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Bildungsforscher über Turbo-Abitur„G 8-Schüler schneiden besser ab“

Ulrich Vieluf und Stephan Thomsen haben G8- und G9-Schüler verglichen. Sie kommen in Hamburg und Magdeburg zu verschiedenen Ergebnissen.

Reform am lebenden Objekt: Gymnasium. Bild: dpa
Kaija Kutter
Interview von Kaija Kutter

taz: Herr Vieluf, Sie haben für Hamburg eine Studie namens „Kess 12“ vorgestellt, worauf die Zeitungen titelten: „Turbo-Abiturienten lernen besser“. Was haben Sie festgestellt?

Ulrich Vieluf: Wir haben die Lernentwicklung zweier vollständiger Jahrgänge vom Ende der Grundschule bis zum Abitur erforscht. Der seit 1996 von der LAU-Studie begleitete Jahrgang hat 2005 noch nach neun Jahren Abitur gemacht (G 9), der seit 2003 im Rahmen der Kess-Studie begleitete Jahrgang machte 2011 Abitur nach acht Jahren (G 8).

Am Ende haben wir verglichen, mit welchen Kompetenzen die Abiturienten die Schule verlassen. Demnach ist es so, dass die G 8-Abiturienten in Englisch mit deutlich höheren Lernständen die Schule verlassen. In Mathematik ist zwar in der Grundbildung ein leichter Rückstand festzustellen, aber in der voruniversitären Mathematik ein leichter Vorsprung. Auch in den Naturwissenschaften haben G 8-Abiturienten einen leichten Vorsprung. Auf der Leistungsebene war das G 8 kein Nachteil.

Es war ein Vorteil?

Vieluf: Wir haben nach Leistungsgruppen differenziert und die jeweils 500 Testbesten verglichen. Hier schneidet der G 8-Jahrgang hochsignifikant besser ab. Für leistungsstarke Schüler hat das G 8 deutliche Vorteile geboten. Man muss dabei bedenken, dass der Kess-Jahrgang 33 Prozent mehr Schüler zum Abitur geführt hat und einen deutlich höheren Anteil an Schülern aus dem mittleren und unteren Bereich der Sozialstruktur hatte.

Herr Thomsen, Sie haben Sachsen-Anhalt untersucht und sagen: G 8-Abiturienten sind schlechter in Mathe.

Bild: dpa
Im Interview: Stephan Thomsen

35, leitet das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung. Er ist Professor für Angewandte Wirtschaftspolitik an der Leibniz-Universität Hannover. Sein Forschungsprojekt „Analyse der mittelfristigen Auswirkungen der Verkürzung der Gymnasialschulzeit“ wird von der DFG von 2011 bis 2016 finanziert.

Stephan Thomsen: Wir haben die Absolventen des dortigen Doppeljahrgangs untersucht. Wir hatten in Sachsen-Anhalt quasi eine experimentelle Situation. Das G 8 wurde 2003 eingeführt, als die Schüler in der 9. Klasse waren. 2007 machten dort der G 8- und G 9-Jahrgang gemeinsam Abitur. Bei den Matheleistungen waren die G 8-Schüler um etwa zehn Prozent schlechter. Bei den Sprachen und im Fach Deutsch gab es keine signifikanten Unterschiede. Und es haben deutlich weniger Frauen ein Studium begonnen. Außerdem wurde deutlich seltener ein mathematisch-naturwissenschaftliches Fach gewählt.

Wie haben Sie gemessen?

Thomsen: Es gibt ja in Sachsen-Anhalt ein Zentralabitur. Der G 8- und der G 9-Jahrgang haben 2007 zum gleichen Zeitpunkt exakt die gleiche Prüfung geschrieben. Wir haben diese Noten abgefragt und alle anderen Faktoren, also zum Beispiel Effekte wie unterschiedliches Elternhaus und unterschiedliche Peergroups an Schulen, herausgerechnet. Da bleiben immer noch diese deutlichen Unterschiede bestehen.

