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Billige Früchte aus FernostBrechobst made in China

Rund 80 Prozent aller in Nahrungsmitteln verarbeiteten Erdbeeren stammen aus China. Auch andere Frucht- und Gemüsesorten kommen oftmals aus der Volksrepublik.

Erdbeeren verarbeitender Betrieb in Rizhao, in China. Bild: dpa

PEKING taz | Die Ursache ist geklärt. Die Noroviren, die bei mehr als 11.000 Kindern und Jugendlichen in Deutschland Brechdurchfall ausgelöst haben, befanden sich in tiefgekühlten Erdbeeren, die vor allem von dem Catering-Unternehmens Sodexo verarbeitet wurden. Auch die Herkunft des Obstes hat das Robert-Koch-Institut ermittelt: China.

Dafür aber stellt sich nun die Frage: Wieso werden die roten Früchtchen über den halben Kontinent transportiert und landen dann auf dem Teller deutscher Schulkinder? Die einfache Antwort: Sie sind billig.

Eine Tonne chinesischer Erdbeeren sind bereits für rund 600 Euro zu bekommen, sagt ein Mitarbeiter eines bekannten deutschen Marmeladenherstellers. Deutsche Erdbeeren würden mehr als das Dreifache kosten, spanische Erdbeeren mehr als das Doppelte.

Kein Wunder, dass inzwischen rund 80 Prozent aller in der Nahrungsindustrie verbrauchten Erdbeeren aus der Volksrepublik stammen. Warum das nicht auffällt? Weil sie zumeist in Form von Marmelade, Gelee, Kompott oder Geschmacksverstärker in Joghurts, Süßigkeiten, Backwaren oder Eiscreme auftauchen. Tatsächlich sind Erdbeeren aus China so gut wie aus keinem deutschen Haushalt mehr wegzudenken.

Damit nicht genug: Ein Großteil des Apfelsaftkonzentrats in Deutschland stammt ebenso aus China wie Dosenmandarinen, Knoblauchknollen, Blattspinat. Chinas westliche Grenzregion Xinjiang hat sich bereits seit einiger Zeit zum weltweit zweitgrößten Tomatenproduzenten gemausert und ist weltgrößter Hersteller von Ketchup und Tomatenmark.

Steigende Obst- und Gemüseexporte

Insgesamt 37 Prozent der weltweiten Obst- und Gemüseproduktion stammen mittlerweile aus dem Reich der Mitte, schätzt das entwicklungspolitische Magazin Südwind. Dabei kommt es gerade in China immer wieder zu Lebensmittelskandalen.

Viele Chinesen trauen Produkten aus ihrem eigenen Land nicht mehr: Wer es sich in Städten wie Peking und Schanghai leisten kann, kauft zum Beispiel Milch und Joghurt in Geschäften, die sie aus dem Ausland beziehen.

Der chinesischen Führung sind die Probleme durchaus bewusst. Sie hat strenge Lebensmittelverordnungen erlassen, die sich mit denen in den EU-Ländern durchaus messen können. Aber: Unabhängige Kontrollen fehlen vielfach. Die amtlichen Inspektoren drücken zudem oft ein Auge zu.

Jauche auf den Acker

Nun sind Seuchen wie der Norovirus keineswegs ein explizit chinesisches Problem, sie können überall auftauchen. Was Früchte aus China zusätzlich anfällig macht: In der Volksrepublik wird viel mit Jauche gedüngt. „Das wiederum hängt mit der Struktur der chinesischen Landwirtschaft zusammen“, erklärt Liu Xiaojing von Orient Agribusiness, einer Beratungsfirma in Peking, spezialisiert auf Landwirtschaft.

Bei den Obstanbauern handle es sich häufig um Kleinbauern, die sich qualitativ hochwertige Düngemittel nicht leisten könnten und daher die Fäkalien ihrer Tiere nutzen. Angesichts der vielen Kleinlieferanten sei es nicht einmal für die chinesischen Zwischenhändler nachvollziehbar, von wem sie welche Früchte bekommen haben.

Nahrungsmittelherstellern wie Sodexo helfen solche Erklärungen wenig: Nach deutschem Produkthaftungsgesetz müssen sie für Mängel in den von ihnen angebotenen Produkten geradestehen.

