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Bill Clinton verliert seine Alliierten

■ Frankreich und Rußland kritisieren US-Angriffe auf Irak

Paris (AP/AFP) – Frankreich, der ehemalige Golfkriegsalliierte der USA, geht nach dem zweiten US-Raketenangriff gegen den Irak zunehmend auf Distanz zu Washington. Der Militärschlag habe mit dem Golfkrieg von 1991 „nichts zu tun“, sagte Regierungssprecher Alain Lamassoure. Frankreichs Reaktion sei die gleiche wie die der meisten „gemäßigten arabischen Staaten“, sagte er. Es müsse „alles getan werden, damit der Dialog wieder aufgenommen wird. Die Rückkehr zur Ruhe in Irakisch-Kurdistan wird durch den Dialog ermöglicht und durch den Dialog kann eine Eskalation vermieden werden.“

Außenminister Hervé de Charette legte dem Kabinett einen Bericht zur Lage vor, die die französische Regierung weiterhin als „beunruhigend“ einschätzte. Weiterhin forderte Frankreich, daß die Umsetzung der UN-Resolution „Öl gegen Lebensmittel“ nicht aufgehalten wird.

Ähnlich waren die Reaktionen in Moskau. Der russische Außenminister Jewgeni Primakow verlangte gestern, umgehend nach einer politischen Lösung der Krise zu suchen. Er kündigte ein russisches Veto gegen den britischen UN-Resolutionsentwurf an, in dem der irakische Einmarsch in die Kurdengebiete im Norden des Landes verurteilt werden sollte.

Als einziges ständiges Mitglied des Weltsicherheitsrates unterstützte Großbritannien die neuen Angriffe vorbehaltlos. Premierminister John Major sagte, daß die Attacke nur Ziele gehabt hätte, die am Dienstag nicht komplett zerstört worden seien. Der frühere Regierungschef Edward Heath sprach sich dagegen aus, den USA einen „Blankoscheck“ für weitere Angriffe auszustellen.

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