Bild: bsb
Im Interview: Ulrich Vieluf

57, betreut die Hamburger Studie „Kompetenzen und Einstellungen von Schülerinnen und Schülern“ (Kess), die seit 2003 einen Schülerjahrgang von der 4. Klasse bis zum Abitur begleitet. Er ist Lehrer und war von 1990 bis 2010 in der Schulverwaltung tätig, zuletzt als Schulbehörden-Staatsrat. Seither betreibt er Bildungsforschung.

Vieluf: Wir haben in Hamburg auch die Noten des Doppeljahrgangs G 8 und G 9 von 2010 verglichen. Auch dort haben die G 8-Schüler vor allem in den Leistungskursen Mathematik deutlich besser abgeschnitten.

Kann es sein, dass Sie beide richtig liegen und in Hamburg und Sachsen-Anhalt schlicht unterschiedlich gelernt wurde?

Vieluf: Der Jahrgang 2007 in Sachsen-Anhalt hat unter sehr spezifischen Bedingungen gelernt. Die Schüler wurden in Klasse 9 überraschend G 8-Schüler und hatten ganz andere Bedingungen als in Hamburg, wo es eine solide Einführung des G 8 gab. Insofern ist die Verallgemeinerbarkeit dieses Ergebnisses fraglich.

Thomsen: Ich sehe Ihre Hamburger Studie kritisch. Unter anderem haben Sie sieben Jahre dazwischen. Die Abiturienten von 2005 sind in den 90er-Jahren in die Gymnasien gekommen. Das ist vor dem Internet, vor den Smartphones. Die Gruppe, die 2011 das Abitur macht, lebt in einer anderen Sozioökonomie. Uns ging es darum, den Effekt der Reform zu identifizieren.

Das macht die Qualität unserer Studie aus, deshalb wird sie von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert. Sachsen-Anhalt war für die Forschung gut geeignet, zum Beispiel weil es dort kein Ressentiment gegen die Reform gab. Beide Jahrgänge wurden unter gleichen Bedingungen überprüft. Nur hatte der eine ein Jahr weniger Zeit und dafür 33 statt 30 Stunden Unterricht pro Woche.

Aber Ihre Stichprobe ist mit 360 Schülern klein.

Thomsen: Es ist eine repräsentative Stichprobe.

Vieluf: Ich bestreite nicht, dass die G 8-Abiturienten 2007 in Magdeburg und Halberstadt ein wenig schlechter abgeschnitten haben. Nur ist dieses nicht verallgemeinerbar. Sie hätten den beobachteten Effekt in den nachfolgenden Jahrgängen überprüfen können.

Wir haben in Hamburg eine Referenz: Die Abiturnoten des Doppeljahrgangs 2010 bestätigen die in unserer Studie beobachtete Tendenz. Aber Sie wissen bei einer Abiturnote nie sicher, ob diese misst, was sie messen soll, weil die Prüfungsaufgaben ohne vorlaufende Erprobung ihrer Eignung von Fachlehrern erstellt werden. Wir haben bei Kess wissenschaftlich pilotierte Testaufgaben eingesetzt.

Thomsen: Ihre Tests sind sicher geeignet, den Leistungsstand zu messen. Das ist vernünftig. Wir wollen aber isoliert messen, was die Reform verändert hat.

Vieluf: Entsprechende Daten liegen doch auch für Hamburg vor. Als Durchschnittsnote in Mathematik-Leistungskursniveau hat der letzte G 9-Jahrgang 8,0 und der erste G 8-Jahrgang 8,7 Punkte erzielt. Bei identischen Prüfungsaufgaben. Wir haben mittlerweile zwei weitere Jahrgänge, in denen sich diese Ergebnisse stabilisieren. Sie haben ja nur Magdeburg und Halberstadt. Wir haben in Hamburg mit 4.700 G 8-Abiturienten eine breitere Basis. Und Ihre Ergebnisse sind ja auch nicht besorgniserregend.