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28 Kommentare

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  • P
    profilohnenutzen

    @von Nachdenker:

     

    Es gab einmal eine Zeit, da kamen Kinder mittags nach Hause, und dort war jemand, der ihnen ein warmes Essen hinstellte. Danach machten sie ihre Hausaufgaben und gingen dann raus, um mit ihren Freunden zu spielen.

     

    Tschuldigung, ich vergaß: Früher war ja alles sch..... und heute ist es viel besser. Zwar kein Essen mehr zuhause, dafür aber ´n Handy, ´n Eipott und ´ne Playstation.

    ------------------------------------

    es gab auch mal eine zeit da kamen die bauern abends müde u geschafft von der feldarbeit heim, bereiteten sich und ihren kindern ein spärliches mahl, von dem man kaum satt wird. danach rückten alle nah zueinander, denn es war bereits bitterkalt draussen und viel holz war nicht mehr da. der vater erzählte im schein der flackernden kerze eine geschichte u die kinder hörten zu.

     

    so hat halt jede generation ihre "probleme"

  • C
    Cradel

    Wir produzieren Müll

    Wir essen Müll

    Wir leben Müll

    Wir werden zu Sondermüll

     

    Sind Menschen aus evolutionäre Erkenntnistheorie Müll?

  • N
    Nachdenker

    Es gab einmal eine Zeit, da kamen Kinder mittags nach Hause, und dort war jemand, der ihnen ein warmes Essen hinstellte. Danach machten sie ihre Hausaufgaben und gingen dann raus, um mit ihren Freunden zu spielen.

     

    Tschuldigung, ich vergaß: Früher war ja alles sch..... und heute ist es viel besser. Zwar kein Essen mehr zuhause, dafür aber ´n Handy, ´n Eipott und ´ne Playstation.

  • I
    Informationen

    @Eckehart Birn:

     

    Nicht nur das Schulessen ist in Sachsen günstig, sondern auch die Lehrer, die KEINE Beamten sind und so wenig verdienen, dass Sie sich das sicher nicht vorstellen können:

     

    http://www.taz.de/Warnstreik-der-Lehrer/!101222/

     

    "Die angestellten sächsischen Lehrer seien außerdem die am schlechtesten bezahlten der Republik."

     

     

    @was Sodexho betrifft:

     

    "Und wes Geistes Kind eine Elterngeneration sein muß, der das offenbar schnuppe genug ist um nicht gleich mit Mistforken, Teer und Federn zum örtlichen Schulamt zu pilgern."

     

    Zumindest in Dresden entscheiden die Eltern bzw. die Schulen/Kitas mit den Eltern eigenständig und theoretisch jährlich auf's neue, welchen Caterer sie für die Mittagsverpflegung in der jeweiligen Einrichtung auswählen. (Wenn man denn von Wahl überhaupt sprechen kann.) Und die Elternschaft wählt gezwungenermaßen unter den billigsten den vermeintlich besten bzw. das Essen, wo es am wenigsten schlecht schmeckt oder eben das Marketing geschickt.

     

    Wäre klar, dass es kein Mittagessen unter 4,00 € gibt, dann wäre es so. Solange aber einer für 2,30 € das Essen anbietet, einigt die Elternschaft sich höchstens auf den, der das Essen für 2,50 € anbietet. Und es gibt wirklich viele, die sich auch die 2,50 € nicht leisten können. Wenn die Eltern selbst prekär beschäftigt sind (vielleicht bei Sodexo ;-)) und gerade so über allen Beträgen liegen (Wohngeld, ALG II), dann müssen sie alles zahlen - von der Kita bis zum Schulausflug, und eben auch das Essen.

    Und die Eltern, die über ein ausreichendes Einkommen verfügen, drücken ihren Kindern sowieso lieber täglich 5 bis 10 € in die Hand, damit sie sich was zu essen kaufen können (- außerhalb der Schule versteht sich).

  • RW
    Rainer Winters

    Das deutsche Volk könnte ja eine Parteui wählen, die die Deklarationspflicht umsetzen will - etwa die Grünen. Aber was wählen sie - die Parteien des "Istmirdochegal". Dieses Volk hat gewählt, dass es Scheiße frisst.

     

    Wer was dagegen tun will? Bitte an die Lebensmittelbuchkommission wenden.

  • I
    ion

    "Nahrungsmittelherstellern wie Sodexo helfen solche Erklärungen wenig: Nach deutschem Produkthaftungsgesetz müssen sie für Mängel in den von ihnen angebotenen Produkten geradestehen."

