■ Blüm-Ministerium: Ende 1998 Lage stabil: Rentenkasse fehlt Zehn-Milliarden-Reserve
Frankfurt/Bonn (AFP/AP) – Der deutschen Rentenversicherung fehlten zum Jahresende 1997 gut zehn Milliarden Mark, um die gesetzlich vorgeschriebene Mindestreserve von einer Monatsausgabe zu erfüllen. Der Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) bestätigte Freitag einen Bericht der FR. Die noch vorläufigen Zahlenangaben deckten sich weitgehend mit den Prognosen vom vorigen Herbst, wie der VDR mitteilte. Nach dem vorläufigen Haushaltsbeschluß des VDR verbuchte die Rentenversicherung 1997 einen Überschuß von 1,8 Milliarden Mark. Die Schwankungsreserve habe Ende 1997 jedoch nur bei 14,4 Milliarden Mark gelegen; erforderlich wären 24,7 Milliarden Mark gewesen. Diese Zahlen seien Hochrechnungen, exakte Zahlen dürften in einigen Wochen vorliegen.
Inzwischen hat das Bundesarbeitsministerium den FR-Bericht als unvollständig kritisiert. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bonner Arbeitsministerium, Rudolf Kraus (CSU), verwies in diesem Zusammenhang auf den beschlossenen höheren Bundeszuschuß für die Rente, der durch eine Anhebung der Mehrwertsteuer ab April finanziert werden soll. Dadurch werde es voraussichtlich möglich sein, bis Ende 1998 wieder die erforderliche Mindestreserve von einer Monatsausgabe zu erreichen.
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