Thomsen: Doch. Zehn Prozent Leistungsrückgang.

Vieluf: Haben Sie das für die Nachfolgejahrgänge untersucht?

Thomsen: Das lässt sich nicht mehr als Wirkung von G 8 identifizieren. Wir haben 2007 einen Effekt gemessen, der später nicht mehr sichtbar wäre, weil der Notenspiegel angeglichen wird. Wenn wir den G 8-Jahrgang 2008 messen würden, wären die Unterschiede nicht mehr vorhanden. Dann gäbe es eine Fehlinformation: Es ist alles wieder gut. Aber das ist eben nicht so.

Was leiten Sie aus Ihrer Studie ab?

Thomsen: Wir sagen nicht, wir spielen zwölf Jahre gegen 13 Jahre aus. Eigentlich war die Analyse genau aus der Debatte heraus geboren, dass wir zwei konträre Positionen haben. G 9 und G 8. Das war eine ideologisch geführte Debatte, weil es keine Evidenz gab, auf die man sich stützen konnte.

Was unsere Ergebnisse auch zeigen, ist, dass es in der Reife der Persönlichkeit keinen Unterschied gibt. Ob ein Schüler mit 18 oder 19 das Abitur macht, ist kein großer Unterschied. Aber unsere Ergebnisse zeigen die Veränderungen in der Mathematik und der Studierneigung, wo wir überlegen, inwieweit diese Tendenz übertragbar ist.

Was sollte man tun?

Thomsen: Pädagogen und Lehrplanentwickler sollten überlegen: Was soll das Lernziel sein und wie viel Matheunterricht braucht man, um dahin zu kommen?

Dann wären schlechtere Mathekenntnisse nicht schlimm?

Thomsen: Das würde ich als Ökonom nicht sagen. Ob es Auswirkungen im späteren Studienerfolg oder im Berufsleben gibt, kann man noch nicht sagen. Wir werden die untersuchte Gruppe 2014 diesbezüglich noch einmal befragen.

Ist die Suche nach dem Effekt nicht egal, solange die Ergebnisse besser sind?

Thomsen: Nein. Mich stört als Ökonom, wenn man uninformiert am lebenden Objekt etwas reformiert. Nehmen wir den Worstcase an: Der Zehn-Prozent-Effekt in der Mathematik würde zu einem Zehn-Prozent-Rückgang im Arbeitsleben führen und wir hätten einen Zehn-Prozent-Rückgang in der Produktivität. Es ist Fiktion, aber überlegen Sie, es würde sich so übertragen. Oder wenn aufgrund von Orientierungsproblemen das falsche Studienfach gewählt wird, dann ist der Faktor Arbeit nicht optimal eingesetzt. Das kann zu großen Wohlfahrtsverlusten führen.

Vieluf: Wir führen in Hamburg zunehmend mehr Kinder zum Abitur und erhöhen damit den Faktor Bildung für die Volkswirtschaft.

Thomsen: Das hat aber nichts mit G 8 zu tun.

Vieluf: Sie entwerfen ein Negativ-Szenario und stilisieren es hoch. Ebenso gut ließe sich auf der Basis unserer Ergebnisse annehmen, dass wir auf gutem Wege sind, die Rendite schulischer Bildung zu erhöhen, zum Beispiel weil deutlich mehr junge Menschen mit Hochschulabschluss früher ins Berufsleben eintreten.

Thomsen: Was ist Ihr Eindruck, Frau Kutter?

Mir sind Ihre Feststellungen zur Reife nicht geheuer. Denn viele Eltern äußern, das Tempo tut ihren Kindern nicht gut.

Thomsen: Wir haben die Persönlichkeitsentwicklung gemessen. Die Vermutung, dass dieses eine Jahr einen starken Effekt hat, fanden wir nicht bestätigt. Was nicht heißt, dass es eine höhere Belastung der Kinder gibt.