     

    Ach-ne-nä(!?), ausgerechnet Sodexo ("NahrungsmittelHERSTELLER"?) ist hier das Opfer, oder wie(?!); ausserdem werden die den Haftungsschaden durch eine Versicherung auf die Allgemeinheit abzuwälzen wissen.

    Es soll auch in D regionale (, vermutlich etwas teurere) Catering-Unternemen geben, die mit Verstand einkaufen, produzieren und servieren; Aber den deutschen Schulbehörden kommt der weltweit agierende Dumping-Riese der Branche ja gerade recht und an Schulkindern darf ja gespart werden, wo ihnen doch seit Jahren gepredigt wird, sich 'gesund' zu ernähren; Dass 'Lebensmittel' aus China sehr fragwürdige Qualitäten (Schwermetalle) besitzen, ist längstens bekannt, wie auch, dass Sodexo eine höchst hinterfragenswerte (Personal-/)Geschäfts-/Einkaufs-Politik betreibt – ein Thema für investigativen Journalismus.

     

  • D
    dennis

    Zitat: "Wieso werden die roten Früchtchen über den halben Kontinent transportiert[...]"

     

    Sie meinen sicherlich Globus. Und die Antwort gibt es gleich dazu. Weil es billig ist. Was meinen Sie wo Ihre Spreewälder Gurken herkommen?

  • C
    Christian

    Ja, dann können wir ja nur hoffen, dass sich in China auch bald die industrielle Landwirtschaft durchsetzt. Diese Kleinbauern und das Fehlen von Kunstdünger, das kann ja nicht gut für uns sein. Ich finde Greenpeace und Monsanto sollten da mal eine gemeinsame Taskforce bilden, um das Problem in den Griff zu kriegen. Und ich drifte derweil in die Schizophrenie ab. Ciao!

  • WS
    was Sodexho betrifft

    Was Sodexho und die ganzen anderen "Caterer" von diesem Schlag betrifft:

     

    Es ist schon bezeichnend, daß die sich nicht "Küchen" nennen. Selbst wenn die jedem Virenopfer das spätere Studium finanzieren würden um ihn oder sie zu entschädigen, bliebe die Frage, wes Geistes Kind eine Firma sein muß, die solche unethischen Einkaufsentscheidungen trifft. Und wes Geistes Kind eine Politik sein muß, die einen Geldrahmen für die Ernährung der Schüler absteckt, der solche Entscheidungen begünstigt. Und wes Geistes Kind eine Elterngeneration sein muß, der das offenbar schnuppe genug ist um nicht gleich mit Mistforken, Teer und Federn zum örtlichen Schulamt zu pilgern.

    Essen ist Kultur. Essen ist Gesundheitspflege. Essen ist sinnliche Bildung. Essen ist immer auch eine ethische Frage.

    All das.

    Oder eben all das nicht.

  • RD
    ralf del mar

    Welcher halbe Kontinent? Eher der halbe Globus, oder?

  • H
    Handlungsbedarf

    Und selbst wenn chinesische Erdbeeren bis ans Ende aller Tage jauche- und virenfrei wären. Es bliebe ein ökologisches Verbrechen, ein Stück Obst um die halbe Welt zu fliegen. Und es bliebe eine Schande, wenn das immer noch billiger wäre, als es im eigenen Garten anzubauen.

  • F
    Frank

    Ach, und in Deutschland wird keine Jauche auf den Acker gekippt? Kommen Sie mal aus Ihren Berliner Strassenschluchten heraus und schauen sich um, wie es in der Landwirtschaft zugeht.

     

    Hier in meiner Gegend (Südwestbayern) wissen die schon gar nicht mehr wohin mit der ganzen Sch....., drum wird auf jedem nutzbaren Quadratzentimeter alle paar Wochen der Dreck verklappt. Vorzugsweise nachts und am Wochenende. Warum wohl?

     

    Übrigens: Mit jedem Glas Milch, jedem Joghurt, jedem Schnitzel etc. steigt die Menge der verteilten Sch.....

  • W
    walja

    In Quickborn bei Norderstedt ist ein mit 26 Tonnen Geflügel-Gammelfleisch beladener, geklauter LKW-Anhänger gefunden worden, aus dem schon das Blut in breiten Strömen herauslief (siehe mopo.de/regional).

     

    Wahrscheinlich das SODEXO-Schulessen von morgen, es wurde gerade nicht gebraucht. Damit hätte man locker 130.000 Menschen vergiften können, denn Noroviren machen vor nichts halt und sind tierisch gefährlich..

