, rassistisch und diskriminierend - unfassbar!!!

     

    Und soll ich Euch was sagen? Ich bins froh drum! Hab nämlich kein Bock auf HIV oder Malaria...

    • H
      Hans
      @tiffy:

      Sie suggerieren, dass bei den Risikogruppen das Blut mit grundsätzlich Malaria/HIV-Erregern "kontaminiert" ist. Dem ist nicht so, es besteht nur ein höheres Infektionsrisiko. Zumal werden die Blutkonserven standardmäßig auf diverse Krankheitserreger, etc. untersucht.

       

      Aber es ist für mich unverständlich, warum z.B. ein Mann, der mit Männern Sex hat, dies aber immer safe tut, ein höheres Ansteckungsrisiko hat als der durchschnittliche "Heterosexuelle". Oder warum ein Mensch aus Afrika nachweislich ohne ablehnende Faktoren ausgeschlossen werden sollte.

       

      Insgesamt ist dieses System grade auch aufgrund des SpenderInnenmangels überarbeitungswürdig.

       

      Und jammern Sie dann aber nicht rum, wenn Sie mal im Krankhaus sind und nicht genug Blut da ist und sie deswegen gesundheitliche Nachteile davon tragen.

  • D
    D.J.

    @V. Becker,

     

    ich möchte Ihnen ungern Ihren Triumph nehmen, hier Rassimus am Werke zu sehen. Aber gelegentlich könnten Sie auch erwägen, dass Äthiopien eine HIV-Rate von ca. 7% hat. Der Ausschluss von Risikogruppen ist übrigens auch in D üblich, umd zwar bei weit geringeren Prozentzahlen innerhalb der jeweiligen Gruppe.

    Allerdings ist der genannte Ausschluss dann problematisch, wenn es sich um Äthiopischstämmige handelt, die schon lange in Israel leben.

  • UA
    Ulf aus HST

    Auch in Deutschland darf ich kein Blut mehr spenden weil ich länger als sechs Monate in Afrika gelebt habe. Mit der gleichen Begründung! Und das lebenslang!

    • MM
      Mtu mbaya
      @Ulf aus HST:

      Aha, Afrika magisches Land südlich von Europa!

      Ist natürlich Unsinn, was du schreibst!

  • VB
    V. Becker

    Ach wie gut dass das überhaupt nicht nach Rassismus klingt...ausgerechnet in Israel...nenene

  • MF
    mir fällt auf

    ...weil es Malaria- oder Aids-Erreger ..., mein Gott das sind Erfahrungswerte. Genau so schließt das Deutsche Rote Kreuz hier Risikogruppen aus.

    Man kann aber auch übertreiben.

    • G
      gast
      @mir fällt auf:

      Man könnte ja das Blut auf gewisse Viren untersuchen. Dann würde niemand wegen seiner Herkunft diskrimiert.

      • MF
        mir fällt auf
        @gast:

        es dauert eine gewisse Zeit bis sich Antikörper bilden. Möchten Sie wärend dieser Zeit Blut gespendet bekommen? Ich denke mal hier steht eindeutig das Patientenwohl im Vordergrund.

        Außerdem hat Blutmensch mit seinen Beispielen ja alles bestens belegt.

  • B
    Blutmensch

    Es ist nicht unüblich Menschen wegen ihres Hintergrunds oder Lebensstils von der Blutspende auszuschliessen. Das betrifft neben Sexualleben und Tätowierungen auch Herkunft und Reisen.

     

    Auch in Deutschland kann der Aufenthalt im Ausland zum Ausschluss führen. https://www.einfachlebenretten.de/index.php?id=34

     

    Das amerikanische Rote Kreuz hält es ähnlich.

    http://chapters.redcross.org/az/bloodregion/blooddonqual.htm

    >If you were born or have lived in, Cameroon, Central African Republic, Chad, Congo, Equatorial Guinea, Gabon, Niger, Nigeria, since 1977.

     

    Die amerikanische Behörde FDA schliesst Menschen, die längere Zeit in bestimmten afrikanischen Ländern waren von der Blutspende aus. http://www.fda.gov/BiologicsBloodVaccines/GuidanceComplianceRegulatoryInformation/Guidances/Blood/ucm180817.htm

     

    >The list of countries included in the interim recommendations in the 1996 memorandum included Cameroon and countries adjacent to Cameroon (Central African Republic, Chad, Congo, Equatorial Guinea, Gabon, Niger, and Nigeria). However, subsequent reports indicated the presence of HIV-1 group O in countries in Africa that are not adjacent to Cameroon, including Senegal, Togo, Zambia, Benin, and Kenya

  • S
    sam

    das heisst nicht Rotkreuz in israel sonder (magen davin adom) Rotdavidstern