Es gibt in Verbindung mit dem schnelleren Bachelor-Studium auch die Warnung vor Burn-out und Erschöpfung.

Thomsen: Das stelle ich nicht infrage. Ich sage auch nicht, dass die ökonomischen Intention der Reform für mich eine Gute ist. Die Schüler sollen ein Jahr früher ins Arbeitsleben, unter anderem, um die Renten zu sichern.

Vieluf: Wenn man sich auf diese Bauchgefühl-Debatte einlässt, dann frage ich schon nach den Maßstäben. Womit wird das verglichen? Wir hatten bereits in der LAU-Studie unter den Rahmenbedingungen des G 9 hohe Belastungen für einen nicht unerheblichen Teil der Schülerschaft wahrgenommen und können nicht bestätigen, dass beim Kess-Jahrgang die erlebten Belastungen insgesamt gestiegen seien.

So oder so bleibt festzustellen: Wir haben ein völlig überfrachtetes Curriculum. Hier müssten sich die Länder wegen der wechselseitigen Anerkennung des Abiturs verständigen. Diese Hausaufgabe ist noch nicht gemacht. Das Problem ist nicht G 8 oder G 9, sondern die nach wie vor ausstehende curriculare Reform.

Thomsen: Da haben wir Konsens. Ich möchte Evidenz in eine Debatte führen, die mir zu stark vom Bauchgefühl geleitet ist. Denn die Leidtragenden sind die Schüler. Das Schlimmste, was passieren könnte, wäre, wenn man jetzt einfach wieder zurückkehrt. Man hat es jetzt geschafft, die Implementationsphase hinter sich zu bringen. Wenn man jetzt einfach zurückkehrt, geht das zu Lasten der Schüler.

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15 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • BG
    Bernd G.

    "Die Schüler sollen ein Jahr früher ins Arbeitsleben, unter anderem, um die Renten zu sichern."

    Das ist des Pudels Kern um Goethe zu zitieren. Der zukünftige Lehrplan wird übrigens auf solche Dinge wie Goethe-Werke keinen Wert mehr legen- das bringt ja ökomonisch gesehen überhaupt nichts.

     

    Wer G8 haben will kann das übrigens auch in einem G9-System machen, denn die Möglichkeit Klassenstufen zu überspringen gibt es bereits.

     

    Für den ganz normalen Schüler wird sich mit G8 die Tendenz zum 'Bulimie-lernen' weiter verstärken. Und die besonders begabten Schüler überspringen ohnehin Klassenstufen oder gehen auf Privatschulen mit einer weniger 'bereicherten' Lernatmosphäre.

  • T
    Towanda

    Bildung ist schon lange Halbbildung geworden, weil nur noch das zählt was verwertbar ist, und das immer schneller.

     

    @ Schmidt Georg: Ihr Kommentar trifft es genau!

  • G
    Guido

    2 Dinge noch dazu:

    G8 spart etliche 1000 Lehrkräfte am Gymnasium allein in NRW ein - es geht bei der Bildung immer zuerst ums Geld.

    Außerdem ist der Bachelor aus meiner Sicht kein "richtiges" Studium - in den 90ern sagten wir unter Physikern, der Dipl.-Phys. mit real 12-14 Semestern sei dann in der Firma recht selbständig einsetzbar, in England waren sie zwar mit 23 fertig (Bachelor - Toll!) - aber mußten dann im Betrieb - mit Gehalt - noch enorm dazulernen.

    Nach dem Bachelor hat man vielleicht einiges an Inhalten und Theorie, aber keine längere forschungsnahe Arbeit zu bieten, dafür ist gar keine Zeit.

    Je nach Firma ist es billiger, die Leute erst dann einzustellen, wenn sie auch die von eine/R/M Akademiker/in (früher?) erwartete Selbständigkeit haben.

    Die braucht Zeit und ein Umfeld, in dem man auch etwas lernt und nicht nur verheizt wird.