  • A
    and

    mich wundert, dass sich so viele noch wundern, nachdem sie obst aus china gekauft haben. obst aus china soll schlecht sein?

     

    china!? das land, in dem jahzehntelang, nun bald ein jahrhunderlang diktatur herrscht, das land, in dem vor jahrzehnten junge studentInnen ohne individuellen grund ihre professorInnen und andere menschen folterten, töteten, abschlachteten? das land, in dem freies leben mit allen regeln der gewalt unterdrückt wird? das land, das ein anderes land seit jahrzehnten widerrechtlich besetzt und sich immer mehr einverleibt, bis in ein paar jahrzehnten die kultur des landes rückstandslos vernichtet sein wird (tibet)? das land, das rücksichtslos die gesundheit seiner bevölkerung und seiner natur vernichtet? etc. etc. etc.

     

    genauso habe ich mich gewundert, dass sich nach fukushima alle gewundert haben. ein atomkraftwerk ist gefährlich?

    atomkraftwerk? atomkraft, strahlung, halbwertszeit, hiroshima, nagasaki, tschernobyl, gesunder menschenverstand etc. etc. etc.

     

    genauso wundere ich mich, wenn leute sich wundern, dass ihr köper krank wird, nachdem sie ihn ein leben lang mit giften gefüttert haben, ... etc. etc. etc.

     

    wie Sie sehen, ist die liste beliebig erweiterbar. was bleibt? es bleiben die menschen, die zu wenig sehen (wollen). die die dinge nicht sehen wollen, wie sie sind. und die sich dann wundern, wenn die dinge sich zeigen, wie sie sind. und es bleibt eine minderheit der menschen, die die dinge sehen, wie sie sind. und sich nicht wundern, wenn sich die dinge zeigen, wie sie sind.

     

    es ist ganz einfach: bio (echtes bio wie z.B. demeter, nicht supermarkbio), regional, saisonal kaufen und essen. im eigenen garten anbauen. oder ... etc. etc. etc. auch hier ist die liste beliebig erweiterbar.

  • EB
    Eckehart Birn

    Wozu in der Nähe kaufen, wenn das Billige liegt so fern ? Deutschlands Behördenmenschen sind einfach viel zu dämlich, um zu kapieren, was sie mit dem vermeintlichen Billigschulessen anrichten. Nur weil die LehrerInnengehälter und -pensionen traditionell krass überhöht bleiben sollen (schön' Gruß an die GEW !), müssen die Schüler chinesische Billigpampe futtern. Und auf dem Acker nebenan arbeiten die polnischen Landarbeiter für chinesische Hungerlöhne, damit die Erdbeeren bei Lidl nicht zu teuer werden für die armen LehrerInnen. Und dann schmeißen die auch noch ein Drittel weg, aber die Schüler kotzen allet wieder aus. Ick fass et nich !

    Wenn das ganze Essen schon aus China kommt, gibt es nur drei Möglichkeiten: Entweder wir leasen die Politiker jetzt in China (weil is billiger), wir schicken alle Schüler nach China zur Schule (is auch billiger) oder wir mieten die Lehrer aus China (is noch viel billiger: minimum one container, shipment 30 days after payment). Ein idiotisch verwaltetes Billigheimer-Industrieland kann sich keine teuren Lehrer und Behördenheinis leisten, wozu auch ???

  • D
    Denkmit

    Die langen Transprotwege für Nahrungsmittel anzuprangern ist das Eine, der hier aufgemachet Zusammenhang mit dem aktuellen Fall das Andere.

     

    Denn: Meiner Informationslage nach sind die betreffenden Erdbeeren auf dem Transport durch Deutschland mit dem Virus infiziert worden. Damit hat der aktuelle Fall wohl eher was mit der Sauberkeit rein innderdeutscher Transportwege was zu tun als mit der Herkunft aus China.

  • S
    Siegfried

    Danke für diesen Artikel. Ich werde in Zukunft nur noch Erdbeeren essen, wenn sie in Deutschland auf den Feldern reif sind. Ausserdem, was spricht dagegen seine eigene Marmelade zu machen und damit seinen Yoghurt zu süßen?

