■ Rinderhirne in Lebensmitteln: Bloß nicht ein BSE-Risiko zugeben
Brüssel (dpa) – Bestimmte Innereien von Rindern, Schafen und Ziegen dürfen in der Europäischen Union vorerst weiter für die Herstellung von Lebensmitteln und Tierfutter verwendet werden. Die Mehrheit der EU-Agrarminister, darunter auch Bundeslandwirtschaftsminister Jochen Borchert, stimmte am Dienstag abend gegen einen Vorschlag der EU-Kommission, Teile mit einem besonders hohen BSE-Infektionsrisiko wie etwa Hirn, Augen oder Milz für die Verarbeitung zu verbieten. „Wir hätten damit signalisiert, daß es in Deutschland ein Risiko gibt, und damit eine erneute Diskussion ausgelöst“, so Borcherts Begründung für den Beschluß. Ein Verbot sei nur für Länder mit BSE-Risiko sinnvoll, und Deutschland sei nun mal BSE-frei. Frankreich, Großbritannien, Irland sowie Schweden und Luxemburg waren dagegen für ein EU-weites Verwendungsverbot.
Zugleich beschlossen die Minister, daß es Kälbern nächstes Jahrtausend bessergehen soll. Ab 2007 sind enge Tierboxen verboten; die Kälber sollen artgerecht in Gruppen gehalten werden. Für alle neu gebauten oder renovierten Ställe gilt das Boxenverbot schon ab dem Jahr 1998.
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