     

    Aus Elternsicht ist G8 definitiv mehr Stress - jeden Tag eine Stunde mehr - und das haut auf die Kinder durch - weniger Erholung, Zeit draußen und Hobby.

    Das ist deutlich einseitiger und mehr Druck.

    Kinder einfach machen lassen ist lustig - die sollen doch auch einmal einen Beruf haben und ohne gute Schulabschlüsse ist heute nicht mehr viel zu machen - Ausnahmen gibt es immer.

  • ER
    Es reicht

    @ Chris:

     

    Ich kann ein Gegenbeispiel nennen.

     

    Ein Professor von Mir hat von einer Absolventin erzählt, welche nach dem Ingenieurstudium 22 Jahre alt war.

     

    Sie hatte einen Top-Notendurchschnitt und hat auch schnell einen Job gefunden.

     

    Allerdings hat sie sich da in der Firma mit einem Maschinenführer gestritten, der auch ein bisschen rüpelhaft war.

     

    Nach nur 2 Wochen hat sie schon gekündigt!

     

     

    Sie hatte weder die Emapthie, noch die Härte, um Das durchzustehen.

     

    .

     

    Und auch mein Prof sieht Bologna kritisch.

     

    .

     

    Und auch von offizieller Seite wird der Bologna-Prozess kritisch gesehen.

     

     

    http://www.sueddeutsche.de/bildung/zehn-jahre-bologna-reform-harsche-kritik-an-bachelor-und-master-1.1441136

     

    ""Die Unternehmen brauchen Persönlichkeiten, nicht nur Absolventen. Wir alle arbeiten immer länger, da ist es sinnvoll, am Anfang mehr Zeit zu investieren und eine solche Persönlichkeit auszubilden. Hierzu gehört auch, dass Studenten über den Tellerrand des Fachs hinausschauen können. Der Jugendwahn ist an dieser Stelle vorbei."

     

    (Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Prof. Horst Hippler)

     

     

     

    Oder hier:

     

    ""Wir befinden uns in einem bildungspolitischen Notstandsprogramm", sagt etwa Bernd Kracke, Präsident der Hochschule für Gestaltung (HfG) in Offenbach. Durch die Umstellung auf Bachelor und Master werde den Studierenden eine viel zu kurze Frist gesetzt, um faktisches Wissen, operative Qualifikationen und Soft Skills zu erwerben - Fähigkeiten, die gerade vom Nachwuchs für die Kommunikationsbranche eingefordert werden. „Unser Ziel als Hochschule sollte es doch sein, kompetente Persönlichkeiten zu entwickeln, die in der Lage sind, beispielsweise in Agenturen mit Soft Skills und breitangelegt konzeptionellem Wissen mitzusprechen. Das ist mit einem Bachelor nicht möglich", sagt Kracke."

     

    http://www.horizont.net/aktuell/marketing/pages/protected/show-83818.html

  • C
    chris

    @Chewie

     

    Nicht auf Leistung und Druck? Also wenn ich mir GB und Frankreich anschaue, dann ist der Druck dort wesentlich höher und die Absolventen sind nicht gerade älter als hier mit G8.

     

    Ich sehe die meines Erachtens herbei geredeten Probleme nicht.

     

    Ich sehe statt dessen aber seit der Grundschule von manchen Eltern einen Ehrgeiz, Ihren Kindern ein Abitur zu verordnen, das diese gar nicht erarbeiten können und das hat nichts mit G8 zu tun.

     

    Und nebenbei haben wir Bundesländer, die seit langem in der 12 Abitur machen und dabei gute Leistungen auch später im Studium bringen.

  • SG
    Schmidt Georg

    die Sache ist klar-G8 ist eine Erfindung von Schulbeamten-dabei ist die Sache recht einfach, bei uns hat man die Möglichkeit einfach das 11.Schuljahr ( glaub ich wars oder ist es ) zu überspringen, ohne trara-also, wer G8 machen will, spart ein Jahr, ich weis nun wirklich nicht, ausser bei einige unterbeschäftigten Experten und Schulbeamten, wo jetzt das Problem ist!

    ich denke, in D gibts einfach zuviele Experten, die, weil sie nix zu tun haben, alles begleiten und erforschen-also nächstes : Liebesleben der Pflastersteine unter der Einwirkung der Sonnenstrahlen !