  • B
    Bauer

    Sind mit den „qualitativ hochwertigen Düngemittel“ die Mineraldüngerprodukte der internationalen chemischen Konzerne gemeint? Über deren Hochwertigkeit und deren Auswirkungen auf die bäuerlichen Betriebstrukturen wird in Europa trefflich gestritten. Eine spezielle Meinung dazu haben auch die Wasserwerksbetreiber die jährlich höhere Kosten aufwenden müssen, um die Nitratkonzentrationen im Trinkwasser im Griff behalten zu können.

    Zur Verwendung von Jauche: Die Kreislaufwirtschaft von Pflanzennährstoffen ist ein äußerst sinnvoller Prozess. Dies wurde von Justus Liebig eingehend untersucht und von jenem bereits vor gut 150 Jahren dringend empfohlen. In unserer heutigen Zeit in der wir auf den Schutz aller Ressourcen achten müssen, sollte dies mehr denn je Beachtung finden. Wenn bei der Anwendung dieser, in der landwirtschaftlichen Fachsprache, Wirtschaftsdünger die allgemeinen Regeln der fachlichen Praxis eingehalten werden, ist deren Verwendung industriell hergestellten Düngern der Vorrang zu gewähren.

    Hinsichtlich mikrobieller Belastungen von Nahrungsmitteln sollte zudem die Frage gestellt werden, welche Rolle neben der landwirtschaftlichen Produktion die vielen industriellen Verarbeitungsschritte spielen.

    Noch ein bisschen Mathematik: Bei Erdbeerkosten von 600 Euro pro Tonne liegt der Kostenanteil in einer Marmelade mit 45% Fruchtanteil bei ca. 10 Cent pro 400g Glas!

  • DH
    Dr.Klaus Heine

    Der Mensch ist vergeßlich! Es wird nicht sehr lange dauern, bis Erdbeeren aus China wieder vergessen sind und wir beim Alltagsgeschäft,-verbrauch,-verhalten gelandet sind. Nur wenige Menschen setzen nachhaltig um, was der Steinzeitjäger genetisch noch in uns fordert: Obst und Gemüse aus der Umgebung, herangeschaft ohne Schiff oder Flieger.

  • MG
    manfred Gerber

    Ach die chinesischen Bauern arbeiten mit Jauche. Und unsere Bauern hingegen entsorgen alle tierischen Abfälle unserer Überproduktion in Sachen Massentierhaltung fachgerecht?

    Dem Robert Koch Institut ist nicht zu trauen, die Statistik lässt denen viel Raum, sich für die ein oder andere Wahrheit zu entscheiden. da nimmt man eher die Novoviren die man findet, als Bakterien (B. Cereus), die auf eine falsche Zubereitungsart hinweisen und eben genau diese Symptome auslösen.

    Keine Panik ist die Devise unserer Virenfreunde und keine Schuldzuweisungen an Industrieunternehmen. Klar was daraus resultiert: Die Chinesen packen für den Export noch mehr Desinfektionsmittel auf die Ware und Deutschland erwartet den nächsten Skandal, für den das RKI dann sicherlich wieder eine Ursache aus dem Ausland findet.

  • TE
    Thomas Eder

    Erdbeeren aus China? Weils so billig ist?

    Meiner Meinung nach ist die Menscheit völlig am Ende!

  • I
    ion

    "Nahrungsmittelherstellern wie Sodexo helfen solche Erklärungen wenig: Nach deutschem Produkthaftungsgesetz müssen sie für Mängel in den von ihnen angebotenen Produkten geradestehen.";

     

    Ach-ne-nä(!?), ausgerechnet Sodexo ("NahrungsmittelHERSTELLER"?) ist hier das Opfer, oder wie(?!); ausserdem werden die den Haftungsschaden durch eine Versicherung auf die Allgemeinheit abzuwälzen wissen.

    Es soll auch in D regionale (, vermutlich etwas teurere) Catering-Unternemen geben, die mit Verstand einkaufen, produzieren und servieren; Aber den deutschen Schulbehörden kommt der weltweit agierende Dumping-Riese der Branche ja gerade recht und an Schulkindern darf ja gespart werden, wo ihnen doch seit Jahren gepredigt wird, sich 'gesund' zu ernähren; Dass 'Lebensmittel' aus China sehr fragwürdige Qualitäten (Schwermetalle) besitzen, ist längstens bekannt, wie auch, dass Sodexo eine höchst hinterfragenswerte (Personal-/)Geschäfts-/Einkaufs-Politik betreibt – ein Thema für investigativen Journalismus.

