Bildungsreform: Neuer Vorstand, neue Meinung

Der Chef des Landeselternausschusses lobt die Schulreform - und oft auch den Bildungssenator.

Senator Zöllner kriegt unverhofft Unterstützung Bild: dpa

Für Günter Peiritsch steht fest: Die Schulreform ist eine gute Sache. Die Abschaffung des "Stigmas Hauptschule" verbessere die Zukunftschancen vieler Jugendlichen, sagte der Vorsitzende des Landeselternausschusses (LEA) am Freitag bei seiner ersten Pressekonferenz zu Beginn des neuen Schuljahres: "Ich widerspreche allen, die das Scheitern der Reform voraussagen."

Dass es mit der Wahl Peiritschs im Elternausschuss neue Töne geben würde, war schon nach der Abwahl des alten Vorsitzenden im Mai dieses Jahres klar. André Schindler, der dem Gremium viele Jahre vorstand, hatte als unnachgiebiger Gegner der Schulreform zuletzt keine Mehrheit unter den Elternvertretern mehr finden können. Nun also der Neue, Peiritsch: Er gehe optimistisch in das neue Schuljahr, verkündete der LEA-Vorsitzende - und fand viel Lob für Schulsenator Jürgen Zöllner (SPD): Dessen neue Schülerdatenbank werde das Personalchaos an den Schulen verringern. Zöllner habe zudem "unter großem persönlichen Einsatz" bei der Finanzverwaltung durchgesetzt, Lehrer künftig nicht erst kurz vor Schuljahresbeginn, sondern schon im März einstellen zu können.

Auch bei der Frage Lehrermangel kommt der LEA zu weniger besorgniserregenden Zahlen als etwa die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Die hatte 400 fehlende Lehrer beklagt; nach einer Umfrage des LEA zu Schuljahresbeginn unter Schulen dürfte die Zahl bei etwa 280 liegen. Zöllner selbst hatte die Zahl unbesetzter Lehrerstellen kürzlich mit 80 beziffert.

Kritische Worte für die Bildungsverwaltung findet der LEA allerdings beim Thema Schulhelfer. Die Bewilligung dieser Hilfskräfte, die behinderte oder kranke Kinder beim Schulbesuch betreuen, führt jedes Jahr zu Problemen, da die Zahl unterstützungsbedürftiger SchülerInnen steigt, der Senat den Etat für die Schulhelfer jedoch begrenzt. Zur Beseitigung der Probleme hatte der Senat vor einem Jahr einen Runden Tisch ins Leben gerufen, an dem auch der LEA teilnahm. Man sei "enttäuscht" von den Ergebnissen, so Peiritsch: "Die Gespräche bleiben im Unverbindlichen."

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