  • R
    Realist

    Glaubt wigentlich wirklich noch jemand, dass der G8-Prozess eine bessere Bildung bringen sollte??? Das war und ist niemals das Ziel von G8 gewesen ...

    G8 dient allein dazu die Menschen schneller in den Job und damit in den Arbeitsmarkt zu bringen (höhere Steuereinnahmen + mehr Rentenbeiträge), genau wie der Bologna-Prozess.

    Ich kenne viele Gymnasiasten und viele Gymnasiallehrer und keiner hat bisher positive Aussagen über G8 getroffen. Wie auch? Wie kann man ersthaft erwarten mit solchen Maßnahmen bessere Bildung zu erzielen?

  • C
    Chewie

    Na toll, Leistungsfähigkeit als Maßstab. Und das bei Kindern.

     

    @ Chris:

     

    Was DEINE Jungs betrifft, gilt noch lange nicht für alle anderen. Ich z.B. habe für die Schule während meiner gesamten Laufbahn auch so gut wie überhaupt nichts machen müssen. Aber das betraf mich, viele andere nicht.

    Und wenn du Dir andere Länder zum Maßstab machen möchtest, dann betrachte die dortigen Schulwesen und Lehrethoden im gesamten, nicht nur die Dauer der Schulbildung.

    Bezeichnenderweise beruhen gerade in diesen Ländern die Methoden eben anders als in Deutschland meistens NICHT auf Leistung und Druck.

  • C
    Christian'

    Ich habe den Eindruck, die Differenziertheit eines Artikels ist umgekehrt proportional zu der der Kommentare.

  • C
    chris

    Das Argument der Persönlichkeitsentwicklung durch längere Schul- und Universitätszeiten sehe ich nicht, denn wenn ich mich in anderen Ländern umschaue, sind die Menschen dort jung, wenn sie als Ärzte, Rechtsanwälte oder Wirtschaftswissenschaftler ins Berufsleben starten.

     

    Darin sehe ich kein Problem.

     

    Und die Schule mit G8 als stressig oder weniger bildend erlebe ich bei meinen Jungs nicht gerade.

     

    Sie haben Hobbys, sind nicht gerade fleißig oder strebsam bei guten Noten und wirken dabei nicht gerade überfordert.

     

    Hier im Bundesland wurde unter Protest von der letzten Landesregierung G8 eingeführt und nund sind Rot-Grün dran und ich hoffe, dass sie nicht wieder auf Abi in der 13 umstellen.

     

    Die Proteste vor Ort und in der Landeshauptstadt habe ich von Anfang an nicht verstanden, denn es hatte sich nicht so viel verändert und den angeblichen "Druck" erleben meine Kinder und ihre Freunde, soweit ich weiß, nicht.

     

    Meiner Meinung nach: Viel Lärm um nichts, wenn nicht so viele auf den Gymnasien wären, die dort auch mit G9 kaum das Pensum hin bekommen.

  • C
    chris

    Das Argument der Persönlichkeitsentwicklung durch längere Schul- und Universitätszeiten sehe ich nicht, denn wenn ich mich in anderen Ländern umschaue, sind die Menschen dort jung, wenn sie als Ärzte, Rechtsanwälte oder Wirtschaftswissenschaftler ins Berufsleben starten.

     

    Darin sehe ich kein Problem.

     

    Und die Schule mit G8 als stressig oder weniger bildend erlebe ich bei meinen Jungs nicht gerade.

     

    Sie haben Hobbys, sind nicht gerade fleißig oder strebsam bei guten Noten und wirken dabei nicht gerade überfordert.