     

  • GP
    Gundolf Plischke

    Da wird mal wieder die falsche Sau geprügelt: Die taz schreibt, dass die Jauche-Düngung der chinesischen Kleinbauern Schuld sei. Diese könnten sich keine hochwertigen Dünger leisten... Bingo - seit wann ist Jauche kein hochwertiger Dünger?

     

    Die Ursachen sind doch eher die Industrialisierung der Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung, die Denaturierung der Anbaumethoden und die kulturelle Entwurzelung der Menschen.

     

    Was haben Erdbeeren - zumal chinesische - im September in Schulküchen zu suchen? Heißt es nicht immer, saisonal, regional und biologisch sollte unser Essen sein. Und sollten wir nicht die Kinder, die ja unsere Zukunft sind, vorrangig nach solchen Prinzipien ernähren?

     

    Aber dann stellt man fest, dass chinesische Erdbeeren billiger sind...

  • A
    Andre

    So schliesst sich der Kreis.

     

    Die meisten Deutschen sparen ohne Not an der Qualität der LEBENSmittel. Sie kaufen möglichst billig und nicht gute Qualität.Somit setzen sie die Lieferanten unter Druck. Sie produzieren möglichst billig oder kaufen möglichst billig ein.

     

    Kein Wunder, dass es in Deutschland viele Lebensmittelskandale gibt: Dioxin, Gammelfleisch, Massentierhaltung, EHEC-Infektionen,verseuchte Erdbeeren, usw usw

     

    Diese ewige Geiz ist Geil Mentalität macht die Kleinbetriebe und die Qualitätsorientierung kaputt.

  • OW
    oh Wunder....

    Voilá, war meine Vermutung also richtig, dass es sich nicht nur um eine Charge von Erdbeeren aus China handelt. Früchte aus China sind fast überall in den verarbeiteten Nahrungsmitteln drin, nur keineR weiß es. Und keineR regt sich auf, ist ja alles so schön billig...

     

    Was sagen die ganzen aufgeregten Deutschen BundebürgerInnen nun? Bis heute konnten sie einfach auf dem billigen Schulessen der "komischen Ossis" rumhacken, die ja nicht zuhause kochen wollen und ihre Kinder tagsüber "weggeben"; jetzt geht es allerdings auch um ihren eigenen Einkaufskorb. Sicher werden sie sich schnell lieber einem anderen Thema widmen, den "bösen und undankbaren" Griechen vielleicht.

  • FV
    Frau von Bödefeld

    Danke für den Artikel.

     

    Aber - Moment: die chinesischen Kleinbauern können sich "qualitativ hochwertigen Dünger" nicht leisten?

     

    Welcher "qualitativ hochwertige Dünger" sei denn damit gemeint?

    Etwa der, der im Bergbau (sprich: nicht nachwachsend - um das Wort "Raubbau" nicht zu verwenden, was hinsichtlich des Beispiels etwa von Nauru der Realität aber eher gerecht würde) gewonnen und mit Chemikalien unter massivem (i.d.R.: fossilem) Energieaufwand aufwendigst extrahiert wird?

    Und ist damit etwa auch der "qualitativ hochwertige Dünger" gemeint, der Böden weltweit mit Uran und Cadmium verseucht (allein in Deutschland schon mit tausenden Tonnen Uran)?

     

    Natürlich ist schlimm (und vermeidbar), was hier passiert ist, aber wieso eine Düngeform, die sich bis heute 10.000 Jahre lang im Ackerbau bewährt hat, erst recht jetzt, in Zeiten, in denen es dringend um nachwachsende Rohstoffe und Energieträger geht, um Recycling, um die Möglichkeit, nachhaltiges Wirtschaften in gesunden Kreisläufen zu ermöglichen - wieso so etwas nicht "hochwertig" sein soll, bleibt mir: ein Rätsel.

  • B
    Bauer

    Interessant wäre ein Bericht, warum es trotz der beschriebenen Randbedingungen sein kann, dass es Bio-Lebensmittel aus China zu kaufen gibt.

  • S
    sock

    Kann mir mal jemand erklären wer von der taz so einen unreflektierten Satz wie "Bei den Obstanbauern handle es sich häufig um Kleinbauern, die sich qualitativ hochwertige Düngemittel nicht leisten könnten und daher die Fäkalien ihrer Tiere nutzen" schreibt und den ohne weiteres Kommentar dann da drin stehn lässt? Ist ja eine Frechheit!