     

    Hier im Bundesland wurde unter Protest von der letzten Landesregierung G8 eingeführt und nund sind Rot-Grün dran und ich hoffe, dass sie nicht wieder auf Abi in der 13 umstellen.

     

    Die Proteste vor Ort und in der Landeshauptstadt habe ich von Anfang an nicht verstanden, denn es hatte sich nicht so viel verändert und den angeblichen "Druck" erleben meine Kinder und ihre Freunde, soweit ich weiß, nicht.

     

    Meiner Meinung nach: Viel Lärm um nichts, wenn nicht so viele auf den Gymnasien wären, die dort auch mit G9 kaum das Pensum hin bekommen.

  • VB
    Volker Birk

    Forscher haben herausgefunden: weniger lernen führt zu mehr Kenntnissen.

     

    Muss man das noch weiter kommentieren?

  • Q
    quantenschäumler

    Also meinem kleinen Sohn (3,5 jährig... fragt mich vor 2 Monaten was ein Argument ist, haha)werde ich immer wieder mit ganz viel Liebe und Geduld erklären, dass die Note 4 nicht umsonst "ausreichend" ist. Dann kann er schön relaxen, alles filtern und nach dem Abitur

    (Notendurchschnitt 4,0)soll er sich ganz einfach ein Jahr lang in Mathematik üben, falls er Quantenmathematiker werden möchte. Dem Professor nagelt er ein paar handschriftliche Berechnungen an die Tür (falls es wegen dem schlechten Abiturzeugnis Bedenken gibt), fertig! Der Druck den die Gesellschaft, die Mitschüler etc. aufbauen, den können Eltern sicherlich etwas mildern...

  • ER
    Es reicht

    Es geht hier doch nicht nur um Noten und Wissensstände!

     

    Man wird mit 6 Jahren eingeschult und ist nach 12 Klassen fertig. Dann ist man vielleicht 18.

     

    Dannach kann man studieren gehen und braucht vielleicht 3 oder 3,5 Jahre (6/7 Semester).

     

    Wie alt ist man dann?

     

    Wenn man nach dem Studium in die freie Wirtschaft geht und dort als Akademiker eine Führungsposition annimmt, hat man bis dahin doch kaum eine eigene Persönlichkeit entwickelt!

     

     

    In diesem Alter dürften manche nochnicht einmal ihre Pubertät richtig verarbeitet haben

    -

    Und dann soll man schon fähig sein, den Teil einer Firma zu leiten???

     

     

     

    Da kommt ein 23 Jahre alter Ingenieur-Absolvent; Noch gar nicht richtig erwachsen

    -

    Und will dann einem Maschinenführer (welcher seit 20 Jahren in der Firma arbeitet) dann sagen, wie er seinen Job zu machen hat???

     

     

     

    Das ganze mit dem Turbo-Abi und dem Bachelor ist doch absurd.

     

    Die Politiker haben offensichtlich keine Ahnung, was sie da anrichten.

     

     

    Und auch die Wirtschaft ist nicht wirklich zufrieden mit diesen Leuten, denn Wissen ist nicht Alles.

     

    Warum sie denn keinen Druck auf die Regierung ausübt, ist mir ein Rätsel.

  • SG
    Schmidt Georg

    langsam ist es gruselig-wieder eine Studie-wieder dummes Zeug, ob ein Abiturent in Mathe eine drei oder eine zwei hat, ist ziemlich unerheblich, bedauerlicherweise wird mit solchen Studien der Druck auf SchülerInnen und Eltern erhöht, es grenzt schon an Hysterie, wenn man die Eltern beobachtet, die ihre Kinder beim Wechsel von Grund-in Weiterführenden Schulen in die Gymnasien pressen, es scheint so zu sein, dass nur noch das Gym zählt, Eingangsstufen nur was für Dummen, das Mindeste ist Real-aber auch da klappern den Eltern schon die Zähne, man sollte diesen Experten mal ins Stammbuch schreiben: SchülerInnen sind keine weissen Mäuse der Bildungsforscher, sondern lebendige Wesen !